Ist der Kühlwasserschlauch / Kühlerschlauch defekt? Wir kennen die häufigsten Symptome, wir wissen, wie die Reparatur / der Wechsel ablaufen und auch zu den anfallenden Kosten haben wir ein paar Infos! Doch, vorher die wichtigsten Fakten im Überblick. Bei einem Verbrennungsmotor erzeugt der Verbrennungsprozess viel Wärme. Diese wird über den Kühlwasserkreislauf an den Kühler abgeleitet und von diesem an die Umgebungsluft abgegeben. Die Kühlwasserschläuche (manchmal auch Kühlschläuche oder Kühlwasserrohre genannt) stellen einen wichtigen Bestandteil des Kühlwasserkreislaufs dar. Es gibt viele Möglichkeiten, wie diese Schläuche beschädigt und somit undicht werden können. Marderbisse kommen hierfür genau so infrage wie Oxidation an den Rohren oder Schlauchstellen oder das „Scheuern“ der Schläuche aufgrund von einem falschen Einbau. Weiterhin können auch poröse oder beschädigte Gummidichtungen zu Problemen führen.
Symptome, die auf einen Defekt hindeuten
1. Kühlwasserverlust (der Kühlwasserstand im Ausgleichsbehälter sinkt und / oder unter dem Auto bildet sich eine Pfütze). 2. Die Kühlwasserstandskontrollleuchte wird im Kombiinstrument aktiviert. 3. Überhitzung des Motors (im Armaturenbrett zeigt die Temperaturanzeige einen zu hohen Wert oder steigt sogar in den roten Bereich) 4. Im Motorraum treten süßliche Gerüche auf, die auch in die Kabine ziehen (über die Lüftung). 5. Aus dem Motorraum steigt Wasserdampf auf. Beim Verdacht, dass ein Kühlwasserschlauch beschädigt ist, empfiehlt es sich als Erstes den Kühlwasserstand im Ausgleichsbehälter zu überprüfen. Des Weiteren können die Kühlwasserschläuche so weit sichtbar auf Beschädigungen überprüft werden. Auch sollte der Motorraum auf Spuren von Kühlwasser überprüft werden. Abhängig vom Kühlwasserzusatz sind etwaige Flecken entweder rot, blau oder grün. Der Kühlwasserzusatz sorgt übrigens auch für den erwähnten süßlichen Geruch.
Kann man mit defekten Kühlwasserschläuchen weiterfahren?
Bei einer Weiterfahrt mit defekten Kühlwasserschläuchen droht im schlimmsten Fall ein Motorschaden aufgrund von Überhitzung. Ein Motorschaden kann kostenintensiv werden. Deshalb sollte bereits bei geringen Anzeichen auf einen Defekt an den Kühlwasserschläuchen, so schnell es geht eine Werkstatt aufgesucht werden, um dem Problem auf den Grund zu gehen.
Reparatur oder Wechsel – der Ablauf
Wenn keine optisch sichtbaren Schäden entdeckt werden, muss als Erstes eine Druckprüfung durchgeführt werden. Mit dieser können Lecks festgestellt und lokalisiert werden. Bei einem Leck direkt im Schlauch (Marderbisse sind hierfür der häufigste Grund) wird der beschädigte Schlauch ersetzt. Handelt es sich nur um eine lockere oder verrutschte Schelle, reicht es hingegen oft aus, das betreffende Teil zu entfernen, zu reinigen und anschließend eine neue Schelle zu montieren. Das Kühlwasser muss in beiden Fällen aber abgelassen werden. Hierfür ist es nötig, dass der Motor kalt ist.
Im Anschluss daran wird der betroffene Kühlwasserschlauch oder -rohr ersetzt. Hier kann es passieren, dass sich die Schellen aufgrund von Korrosion nicht lockern lassen oder die Schläuche selbst sitzen fest. Dies kann zu Mehraufwand führen. Bei einigen Fahrzeugen können die Schellen auch bauartbedingt schwer zu erreichen sein. Wenn evtl. andere Bauteile entfernt werden müssen, um diese zu erreichen, bedeutet das ebenfalls einen höheren Aufwand bei der Reparatur. Nachdem das Bauteil ausgewechselt wurde, kann das System mit neuem Kühlwasser befüllt und entlüftet werden. Um zu überprüfen, ob alle Lecks beseitigt wurden, wird eine abschließende Dichtigkeitsprüfung durchgeführt.
Wie viel kostet die Reparatur?
Die Gesamtkosten bei einem defekten Kühlerschlauch können unterschiedlich ausfallen. Die Ersatzteile müssen meistens Originalteile sein, was ihre Beschaffung recht kostspielig macht. So können die Materialkosten zwischen 30,- und 400,- Euro liegen. Gebrauchte Ersatzteile hingegen müssen auf jeden Fall auf ihre Tauglichkeit hin überprüft werden. Das Kühlwasser kostet zwischen 8,- und 10,- Euro pro Liter. Bei einem Bedarf von drei bis fünf Litern, fallen hier noch mal Kosten zwischen 25,- und 50,- Euro an. Der Arbeitsaufwand liegt zwischen 30 und 90 Minuten. Bei einem Stundensatz von 100,- Euro müssen hier also 50,- bis 150,- Euro veranschlagt werden. Die Gesamtkosten liegen also für gewöhnlich zwischen 120,- und 600,- Euro. Ein Tipp zum Schluss: Bei Marderschäden kann, falls vorhanden, der Schaden über die Teilkaskoversicherung reguliert werden. Dann wird nur die Selbstbeteiligung fällig. Außerdem kann man Marderschäden durch eine Zusatzummantelung der Kühlwasserschläuche vorbeugen. Hierfür kommen zum Beispiel geschlitzte Wellrohre infrage. Diese können recht günstig in Bau- oder Fahrzeugteilemärkten gekauft werden.
Der folgende Hinweis ist unverzichtbar: tuningblog empfiehlt aus Sicherheitsgründen, alle Reparatur, Inspektions – und Wartungsarbeiten ausschließlich in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen! Zwar sind unsere Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst, jedoch können wir keinerlei Haftung für die Inhalte übernehmen. Alle Angaben sind deshalb „ohne Gewähr“.
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