WerkstattHeckklappendämpfer / Motorhaubendämpfer defekt? Unsere Infos!

Heckklappendämpfer / Motorhaubendämpfer defekt? Unsere Infos!

Ist ein Heckklappendämpfer oder einer der Motorhaubendämpfer defekt? Dann hilft der folgende Ratgeber im Hinblick auf die Diagnose und den Wechsel. Meist sind Gasdruckdämpfer an der Motorhaube und an der Heckklappe verbaut. Beide sind im Hinblick auf den Aufbau, die Art und Weise der Befestigung, der Funktion, nahezu identisch. Der Austausch und die Symptome bei einem Defekt sind ebenfalls gleich. Daher erklären wir in diesem Ratgeber alles Wichtige zum Thema lediglich anhand des Gasdruckdämpfers an der Heckklappe. Generell können unsere Infos aber auch auf den Haubendämpfer oder einen anderswo verbauten Gasdruckdämpfer am Fahrzeug angewandt werden.

Welche Funktion hat ein Heckklappendämpfer am Fahrzeug?

Der Heckklappendämpfer erleichtert das Öffnen der Heckklappe und er hält sie oben. Wenn die Dämpfer aber einmal verschlissen sind, so fällt die Heckklappe unkontrolliert herunter und kann jemand verletzen. Das Wechseln des Dämpfers / der Dämpfer ist einfach und mit geringem Aufwand verbunden. Der Heckklappendämpfer befindet sich rechts und links an der unteren Seite der Kofferraumklappe. Er wirkt pneumatisch und wird deshalb auch Gasfeder oder -druckfeder genannt. Der Dämpfer hat gleich mehrere Aufgaben.

Er dient der Unterstützung beim Öffnen des Kofferraums, ist für ein vollautomatisches Öffnen verantwortlich, und dient dem Offenhalten des Kofferraumdeckels. Die Heckklappe am Fahrzeug hat oft ein hohes Gewicht. Je nach Fahrzeug wiegt sie inklusive verbauter Technik und Heckscheibe zwischen 30 und 80 Kilogramm. Bei einem Ausfall des Heckklappendämpfers fällt das Gewicht schlagartig nach unten. Dies kann zu Verletzungen von Menschen und auch zu Beschädigungen am Wagen führen. Daher müssen die Dämpfer regelmäßig geprüft und bei Bedarf gewechselt werden.

Die Funktionsweise des Heckklappendämpfers!

Gasdruckfedern sind vom Aufbau betrachtet keine Federn im eigentlichen Sinn. Im Inneren befindet sich ein mit Gas gefülltes Rohr, welches meistens mit Stickstoff befüllt ist. In dem Druckrohr läuft ein Kolben an einer Kolbenstange mit einer Dichtung. Beim Schließen und Öffnen des Heckdeckels bewegt sich der Kolben innerhalb vom Druckrohr. Bei geöffneter Heckklappe und im ausgefahrenen Zustand ist der Innendruck gering.

Beim Schließen der Heckklappe erhöht sich der Druck deutlich, weshalb die Gegenkraft ansteigt. Eine Öffnung im Inneren setzt die Bewegung vom Gas herab und vermindert die Geschwindigkeit. Hierdurch schließt und öffnet die Klappe langsamer. Die Befestigung der Dämpfer wird in der Regel über eine Kugelkopfkupplung an den Seiten realisiert. Diese Kupplung muss die Federn mit der Karosserie und der Kofferraumklappe sicher verbinden. Zudem muss sie auch beweglich sein, da sich der Winkel von Gasfeder und Kupplung beim Öffnen ändert.

Symptome: defekte Dämpfer!

Es gibt generell zwei Anzeichen, die durch einen defekten Heckklappendämpfer plötzlich oder schleichend auftreten können. Entweder geht die Heckklappe schwer auf oder sie hält nicht mehr von allein oben. Jedoch treten die Symptome nicht immer schleichend auf. Meisten kommt es zu einem plötzlichen Ausfall. Wenn die Heckklappe nicht mehr oben hält oder schwer öffnet, dann ist eventuell ein Dämpfer defekt. In aller Regel ist die defekte Dichtung im inneren für den Druckverlust verantwortlich. Bei älteren Fahrzeugen kann der Heckklappendämpfer aber auch durchrosten und deshalb undicht werden.

Ist das der Fall, dann sollte man den defekten Dämpfer schnell tauschen lassen, bevor der Zweite ebenso versagt. Der Druck der Heckklappendämpfer kann sich jedoch auch aufgrund schwankender Temperaturen ändern. Daher ist die Kraft oft im Winter niedriger. Ein nur leicht erhöhter Kraftaufwand bei Kälte ist daher normal und nicht in jedem Fall ein Symptom für einen frühzeitigen Defekt. Testen Sie also einfach, ob das Problem auch besteht, wenn das Auto längere Zeit in der Sonne oder in einer warmen Garage stand.

Worauf muss ich beim Kauf von Gasdruckfedern achten?

Die Gasfedern für einen Kleinwagen oder einen Transporter unterscheiden sich. Generell gibt es zwei bedeutende Kennzahlen, mit welchen sich die passende Feder ermitteln lässt. Dies ist die Gesamtlänge in Millimeter sowie die Rückstell- respektive Ausschubkraft in Newton. Beispiel: Gasdruckfeder LIFT-O-MAT 50N-450N 198 mm Liftomat 250N. Generell werden die Dämpfer vom Druck und von der Größe her an die Anforderungen des einzelnen Fahrzeugs angepasst. Man sollte deshalb lediglich Federn verwenden, deren Kraft und Größe mit dem Originalteil identisch sind. Wenn beim Tausch eine falsche Gasdruckfeder verbaut wird, kann es sein, dass sich die Heckklappe oder Motorhaube nicht mehr schließen lässt, nicht vollständig öffnet oder von allein herunterfällt

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Gasdruckfedern selbst wechseln – eine Anleitung

Aufgrund des niedrigen Preises empfehlen wir den beidseitigen Austausch. Die Kosten dafür sind überschaubar und beim Defekt von einer Gasfeder hat die zweite meistens auch nur noch eine beschränkte Lebensdauer, da sie zeitweise doppelt belastet wurde und zudem auch schon identisch alt ist. Das Tauschen beider Dämpfer bringt auf lange Sicht mehr Sicherheit. Für einen Wechsel benötigt man in der Regel lediglich einen Schlitzschraubendreher. Bei der Entfernung vom Heckklappendämpfer kann allerdings die schwere Klappe zufallen, daran muss man denken.

1. Die Vorbereitung

  • Zuerst entriegelt man den Heckdeckel und öffnen ihn. Dann setzt man bestenfalls eine Stütze (Holzlatte, Besenstiel etc.) ein, damit die Klappe offenbleibt. Die Stütze wird so angestellt, dass sie keinen Druck auf empfindliche Bauteile wie die Heckscheibe ausüben kann. Alternativ sollte ein Helfer gebeten werden, die Klappe während der Reparatur zu halten.

2. Den Dämpfer lösen

  • Die Befestigung der Dämpfer ist eine Kugelkopfkupplung, welche sich auf beiden Seiten vom Dämpfer befindet. Die Verbindung ist im Normalfall mit einer kleinen Halteklammer oder Spange gesichert. Lösen Sie die Klammer an der Klappe vom Kofferraum, indem Sie mit dem Schraubendreher ansetzen und sie anheben. Ist beim neuen Dämpfer keine Klammer dabei, dann heben Sie die alte auf. Sie müsste auch beim neuen Dämpfer passen. Dabei müssen sie auch aufpassen, dass sie keine Kratzer am Lack verursachen. Nach dem Abziehen der Klammer kann die Gasfeder durch seitliches wegziehen recht einfach von der Kugel gelöst werden. Der Vorgang wird an der anderen Kupplung dann wiederholt. Dabei sollte der Heckklappendämpfer beim Demontieren festgehalten werden, damit er nicht herunterfallen kann und Lackschäden verursacht.

3. Die Reinigung der Kupplung

  • Mit einem Tuch oder einer Bürste werden etwaige Rückstände beseitigt. Die neue Gasfeder kann ansonsten nicht korrekt einrasten oder kratzende und knirschende Geräusche verursachen. Zugleich kann ein wenig Fett ratsam sein, um die Kupplung vor Rost zu bewahren.

4. Das Einsetzen der neuen Gasfeder

  • Nun wird der Heckklappendämpfer ausgewechselt. Die Klammer wird zur Befestigung in der Regel immer mitgeliefert und ist auch schon auf der Gasfeder befestigt. Setzen Sie jetzt die Feder an und drücken Sie sie auf den Kugelkopf. Dabei muss die Klammer zum Einbau nicht entfernt werden, lediglich für den Ausbau ist das meist (nicht immer) nötig. Beim Einsetzen der Feder rastet diese hörbar ein.

5. Der Test

  • Prüfen Sie jetzt, ob die Gasfeder korrekt sitzt. Dazu einfach etwas an der Gasfeder rütteln. Sitzt sie korrekt, dann löst sie sich nicht vom Kugelkopf. Der Gasdämpfer sollte fest, aber dennoch mit dem Kugelkopf der Heckklappe beweglich, verbunden sein. Der Ablauf wird dann auf der anderen Seite vom Fahrzeug wiederholt. Nach dem Tausch der beiden Heckklappendämpfer sollte der Deckel des Kofferraums wieder einfach öffnen und zugleich oben halten.

Die Heckklappendämpfer selbst wechseln –der Aufwand und die Kosten!

Durch unseren Ratgeber kann man die Gasfedern am Fahrzeug, egal ob Motorhaube (Haubenlift) oder Heckklappe, selbst tauschen. Hierfür benötigt es normalerweise wenig bis gar kein Werkzeug. Die Ersatzteile kosten zumeist nur zwischen 5 und 30 Euro pro Stück und daher 10 bis 60 Euro für beide Seiten. Dabei beträgt die Arbeitszeit nur wenige Minuten, wenn die Kupplung ansonsten in Ordnung ist.

Der folgende Hinweis ist unverzichtbar: tuningblog empfiehlt aus Sicherheitsgründen, alle Reparatur, Inspektions – und Wartungsarbeiten ausschließlich in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen! Zwar sind unsere Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst, jedoch können wir keinerlei Haftung für die Inhalte übernehmen. Alle Angaben sind deshalb „ohne Gewähr“.

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