Wohnmobil und Führerschein: das gilt es zu beachten!

Leider wird es Campingfreunden derzeit richtig schwer gemacht. Denn aufgrund der Pandemie sind die meisten Campingplätze aktuell geschlossen. Das ist eine Sache, die die Camper verärgert, denn nachvollziehbar ist das alles schon längst nicht mehr. Im Wohnmobil ist es nämlich ganz einfach, in Pandemie-Zeiten zu verreisen, und zwar mit Einhaltung aller Regeln! Es ist nicht zu vergleichen mit den typischen Urlaubszielen, die man mit dem Flugzeug, der Bahn oder dem Schiff ansteuert. Allein hier begegnet man tausenden von Menschen. Doch wir sind zuversichtlich, die Campingplätze werden ganz bestimmt schon bald wieder öffnen. Wer also in Zukunft verreisen möchte und keinen eigenen Campingwagen besitzt, muss sich um einen Ersatz kümmern.

Wohnmobil und Führerschein

Derzeit ist gerade in den Ferienzeiten aber alles restlos ausgebucht, vor allem bei den Teil- und Vollintegrierten bis 3,5 Tonnen. Diese sind deshalb so gefragt, weil sie mit normalem Pkw-Führerschein zu führen sind und richtig viel Platz bieten. Früher war das noch einfacher, denn Autofahrer, die noch einen „alten Führerschein“ haben, durften Camper bis zu 7,5 Tonnen lenken.

Da hatte man schon mehr Spielraum! Leider haben viele davon nichts, denn die, die ihren Führerschein nach dem 31.12.1998 gemacht haben, dürften nur die 3,5 Tonnen lenken. Zunächst klingt das zwar nach viel, doch 3,5 Tonnen sind schnell erreicht. Es geht ja schließlich um fahrende Ferienhäuser, die man bewegt. Da sind ein WC, eine Dusche, mehrere Schlafplätze und eine richtige Küche enthalten. Dazu gesellt sich noch das Gewicht vom Fahrzeug und den Insassen.

oft ist ein höherer Führerschein nötig

Es kommt so viel zusammen, dass Urlaubsträume sogar platzen könnten. Mit Führerschein Klasse B in einem 7,7-Tonnen-Camper fährt man ohne die richtige Lizenz, dessen muss man sich bewusst sein. Die meisten Verleihfirmen prüfen das natürlich vorab und geben nur passende Fahrzeuge heraus. Denn oftmals denkt man überhaupt nicht an den Umstand eventuell die falsche Führerscheinklasse zu besitzen. Beim Kauf von einem Wohnmobil wird das allerdings nicht beachtet.

wichtig ist das eingetragene maximale Gesamtgewicht

Selbst wenn das wirkliche Gewicht unter den 3.500 Kilogramm liegt, bekommt man keinen Freifahrtschein für diese Exkursion. Es kommt ganz darauf an, was das eingetragene maximale Gesamtgewicht aussagt, im Hinblick auf die Einteilung der Fahrzeugklassen.

Lesen Sie auch:  Aufkleber auf dem Auto: Was erlaubt ist und welche Strafen drohen

Folgende Camping Klassen gibt es:

  • leichte Wohnmobile: Gesamtgewicht 3,5 Tonnen. Bitte darauf achten, dass Wohnmobile, die vor dem Jahr 1999 gebaut worden sind, diese Grenze gern mal überschreiten.
maximales Gewicht: 3,5 Tonnen, Klasse B
  • schwere Wohnmobile: Bei diesen gibt es viel Platz an Bord und es darf ordentlich beladen werden
maximales Gewicht: bis 7,5 Tonnen, Klasse C1 oder die alte Klasse 3
  • LKW als Wohnmobil: Hier befindet man sich in der Liga der Expeditionsfahrzeuge, es handelts ich um ausgebaute Reisebusse oder luxuriöse Wohnmobile, inklusive einer Garage für Pkws an Bord
maximales Gewicht: 40 Tonnen, Klasse C
  • Wohnwagen: Wenn diese besonders schwer sind, benötigt man eine Zusatzausbildung
maximales Gewicht: Anhänger bis 3,7 Tonnen oder Züge bis 4,25 Tonnen. Führerscheinklasse BE (Anhänger mit 3,5 Tonnen) oder B96 (Zug aus Pkw + Anhänger = 4,25 Tonnen)

Vorsicht: Überladen sein und generelles Übergewicht schlagen teuer zu Buche! Man sollte unbedingt auf das Gewicht der Reiseutensilien achten. Ist das Wohnmobil überladen, wird das geahndet. Es beginnt bei 10 Euro für 5 % Übergewicht. Bei 30 Prozent Überladung werden 235 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg fällig. Glücklicherweise kann aber an dieser Stelle erwähnt werden, dass bei Überladung über 3,5 Tonnen noch kein Fahren ohne Fahrerlaubnis vorliegt. Die Überladung verändert nicht die Fahrzeugklasse.

Bei schwerwiegenden Problemen muss das Gespann gewogen werden!

  • Die Strafen für Überladungen sind nicht ohne, in Deutschland gilt: 235 Euro plus ein Punkt.
  • In Großbritannien wird das deutlich strenger gehandhabt, die Höchststrafe liegt hier bei rund 6000 Euro. Beim Packen sollte man sehr diszipliniert sein.

Wenn man das nicht so gut einschätzen kann, sollte man auf die Waage fahren, beispielsweise auf einem Schrottplatz, einer Spedition oder einer Getreidemühle. So kann man sich jederzeit einen Überblick über das aktuelle Gewicht verschaffen für 5 Euro in die Kaffeekasse.

Fazit: Der Führerschein ist wichtig, er bedeutet Freiheit. Es ist klar, dass mit jeder Fahrzeugklasse die Möglichkeiten größer (aber auch teurer) werden. Lohnen sich die hohen Kosten für eine zusätzliche Ausbildung? Es kommt ganz darauf an, was man vorhat in Bezug auf das Thema „Urlaub und Camping„. Mit dem Lkw-Führerschein kann man immerhin fast alles fahren und das ist erfreulich!

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