Er war offiziell der wunderschöne Nachfolger der „Pagode“ (Mercedes-Benz W 113) und wurde auf dem Pariser Automobil-Salon im Oktober 1971 präsentiert. Die Mercedes-Benz Baureihe R 107, die unglaubliche 18 Jahre von 1971 bis 1989 gebaut wurde. Noch schöner als die offene Versuchung finden wir redaktionsübergreifend aber eindeutig das Schwestermodell Mercedes-Benz C 107 Coupe. Gegenüber dem Roadster hat die geschlossene Variante einen verlängerten Radstand und eine vollwertige Rückbank für drei Personen. Die Front ist bis zur Windschutzscheibe identisch mit der des Roadster, doch das flache Dach, das in eine riesige, in zwei Richtungen gewölbte, Heckscheibe mündet gefällt uns viel besser. Und Mercedes-Benz-Coupé üblich gibt es dazu die voll versenkbaren hinteren Seitenscheiben, die eine störende B-Säule eliminieren.
3,0-Liter-Toyota 2JZ-GTE 6-Zylinder
Und auch die Motorisierung war insbesondere als 450 SLC mit dem beliebten M 117 4.5-Liter-V8 mehr als standesgemäß. Immerhin gab es 225 PS die nur vom 450 SLC 5.0 und dem zuletzt gebauten 500 SLC leicht überboten wurden. Und eben solch ein 450 SLC Coupe gehört dem Japaner Takahiro Higuchi den Mark Riccioni vom Speedhunters Magazin besucht hat. Und der hat vom V8 aus deutscher Produktion scheinbar überhaupt nichts gehalten. Er hat das Triebwerk nämlich kurzerhand rausgeschmissen und einen modifizierten 3,0-Liter-Toyota 2JZ-GTE 6-Zylinder verbaut. Dieser erhielt, neben weiteren kleineren Modifikationen, auch einen TD06-Turbolader und einen Sportluftfilter und das Resultat sind standfeste und gut verträgliche 450 PS. Somit ist die Bezeichnung 450 SLC irgendwie sogar noch immer zutreffend. Zum Laufen bringt das neue Triebwerk übrigens eine MoTeC M600 ECU Software und geschaltet wird mit einer 4-Gang-Automatik aus einem Toyota Aristo. Und optisch sieht man den Motorswap im SLC kaum. Zwar ist er in einem perfekten Zustand und mit einem 17 Zoll HWA Asteroid Wheels (ähnlich den OEM-Penta) Radsatz bestückt, auf derart umfangreiche Modifikationen lassen die Felgen und die mängelfreie Hülle aber ganz sicher nicht schließen.
AMG Frontspoiler an der Schürze
Und auch der sportliche AMG Frontspoiler inklusive den zusätzlichen Nebelscheinwerfern lässt nicht vermuten was unter der Haube für Vortrieb sorgt. Am ehesten macht das wohl noch der Blick durch die engen Speichen der Alus deutlich. Hier sitzt nämlich eine Brembo Sportbremsanlage deren Komponenten aus einem F430 und einem F50 von Ferrari stammen. In Kombination mit den großen geschlitzten Bremsscheiben dürfte für eine artgerechte Verzögerung gesorgt sein. Und auch im Interieur geht es nur sehr dezent verändert zu. Auffällig ist hier das gewöhnungsbedürftige ATI AMG Lenkrad und sonst ist alles im Zustand von damals. Ein wunderschönes Fahrzeug wie wir finden, und ein beeindruckender Beleg dafür, wie gelungen ein Restomod-Projekt umgesetzt werden kann.
(Foto/s: speedhunters.com)
Oder interessieren Euch speziell Fahrzeug mit einem sogenannten Motorswap?
2JZ-Power im Mercedes-Benz 450 SLC (R 107)
