Ein Audi RS4 wird in seiner Klasse meist ein wenig unterschätzt. Zu deutlich ist die Dominanz von AMG- und M-Modellen in diesem Segment. Das heißt aber auf keinen Fall, dass es sich bei dem RS4, egal ob als Limousine oder Avant, nicht um einen veritablen Konkurrenten von C AMG und M3/M4 handelt. Gerade in der Tuningszene hat er allerdings oft noch das Nachsehen, seinen Mitstreitern gegenüber aus Dingolfing und Stuttgart. Doch wir haben bekanntlich ein großes Herz für Außenseiter, und deshalb präsentieren wir euch heute eine RS4 Limousine, die von dem britischen Tuner Kim Sandells zu einem wahren Schmuckstück umgebaut wurde.
Audi RS4 (B7) Widebody
Die lilafarbene Lackierung des Wagens, welche sofort ins Auge sticht, ist auf einem Audi wohl einmalig. Sie gehört zum Farbrepertoire von Lamborghini, und ist als Sonderfarbe aus dem Ad Personam-Programm für aktuelle Lambo-Modelle erhältlich. Die Farbe hört auf den klangvollen Namen Viola Bast, und ist Kims ganzer Stolz an seinem Audi. Kotflügelverbreiterungen sowie spezielle A4-DTM-Frontsplitter bringen zusätzliches Sportwagenflair ans Fahrzeug, das im Serienzustand doch sehr unterkühlt wirkt. Dazu gibt es einen M-Heckdiffusor, welcher eigentlich ein Originalteil von BMW ist, und tiefschwarze Rotiform-Alufelgen im Sechsspeichen-Sterndesign.
Ein weiteres Highlight wohnt jedoch hinter den Rädern, nämlich die Original-Bremsanlage aus einem Lamborghini Urus, gepaart mit 420-Millimeter-Bremsscheiben aus Carbon und Keramik eines Audi RS6 der aktuellen Generation. In Kombination mit dem Airride-Fahrwerk von Airlift-Performance, den extrem breiten Felgen, und der einmaligen Sonderlackierung, entstand somit ein unverwechselbarer Audi RS4, den es wohl nur ein einziges Mal auf dieser Welt gibt. Ein zusätzlicher kleiner Gag des Wagens ist der elektrisch ausfahrbare Heckspoiler, welcher eigentlich von einem Audi TT der Generation 8J stammt, und nun das Heck dieser Limousine ziert. So viel Individualität findet man selten an einem Projektfahrzeug.
Carbon so weit das Auge reicht im Cockpit
Im Cockpit durfte natürlich auch nicht einfach so alles beim Alten bleiben, und somit entschied sich der Tuner, dass es so weit wie möglich mit Carbon-Elementen ausgekleidet wird. Rennschalensitze aus Kohlefaser, welche mit gestepptem Leder bezogen sind, hielten Einzug in den viertürigen Boliden. Dazu gesellte sich ein Carbon/Alcantara-Sportlenkrad aus dem OEM-Regal von Audi sowie diverse Carbon-Intarsien, welche sogar den Schalthebel des manuellen Sechsganggetriebes zieren.
Ein 4,2-Liter-V8-Saugbenziner treibt den Wagen an.
Mit seinem Hochdrehzahl-V8-Sauger ist dieser RS4 ein faszinierendes Fahrzeug, welches es so wohl nie mehr geben wird. Satte 450 PS leistet das Aggregat im Serienzustand, und wir wissen leider nicht, ob der Motor, der mit diversen edlen Carbon-Komponenten versehen wurde, noch eine Leistungssteigerung erhielt. Sicher ist nur, dass der Audi seine Kräfte über ein manuelles Sechsganggetriebe permanent an alle vier Räder leitet.
Unser Fazit:
- Ein Traum für jeden Tuningfan, den Kim Sandells in mühevoller Handarbeit auf die Räder stellte. Wir sind wirklich beeindruckt von so viel Liebe zum Detail.