Jedem Autofan sagt ein Ferrari F40 oder F50 etwas, und auch der designierte Nachfolger des F50, der Enzo, dürfte bei jedem Sportwagenkenner sofort Jubelschreie hervorrufen. Diese Modelle wurden zu absoluten Legenden der Marke mit dem Cavallino Rampante, denn sie wurden nur in limitierter Auflage gebaut, und teilweise sogar verlost. Es war beispielsweise unmöglich, einen Ferrari Enzo zu bekommen, wenn man nicht vorher schon einen F40 oder F50 in der Garage stehen hatte, denn die Sportwagenschmiede aus Maranello wollte nicht Hinz und Kunz ihr bestes Pferd im Stall verkaufen, sondern nur einem ausgewählten Klientel. Doch der F60 ist aus einem ganz anderen Holz geschnitzt, denn es handelt sich hierbei nicht um einen geheimen Hypercar-Nachfolger des F50, sondern um ein Sondermodell auf Basis des F12 Berlinetta, welches speziell für das 60-jährige-Jubiläum des Markteintritts von Ferrari in Nordamerika konzipiert wurde.
Exklusives Modell für Nordamerika!
Von diesem Exemplar wurden lediglich 10 Stück gebaut, wodurch das Fahrzeug seltener ist als der legendäre 250 GTO. Das Exemplar, das wir euch heute genauer vorstellen, wurde bei RM Sotheby´s zum Kauf angeboten, aber über den genauen Preis hütet man sich im noblen Auktionshaus in Stillschweigen. Man konnte den F60 niemals für Geld und gute Worte in Europa oder Asien kaufen, denn er wurde speziell für die USA und Kanada konzipiert.
Basierend auf dem F12 Berlinetta, besitzt der F60 ein Targadach und zwei Höcker im Speedster-Design. Die Elemente sind jedoch mit jeweils einem Guckloch ausgestattet, so dass der Fahrer beim Rückwärtsfahren und Einparken eine bessere Übersicht besitzt, als mit einem konventionellen Speedster. Die blaue Außenlackierung, welche mit den roten Streifen auf der Motorhaube überraschend gut harmoniert, ist an die US-Flagge angelehnt, und selbstverständlich gibt es auch die in den USA und Kanada üblichen gelben Blinker, denn ohne diese Ausstattung darf in Übersee kein Auto auf die Straße.
Laut Ferrari ist das Design des F60 vom 275 GTB/4 NART Spider inspiriert, welcher in den 1960er-Jahren exklusiv für den US-Markt produziert, und in extrem geringer Stückzahl verkauft wurde. Wir sind neidisch auf das Fahrzeug, denn so ein attraktiver Speedster würde Ferrari auch hierzulande gut stehen, und das Fahrzeug wäre sicherlich ein absoluter Publikumsmagnet in der Welt der Schönen und Reichen.
Außergewöhnliches Interieur.
Im Cockpit fällt sofort der rot-weiße Fahrersitz auf, der im Gegensatz zum schwarz-weißen Beifahrersitz Rennsportatmosphäre erzeugt. Das Lenkrad, welches auch rote Elemente besitzt, wirkt dagegen ein wenig wie aus dem Tuning-Zubehörladen, soll aber, zusammen mit der dunkelblauen Außenlackierung, das rot-weiß-blaue Farbschema der US-Flagge im Innenraum fortsetzen. Um die Exklusivität zu unterstreichen, erhielt jedes Exemplar des F60 eine nummerierte Plakette, die sichtbar im Cockpit platziert ist.
V12 mit 6,3 Litern Hubraum
Als Antriebsquelle dient ein 6,3-Liter-V12-Saugbenziner, der gewaltige 730 PS leistet. Damit gehört dieses Triebwerk zu den stärksten Saugmotoren der Welt, und katapultiert den F60 in nur etwas mehr als 3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Somit muss sich das Rennpferd auf der Autobahn vor keinem Gegner fürchten, aber in den USA herrscht bekanntlich ein strenges Tempolimit, welches auch von einem Ferrari nicht überschritten werden darf.
Unser Fazit zu diesem Ferrari F60:
Wir finden es äußerst schade, dass das Modell nur 10 Mal gebaut, und nur in den USA und Kanada verkauft wurde. Es hätte sicherlich auch in Europa diverse Fans gefunden, welche dazu bereit wären, einen horrenden Preis für so ein Schmuckstück zu bezahlen. Um Fotos vom Wagen zu sehen, könnt ihr einfach die Bildergalerie, die wir dem Artikel beigefügt haben, anklicken.
Oder interessiert euch speziell unsere Tuning-Klassiker Rubrik?