Gefühlt ist es schon eine ganze Zeit lang sehr ruhig um die Automarke Fiat geworden, zumindest in Europa, wo sich das Modellangebot im PKW-Segment auf einige wenige Modelle beschränkt, welche zum größten Teil der 500er-Modellreihe angehören. Schlagzeilen machte Fiat in Europa hingegen mehr mit der geplanten Fusion mit PSA und der Verwicklung in den Diesel-Abgasskandal in den USA. In Südamerika ist das hingegen völlig anders, denn dort ist Fiat sehr populär und gehört zu den meistverkauften Marken der Mercosur-Staaten. Für das Modelljahr 2020 wurde die beliebte Kompaktlimousine Fiat Cronos einem leichten Facelift unterzogen, und bekam zudem eine sportliche HGT-Version zur Seite gestellt.
Design mit US-amerikanischem Einfluss.
Besonders beim Cronos wird die Fusion zwischen Fiat und Chrysler meines Erachtens deutlich sichtbar, da vor allen Dingen die Heckpartie sehr amerikanisch wirkt, und die horizontalen Rückleuchten sowie die Gestaltung des Kofferraumdeckels ein wenig an US-Limousinen vergangener Tage erinnert. Die Front weist dagegen einige Parallelen zum Fiat Tipo auf, welcher im Gegensatz zum Cronos auch in Europa offiziell angeboten wird, und ist Fiat-typisch freundlich und modern gestaltet. Den Trend zum aggressiven Blick macht Fiat nicht mit, und das hat die italienische Marke auch gar nicht nötig, denn für diese Dinge hat man andere Marken im Konzernverbund. Doch auch der Cronos HGT wirkt mit seinen schwarzen Felgen, dem in schwarz gehaltenen Grill und der schwarzen Spoilerlippe auf dem Kofferraumdeckel alles andere als zahm, und unterstreicht den sportlichen Anspruch, den das HGT-Emblem bereits bei den seligen Punto- und Bravo-Modellen hatte. Aus heutiger Sicht wäre es durchaus für Fiat sinnvoll, die HGT-Varianten als zivilere Abarth-Modelle wieder in Europa einzuführen, um verlorene Kunden zurückgewinnen zu können, welche schon länger zur Konkurrenz abgewandert sind.
Der Motor ist durchaus sportlich angehaucht.
Antriebstechnisch bietet der 4,36m lange, 1,75m breite und 1,51m hohe Cronos einen 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner, der nicht zwangsbeatmet wird, und auch mit Ethanol betrieben werden kann. Dieser leistet maximal 139 PS und verfügt über ein maximales Drehmoment von 189 Newtonmeter. Dadurch sprintet der nur 1,2-Tonnen leichte Fiat in 9,2 Sekunden auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 192 km/h. Die Kraftübertragung erfolgt kurioserweise über eine Sechsstufenautomatik, eine sehr ungewöhnliche Entscheidung von Fiat, solch ein Getriebe in einer kleinen Limousine mit sportlichem Anspruch zu verbauen. Es soll wohl dadurch auch der Komfortaspekt des Cronos unterstrichen werden, um auch Kunden, welche nicht mehr selbst den Schalthebel rühren möchten, zu gewinnen.
Ausstattung auf gehobenem Niveau.
Die Komfort- und Sicherheitsausstattung des in Südamerika angebotenen Fiats befindet sich auf europäischem Niveau und enthält serienmäßig ESP, Reifendruckkontrolle, Klimaautomatik, ein 7-Zoll-Multimediasystem mit Navigationssystem und diverse weitere Komfort- und Sicherheitsfeatures, welche das alltägliche Fahren sicherer und komfortabler machen.
Fazit zum Fiat Cronos HGT
Bei dieser Kompaktlimousine lohnt sich durchaus ein genauerer Blick, denn das gefällige Design und die gute Ausstattung könnten auch in Europa überzeugen, und der Motor mit seinen 139 Pferdchen ist sowieso nicht zu unterschätzen. Mit solchen Modellen könnte Fiat in Europa verlorenen Boden gut machen. Sollten wir zeitnah noch Infos zu weiteren Details zum Fiat Cronos HGT erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht.
Oder interessiert Euch speziell die Marke Fiat?
Fiat Cronos HGT
