Die eingefleischten Porsche-Puristen werden immer behaupten, dass jeder 911 eine Automobillegende ist. Ganz gleich welche Generation oder mit welchen Modifikationen. Das kann man auch durchaus so sehen. Doch ein 911 T (F-Model) aus Ende der 60er bis Anfang der 70er-Jahre ist schon etwas ganz besonderes. Und dieses einzigartige Exemplar dürfte das Herz von so ziemlich jedem Porsche-Liebhaber höherschlagen lassen. Zumindest dann wenn er auch ein klein wenig an Tuning Gefallen findet und nicht nur ein serienmäßiges Fahrzeug bevorzugt. Denn dieser 911 T hat ein riesiges Widebody-Kit erhalten, dass den eigentlich ziemlich zierlichen Elfer in eine ultrabreite Fahrmaschine verwandelt. Sicher, dass ein so radikaler Umbau nicht jeden Geschmack trifft, das wissen wir natürlich auch. Wer allerdings als Leser auf tuningblog unterwegs ist, der wird wohl daran gefallen finden. Uns gefällt er definitiv!
die RSR-Teile bestehen aus Glasfaser
Die gigantischen RSR-Teile bestehen aus Glasfaser und verpassen dem Elfer eine gewaltige einteilige Frontschürze mit zentralem Lufteinlass, die nahtlos in brutal verbreiterte Kotflügel übergeht. Die Linienführung wird mittels neuen Schwellern fortgesetzt, die wiederum einen nahtlosen Übergang in ein extrem verbreitertes Heck ermöglichen. Sowohl die Kotflügel vorn als auch die Kotflügel hinten sind dazu mit mächtigen Luftöffnungen versehen. Die Rückansicht endet in einer zierlichen Heckschürze und in einem weniger zierlichen Heckflügel im Format eines Küchentischs. Nicht vergessen möchten wir natürlich die schwarzen 16 Zoll Motorsport-Felgen mit Zentralverschluss, die mit Good-Year Slicks samt gelber Beschriftung die Radkästen standesgemäß ausfüllen. Und unter der Haube? Da sitzt „kein“ Turbomotor mit mehr als 1.000 PS, wie es wohl so mancher erwarten würde. Stattdessen gibt es einen eher schwachbrüstigen 2,2-Liter-Sechszylinder Sauger mit werksseitigen 125 PS.
Gulf-Lackierung für den Widebody-Elfer
Natürlich möchten wir das Triebwerk nicht kleinreden, in Anbetracht der gewaltigen Optik hätten wir aber mehr erwartet. Er wurde zwar mit einigen Performance-Parts aufgebessert, die dürften aber kaum mehr als 10 bis 15% Leistungssteigerung ermöglichen. Das wirkliche Highlight ist aber die exquisit aussehende Gulf-Lackierung rundum, die die Werkslackierung in Irish-Green überdeckt. Sie zieht die wirkliche Aufmerksamkeit des Elfer auf sich, dicht gefolgt vom Bodykit. Die Kombination aus Hellblau und Orange ist einfach legendär und wird garniert mit der Startnummer 56. Und dieser Elfer ist kein „All Show and No-Go“ Fahrzeug. Der luftgekühlte 2,2-Liter-Sechszylinder-Viertakt-Boxermotor (Luftgekühlt) wird von zwei Zenith-Vergasern gespeist und lässt die angesprochenen 130 bis 140 PS ausschließlich auf die Hinterräder los. Geschaltet wird dabei mit einem Viergang-Schaltgetriebe in einer Rennsportkabine mit Überrollschutz, Sportgurten, 911R-Style Sportsitzen, Auxiliary Anzeigen und Momo-Sportlenkrad.
Triebwerk wurde erst 2017 überholt
Für das Triebwerk gab es erst 2017 neue Ventile, eine neue Nockenwelle, neue Dichtungen und auch die Steuerkette wurde erneuert. Mit neuen Kolbenringen einem MSD-Zündverteiler und weiteren Neuteilen warten das Triebwerk und natürlich auch das Bilstein-Sportfahrwerk mit Elephant Racing Quick Change Federn und die Scheibenbremsanlage nur auf ihren Einsatz. Er dürfte also auch mit seinen 50 Jahren noch einwandfrei laufen. Fazit: Auch wenn er nicht der leistungsstärkste ist, er passt durchaus in die Liga der Rauh-Welt Begriff RWB-Elfer wie wir finden.
Foto/s: Gas Motor Cars
Oder interessieren euch besonders klassische Elfer mit einem RSR Kürzel?