Mit dem Lynk & Co 10 EM-P bringt der chinesische Hersteller eine Plug-in-Hybrid-Limousine auf den Markt, die direkt auf dem vollelektrischen Z10 basiert.
Der Z10 selbst war erst im September 2024 in China gestartet, konnte bislang jedoch mit nur 8.370 ausgelieferten Einheiten bis April 2025 nicht überzeugen. Jetzt soll die PHEV-Variante als Plan B Kunden anziehen, die sich nicht komplett für ein reines Elektroauto entscheiden wollen.
2026 Lynk & Co 10 EM-P
Die Basis beider bildet die modulare SEA-Architektur. Beim 10 EM-P kommt zusätzlich die GEA Evo-Plattform zum Einsatz – ein technisches Rückgrat, das bereits beim neuen Geely Galaxy M9 verwendet wird. Der M9 setzt auf einen 1,5-Liter-Turbobenziner kombiniert mit zwei Elektromotoren – ein ähnliches Setup dürfte auch im 10 EM-P verbaut sein.
Wintertests in eisiger Kälte
Die offizielle Bestätigung des Modellnamens erfolgte gestern, zusammen mit einem Video des Fahrzeugs bei Wintertests in Nordchina. Konkrete Angaben zum Testort gibt es nicht, aber die Regionen um Yakeshi (Innere Mongolei) oder Mohe (Heilongjiang) gelten als wahrscheinlich – dort können die Temperaturen auf bis zu –53 °C sinken.
Derartige Tests überprüfen in der Regel Antriebsverhalten, Batterieleistung und Fahrwerk unter extremen Bedingungen. Dass der 10 EM-P diese Prüfungen bestanden hat, zeigt, dass er fit für den Winter ist.
Gleiche Optik, neue Technik
Optisch unterscheidet sich der 10 EM-P kaum vom Z10: Flache Front mit abgeschrägter Motorhaube, markante Tagfahrlichter und ein insgesamt sportlich-gestrecktes Design bleiben erhalten. Die Maße dürften ebenfalls identisch sein: 5028 mm Länge, 1966 mm Breite, 1468 mm Höhe, Radstand: 3005 mm.
Technisch legt Lynk & Co beim EM-P richtig nach: Er soll mit dem Nvidia Drive Thor-U Chip ausgestattet sein, der 700 TOPS (Tera-Operationen pro Sekunde) bewältigt – also besonders wichtig für automatisiertes Fahren und Fahrerassistenzsysteme. Zusätzlich kommt der neue Snapdragon 8295 zum Einsatz, vermutlich für Infotainment und Konnektivität. Auch eine Luftfederung ist mit an Bord.
Preis und Markteinordnung
Zum Preis des 10 EM-P gibt es noch keine offiziellen Angaben. Der rein elektrische Z10 startete in China bei umgerechnet etwa 24.200 EUR. Es ist anzunehmen, dass die PHEV-Version etwas günstiger oder auf ähnlichem Niveau liegt, um einen breiteren Kundenkreis anzusprechen.
Während der Z10 mit langsamen Verkaufszahlen zu kämpfen hatte, soll der 10 EM-P nun für neuen Schwung sorgen. Gerade im Heimatmarkt China könnte die Plug-in-Strategie aufgehen – insbesondere, da viele Kunden Hybridlösungen als praktischen Mittelweg zwischen Verbrenner und E-Antrieb sehen.
Fazit: Chance auf Comeback
Mit dem Lynk & Co 10 EM-P versucht der Hersteller, sein Modellportfolio zu stabilisieren und einen größeren Kundenstamm zu erreichen. Die Plattform-Strategie mit SEA und GEA Evo wirkt durchdacht, ebenso die technischen Upgrades mit Nvidia- und Snapdragon-Chips. Sollte der Preis stimmen und das PHEV-System überzeugen, hat der EM-P gute Chancen, dort zu punkten, wo der Z10 scheiterte. Bild- und Videonachweis/Quelle: Lynk & Co. / Carnewschina