China kopiert mal wieder! Diesmal ist es allerdings kein aktuelles Fahrzeug wie der BMW X5 oder ein Land Rover, sondern jetzt betrifft es bekannte Klassiker. Die Fahrzeuge sind der Beweis: „Kopieren geht nicht nur in der Gegenwart„! Songsan Motors hat den Hauptsitz in Peking und baut seit kurzer Zeit moderne Klassiker mit E-Anschluss. Das Unternehmen nutzte die 2020 Peking Auto Show und zeigte dort einen Corvette-Klon und einen Plugin-Bulli-Bus. Die Peking Auto Show, die aufgrund von Corona vom Frühjahr in den Herbst 2020 verschoben wurde, stellt also die Bühne für Songsan Motors und seither gehen beide Fahrzeuge viral. Zu sehen war dort der Songsan Motors „SS Dolphin“ der als moderne Interpretationen des amerikanischen Corvette C1-Klassikers fungiert. Allerdings ohne dabei allzu sehr Rücksicht auf die Proportionen oder gar die Geschmäcker zu nehmen. Der SS Dolphin ist das Flaggschiff der 1995 gegründeten Marke und auf den ersten Blick für uns ganz klar eine Kopie der Chevrolet Corvette C1.
Plugin-T1-Bulli & Retro-C1-Vette
Doch abgesehen von den optischen Basics haben das Original und die China-Kopie faktisch nichts gemeinsam. Unter der Haube werkelt nämlich kein dicker V8, sondern eine Kombination aus Verbrenner und Elektroantrieb. Somit ist der SS Dolphin ein Hybrid. Unter der langen Haube ist ein 1,5 Liter großer Turbo-Vierzylinder verbaut, den Songsan höchstwahrscheinlich von BYD zukauft. Das Triebwerk stöpselt man an ein 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und an einen Elektromotor, der seine Kraft aus einer 16 kWh großen Batterie zieht. Und der Akku reicht laut Hersteller sogar aus, um den C1-Abklatsch 90 bis 100 Kilometer (keine Normangabe) rein elektrisch fahren zu lassen. Voll geladen werden kann der Dolphin an einer Haushaltssteckdose angeblich in ca. 3,5 Stunden. Schaltet man das Verbrenner-Triebwerk zu, dann beschleunigt der 4,8 Meter lange, 1,85 Meter breite und 1,39 Meter hohe Dolphin in nur 4,9 Sekunden auf Landstraßentempo. Während die Optik fragwürdig ist, kann sich das Interieur aber durchaus sehen lassen.
faltbares Hardtop im Kofferraum verstaut
Das Fotofahrzeug hat nämlich helles Leder, Chrom und zwei LCD-Displays verbaut. Auch hier hat man versucht viele Retro-Akzente einfließen zu lassen und im Hinblick auf die Türöffner, die Lüftungsdüsen bis hin zu den Sonnenblenden ist das durchaus gelungen. Und angeblich nimmt der SS Dolphin sogar sein Hardtop im Kofferraum mit auf Reisen. Mit einem Preis von umgerechnet knapp 74.000 € ist der Spaß allerdings keineswegs günstig. Aber man ist scheinbar von der Technik überzeugt, denn auf den Akku gibt man 8 Jahre oder 150.000 km Garantie. Und dann wäre da noch der angesprochene VW T1 Bus, der sich als Songsan Summer mit außenliegendem Ersatzrad, weißen Schürzen und kleinen Scheiben Mühe gibt, wie der Bulli-Klassiker (insbesondere der T1 Westfalia) aus Wolfsburg auszusehen. Allerdings gelingt ihm das aufgrund der gewöhnungsbedürftigen Nase vor der Windschutzscheibe nur sehr bedingt. Cool finden wir die Idee vom großen Ausstelldach und die verbaute Einrichtung. Ein richtiges Wohnmobil möchte der Summer allerdings nicht sein.
Songsan Summer ist noch eine Studie
Denn die Kabine ist mit elektrisch verstellbaren und drehbaren Ledersitzen ausgerüstet und deshalb eher weniger Camping geeignet. Allerdings ist sie auch mit einer Art faltbaren Dachzelt bestückt. Und das dürfte wohl sogar ein faltbares Bett mitbringen. Und insgesamt können scheinbar bis zu sieben Passagiere mitfahren. Das gezeigte Fahrzeug ist, soweit uns bekannt, aber noch ein Prototyp. Er hat denselben Hybrid-Antriebsstrang wie der SS Dolphin. Im Gegensatz zum Dolphin ist die Summer-Studie aber keine schamlose Kopie. Zwar ist die Ähnlichkeit zum T1 vorhanden, die optischen Proportionen sind aber anders und innen setzt man komplett auf ein eigenständiges Design. Der Summer soll nächstes Jahr seine Markteinführung feiern. Allerdings, wie auch der Dolphin, nur in China. Sollten wir noch mehr Infos zu den Fahrzeugen erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht.
Foto/s: unbekannt
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