Welche Arten von E-Bikes gibt es eigentlich? Wer heute von einem E-Bike spricht, meint in der Regel ein sogenanntes Pedelec 25, welches den Fahrer mit einer Trittunterstützung mittels E-Motor bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützt. Die am weitesten verbreitete Gruppe an E-Bikes hat weder Helm-, Zulassungs-, noch Führerscheinpflicht. Auch wenn es nicht verpflichtend ist, empfiehlt es sich aber trotzdem einen Helm aufzusetzen und eine Versicherung abzuschließen. Neben dem Pedelec 25 gibt es noch die S-Pedelecs, auch Pedelec 45 genannt. Diese E-Bikes werden ähnlich wie Mofas behandelt, die Führerscheinklasse AM ist Voraussetzung, außerdem sind Helm und Versicherung Pflicht. Das dazu! Und nun zum Tuning.
Worum geht es dem Tuner?
Beim E-Bike Tuning geht es in den meisten Fällen um die Aufhebung des Limits der Trittunterstützung bei 25 km/h bei einem Pedelec 25. Nach Annahme von diversen öffentlichen Medien sind schon über ein Drittel aller E-Bikes illegal getunt, auch wenn die Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr damit untersagt ist. Noch dazu kann die Herstellergarantie für den Motor oder das ganze Fahrrad beeinträchtigt werden.
E-Bike Tuning – wie funktioniert das?
Für das Fahren auf einem privaten Gelände sind modifizierte E-Bikes aber erlaubt. Doch wie geht man vor? Mit Erreichen der vorgegebenen Grenze von 25 km/h, schaltet bei einem Pedelec 25 die Motorunterstützung ab. Natürlich kann das E-Bike mit Muskelkraft noch höhere Geschwindigkeiten erreichen, der Fahrer muss dann aber sowohl gegen das höhere Gewicht, als auch gegen den Motorwiderstand antreten. Im Vergleich zu einem normalen Fahrrad ist dies deutlich anstrengender. Und dann wäre da noch das ohnehin höhere Eigengewicht. Wenn der Motor den Fahrer des E-Bikes auch jenseits der 25 km/h unterstützen soll, muss dem System ein langsameres Tempo vorgespielt werden, als tatsächlich gefahren wird.
Hier kommen die Tuningmodule ins Spiel. Zwischen dem am Laufrad befindlichen Magnetsensor und der Motorsteuerung wird ein kleines, elektronisches Gerät eingebaut. Der Steuerung wird so ein langsameres Tempo suggeriert und die Trittunterstützung schaltet sich nicht bei 25 km/h ab. So können auch mit dem Pedelec 25 Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreicht werden.
Unterschiede zwischen den Tuningmodulen
Wer sein E-Bike tunen will, hat grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten in die Trittunterstützung einzugreifen. Die erste Möglichkeit ist das Tuning mit einem sogenannten Dongle. Ab einem Wert von ca. 20 km/h wird die Geschwindigkeit halbiert. So schaltet sich der Motorantrieb nicht bei 25 km/h ab, sondern unterstützt den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 50 km/h. Als unmittelbare Folge zeigt aber auch der Tacho in den meisten Fällen nur noch die halbierten Werte an. Diese Art der Manipulation kann nur durch Entfernen des Dongles rückgängig gemacht werden und ist zudem noch schnell entdeckt. Aus diesen Gründen greifen mittlerweile die meisten Tuner zu Chips, wie beispielsweise vom Hersteller Speedbox, Polini, Citomerx, VOLspeed & Co.
Ein solcher Chip wird unsichtbar unter der Motorabdeckung eingebaut und zwischen Geschwindigkeitssensor und Steuerung geklemmt. Ist das System hochwertig, dann kann das Modul sogar über das Fahrraddisplay gesteuert werden und mit einer bestimmten Tastenkombination an- und ausgeschaltet werden. Das E-Bike kann so schnell wieder in den Original-Zustand gebracht werden. Bei modernen Modulen ist sogar eine Bluetooth-Steuerung integriert, welche die Steuerung über eine App auf dem Smartphone ermöglicht.
Welches Tuningmodul für mein E-Bike?
Die Frage aller Fragen für Tuner ist, welches Modul denn für das eigene E-Bike passt. Mittlerweile sind bei den meisten E-Bikes Mittelmotoren verbaut, Vorderrad- oder Hinterradantriebe finden sich nur noch selten. Die meisten Tuningmodule sind daher für die Verwendung mit Mittelmotoren entwickelt. Neben Marktführer Bosch sind bei den Motorenhersteller vor allem die Firmen Giant, Brose, Bafang und Yamaha von Bedeutung. Um das passende Modul finden zu können, sollte der Hersteller, Typ und Baujahr vom Motor und am besten auch der Displaytyp bekannt sein. In der Regel finden sich diese Informationen in den Unterlagen des E-Bikes. In vielen Webshops sind die E-Bike Module kategorisiert und mittels Eingabe vom Motorentyp leicht zu finden.
Die Features: Für die gängigsten Typen von Motoren stehen meist mehrere Tuningmodule zur Auswahl. Die Entscheidung liegt beim Nutzer, welche Features besonders wichtig sind.
Was sind wichtige Infos zum Tuningmodul? Was wird in den Online-Shops häufig angegeben?
- Reale Werte: Das Modul zeigt die tatsächliche gefahrene Geschwindigkeit an und keine halbierten Werte.
- Steuerung: Gibt an, wie das Modul gesteuert wird. Zum Beispiel über das Display, manuell über einen Magneten oder als Krönung über eine App
- Display geeignet: Gibt an, für welche Display Typen das Modell geeignet ist
- App Steuerung: Gibt an, dass das Tuningmodul über Bluetooth mit dem Handy verbunden werden kann
- Weitere mögliche Funktionen: Speichern und Anzeigen der Fahrdaten, Tuning-Steuerung, Tuning verstecken, Motordiagnose, Motorschloss
Kann jeder Motor getunt werden, oder gibt es Motoren mit Tuningsperre?
Mit Markteinführung der neuen Bosch Generation 4 Motoren, war der Schock in 2020 groß. Angeblich sollte diese Motorentechnologie „untunebar“ sein. Ähnlich dem Triebwerk der neuen Corvette C8! Zwischen Motorenherstellern und Tuningherstellern entbrannte ein regelrechter Wettlauf, den bisher immer die Tuninghersteller gewonnen haben. Das gilt für die Vette aber auch für die Bosch Gen 4 Motoren im E-Bike. Abhängig von Chip und Motor, ist aber auf verschiedene Punkte zu achten. Eine Empfehlung sieht vor, vor dem Abschalten immer erst die automatisierte Systemprüfung durchführen zu lassen und nicht vorher abzuschalten. Die Bedienungsanleitung des Herstellers gilt es hier genau zu lesen.
Kann ich den Einbau selbst erledigen?
In den meisten Fällen ist die Montage leicht selbst zu erledigen. Willst Du ein Tuningmodul von einem bekannten Hersteller an einem geläufigen Bosch-Motor verbauten, musst Du folgende Schritte ausführen:
- Entfernen der Kurbel, Kurbelabzieher nicht vergessen
- Motorgehäuseabdeckung entfernen
- Stecker abziehen
- Tuningmodul zwischenklemmen
- Gehäuse wieder zuschrauben, Kurbel montieren und los gehts
Immer mehr getunte E-Bikes – wie die Polizei dagegen vorgeht! |
porsche-ebikes-333831/“>Porsche präsentiert zwei neue eBikes – Sport und Cross! porsche-ebikes-333831/“> |