E-Bikes sind der Renner, aber leider auch mit (zu) viel Geld verbunden. Wer ein gutes sucht, muss meist mit mindestens 2.500 EUR rechnen.
Doch warum nicht einfach den alten Drahtesel mit einem Umbau-Kit zum E-Bike umrüsten? Das Swytch Go macht das laut Hersteller möglich und ist dabei günstiger als ein neues E-Bike.
Swytch Go Umbau-Kit
Die Idee, das alte Fahrrad zum E-Bike umzurüsten, klingt interessant. Das Swytch Go verspricht genau das, zu einem relativ niedrigen Preis. tuningblog.eu hat es ausprobiert, und das Upgrade auf den Go-Akku tut dem Swytch-Kit merklich gut. Denn nun punktet das Set endlich mit einer ausreichend großen Reichweite – und macht es so endgültig als E-Bike-Alternative attraktiv.
Das Laufrad mit integriertem Nabenmotor ist präzise zentriert und gut verarbeitet, und die anderen Komponenten, wie Akku und Verkabelung, sind auch in Ordnung. Man hat auf die Qualität geachtet.
Die Montage ist schnell und einfach. Im Praxistest dauerte die Prozedur nur rund 60 Minuten. Je nach handwerklichem Geschick sollte man vielleicht aber auch etwas mehr Zeit einplanen. Benötigt werden nur grundlegende Werkzeuge, die wahrscheinlich jeder hat. Wenn alles einmal sitzt und verbunden ist, ist das Swytch Go startklar.
Leistung und Reichweite: Was kann das Swytch Go?
Das Go-Kit gibt es in drei Varianten mit Reichweiten von 32 bis 96 Kilometern, je nach gewähltem Akku. tuningblog.eu stand für Probefahrten das Go+-Set mit einer Reichweite von bis zu 65 Kilometern zur Verfügung. Und in der Tat: Bei einem ersten Ausflug kam man auf rund 55 Kilometer, bis der Akku schlappmachte. Wohl bemerkt, in den Bergen!
Besonders angesichts der relativ kleinen Akkukapazität ist das ein guter Wert. Natürlich kann die tatsächliche Reichweite je nach Fahrradtyp und Fahrstil variieren, aber für den Stadtverkehr und mittlere Strecken ist das Kit gut geeignet.
Allerdings gibt es auch einen Nachteil: der kleine Kabelsalat am Fahrrad. Die Verkabelung kann nicht vermieden werden und wirkt unordentlich. Auch sieht in unserem Fall der Akku irgendwie deplatziert aus. Aber gut, so ist das eben.
Preis und Verfügbarkeit: Lohnt sich die Investition?
Der Einführungspreis von 359 EUR erscheint in Anbetracht der gebotenen Leistung gerechtfertigt. Je nach gewählter Variante und Akku-Größe kann der Preis allerdings variieren. Im Vergleich zu einem neuen E-Bike ist das Kit aber fast immer eine günstige Alternative. Swytch plant übrigens, ab nächstem Jahr auch in Deutschland am Start zu sein, was sicher die Verfügbarkeit und den Service verbessern wird.
Die Installation: Einfach und schnell gemacht
Ein Highlight des Swytch Go ist die schnelle und einfache Installation. Das Set ist so konzipiert, dass auch technisch weniger Versierte es am Bike verbauen können. In der Box befinden sich alle nötigen Teile: Laufrad mit Motor, Akku, Ladegerät, Kabelbaum, Pedalsensor, Magnetring und das Display.
Der Akku wird nun nicht mehr am Lenker montiert, sondern findet unterhalb des Sattels am Rahmen Platz und lässt sich per Klettverschlüssen anbringen. Für die meisten Schritte reichen einfache Kabelbinder zur Befestigung. Die Anleitung zur Montage ist simpel:
- Vorderrad ausbauen, neues Laufrad mit Motor einsetzen, Pedalsensor und Magnetring installieren, Kabel verbinden, Akku fixieren – fertig.
Wie fährt sich das umgerüstete E-Bike?
Im Praxistest überzeugt das umgerüstete E-Bike durch ein gutes Fahrverhalten. Das mit dem Swytch-Kit ausgestattete Fahrrad geht gut nach vorne und sorgt so für deutlich mehr Fahrspaß. Der Motor ist tatsächlich sehr leise und die Unterstützung ist deutlich spürbar.
Mit 250 Watt Leistung ist die Unterstützung, speziell für den Stadtverkehr, in jedem Fall ausreichend. Natürlich erreicht das Kit nicht den Komfort und die Power eines hochpreisigen E-Bikes mit Mittelmotor und Drehmomentsensor, aber in Anbetracht des Preises ist das Ergebnis überzeugend.
Sehr positiv fällt zudem das geringe Gesamtgewicht auf. Alles in allem sollte ein umgerüstetes Bike im Bereich von 14 bis 20 kg (je nach Basisfahrrad) liegen, was teils deutlich leichter ist als die meisten handelsüblichen E-Bikes. Das wirkt sich positiv auf das Fahrgefühl und die Reichweite aus. Der Akku wiegt nur rund 2,5 kg und trägt zur guten Reichweite bei, obwohl er im Vergleich zu typischen E-Bike-Akkus eher klein ist.
Fazit: Swytch Go als Alternative zum Neukauf?
Das Swytch Go zeigt im Praxistest, dass es möglich ist, ein altes Fahrrad mit wenig Aufwand und zu einem (relativ) niedrigen Preis in ein E-Bike zu verwandeln. Es überzeugt durch die simple Montage, die solide Leistung und die große Reichweite. Ein Manko ist der kleine Kabelsalat am Fahrrad. Dennoch ist das Kit eine interessante Option für alle, die ihr Fahrrad elektrifizieren wollen, ohne gleich ein neues E-Bike kaufen zu müssen. Bilder: Swytch Go / Video: tuningblog.eu