Donnerstag , 28. März 2024
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Bugatti Centodieci – In der Kältekammer bei minus 20 Grad Celsius

Lesezeit 4 Min.

Bugatti Centodieci – In der Kältekammer bei minus 20 Grad Celsius

Seit zwei Tagen parkt der Bugatti Centodieci bereits in einer speziellen Klimakammer. Nach Tests bei Raumtemperatur und Hitzetests bei bis zu 50 Grad Celsius kühlen die Ingenieure die Kammer nun auf Minusgrade. Seit zwölf Stunden parkt der Centodieci bei minus 20 Grad – bis auch die kleinste Titanschraube und das letzte Carbon-Teil, die vorgegebene Temperatur erreicht haben. Eine Woche lang überprüfen Ingenieure bestimmte Bauteile und Komponenten des Centodieci in der Klimakammer. „Auch der Centodieci muss wie jeder Bugatti in allen Temperaturbereichen einwandfrei funktionieren, ganz gleich, ob bei 50 Grad Celsius oder bei minus 20 Grad Celsius. Das sind wir unserem Qualitätsversprechen und unseren Kunden schuldig“, sagt Carl Heilenkötter, technischer Projektleiter für One Off und Few Off-Projekte bei Bugatti. „Mit Tests in der Klimakammer können wir die unterschiedlichsten Versuche reproduzieren und die Ergebnisse exakt vergleichen, wieder und wieder.“ Daher sind die Hitze- und Kältetests in der Klimakammer für die Entwickler von grundlegender Bedeutung. Nur so stellen sie sicher, dass der Centodieci jederzeit sicher funktioniert – selbst wenn die Kunden ihr Fahrzeug vielleicht nie solchen extremen klimatischen Bedingungen aussetzen werden.

Centodieci in der Kältekammer

Einer der vielen durchgeführten Kältetests betrifft die Seitenscheiben. Bei der Seitenscheiben-Überkraftbegrenzungs-Vermessung muss selbst der auf nur zehn Einheiten limitierte Centodieci alle internen Normen und Gesetzesvorgaben erfüllen. „Die Seitenscheibe muss einen definierten Widerstand erkennen und notfalls reversibel wieder zurückfahren“, erklärt Jülf Fiedler, Entwicklungsingenieur Elektrik/Elektronik bei Bugatti.

Die mit dem Seitenscheiben-Motor verbundene Software regelt aus vordefinierten Parametern die nötige Kraft, um einen einwandfreien Lauf zu gewährleisten und gleichzeitig Personen durch eine Stopp-/Reversier-Funktion zu schützen. Würde kein Widerstand erkannt, könnte die Scheibe beispielsweise einen Apfel durchtrennen, im schlimmsten Fall sogar einen Finger quetschen.

mit einem Messgerät wird die Kraft ermittelt

Bugatti Centodieci – In der Kältekammer bei minus 20 Grad Celsius

Je nach Versuch fahren die Seitenscheiben hunderte Male hoch und runter, mit einem Messgerät wird die Kraft ermittelt. Entscheidend dabei sind nicht nur die Kraft des Motors, sondern auch die Reibung und damit der Widerstand der Dichtungen, das Umlenkgetriebe und das Glas. Alles muss genau aufeinander abgestimmt werden. Ändern sich das Material der Dichtung, die Scheibengröße oder der Antrieb, müssen die Versuche erneut durchgeführt werden. Denn je nach Zusammensetzung verhält sich der Kunststoff der Dichtungen anders. „In Abhängigkeit von der Temperatur variiert die Reibung der Dichtung, was in der Software für den Seitenscheibenmotor berücksichtigt werden muss. Die Seitenscheiben müssen bei allen Temperaturen zuverlässig hochfahren und die Überkraftbegrenzung muss sicher auf Widerstände reagieren und die Scheibe reversieren“, sagt Jülf Fiedler. Mit Kälteschutzanzügen, Mützen und Handschuhen arbeiten sie seit Stunden am Hypersportwagen in der Klimakammer.

8,0-Liter-W16-Motor mit 1.176 kW/1.600 PS

Aufgrund seiner vielen einzigartigen Eigenschaften unterliegt der Centodieci einem hohen Maß an technischer Kontrolle. Der Centodieci spannt einen Bogen zu Bugattis zweiten Unternehmensära unter dem italienischen Entrepreneur Romano Artioli und ist eine Hommage an den ultimativen Supersportwagen der 1990er-Jahre, den Bugatti EB 110. Den Hypersportwagen treibt ein leistungsstarker 8,0-Liter-W16-Motor mit 1.176 kW/1.600 PS bei 7.050-7.100U/min an. Wegen der neu entwickelten Karosserie verhält sich der Centodieci anders als bisherige Modelle und muss daher in allen Bereichen aufwendig entwickelt, getestet und überprüft werden.

Nach einigen Versuchen und Feinjustierung der Software sind Carl Heilenkötter und Jülf Fiedler zufrieden. Die Fensterheber funktionieren auch bei zweistelligen Minusgraden einwandfrei. In den nächsten Wochen werden die Bugatti-Ingenieure mit dem Centodieci weitere Tests durchführen. Neben den letzten Hochgeschwindigkeitsfahrten zählen dazu Dauerlaufversuche über eine Strecke von über 30.000 Kilometern (18.600 Meilen) nach einem detailliert festgelegten mehrwöchigen Prüfprogramm. Erst wenn alle Tests erfolgreich abgeschlossen sind und das Fahrzeug vom Entwicklungsteam perfekt abgestimmt und freigegeben wurde, beginnt bald die Produktion in Handarbeit. Alle zehn Fahrzeuge werden noch in diesem Jahr an ihre neuen Besitzer ausgeliefert. Sollten wir noch mehr Infos erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht. Darüber werdet ihr informiert, wenn ihr einfach unseren Feed abonniert. Viel Spaß beim Anschauen der Bilder und bleibt uns treu!

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bei minus 20 Grad: Bugatti Centodieci in der Kältekammer (8,0-Liter-W16-Motor mit 1.176 kW/1.600 PS)
Bildnachweis: Bugatti

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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