Einzelstück Isdera Commendatore 112i wird versteigert!

Kürzlich aktualisiert am 23. Februar 2022 um 11:42 Uhr

Er war in jedem Autoquartett der 1990er-Jahre die Trumpfkarte schlechthin, und auch im Computerspiel Need for Speed II war er der große Star. Der Isdera Commendatore 112i. Bereits beim Anblick des Isdera werdet ihr wohl Gänsehaut bekommen, oder zumindest wird das Auto schöne Kindheitserinnerungen bei euch wecken, als er möglicherweise als XXL-Poster in eurem Kinderzimmer hing. Nun wird der einzige Isdera Commendatore 112i, der jemals gebaut wurde, versteigert. Bei der kommenden RM Sothebys Paris-Auktion erhält ein solventer Bieter die Möglichkeit, das absolute Einzelstück käuflich zu erwerben.

Isdera – bereits 1993 präsentiert!

Es ist kaum zu glauben, aber bereits im Jahre 1993 wurde der Isdera Commedatore 112i, dessen Modellname übrigens eine Hommage an den großen „Commendatore“ Enzo Ferrari ist, der Öffentlichkeit vorgestellt. Es handelt sich dabei um den Nachfolger des Isdera Imperator, einem kleinen Mittelmotor-Sportwagen mit Flügeltüren, der den M117 5-Liter-V8-Saugbenziner von Mercedes unter der Haube trägt. Im Gegensatz zu diesem, sieht der Commendatore bereits im Stand aus, als würde er die 350 km/h-Marke locker knacken, da er durch sein Longtail-Design, welches stark an einen Le-Mans-Renner erinnert, selbst im Stand atemberaubend schnell aussieht. Überraschenderweise schlägt im Isdera Commendatore das gleiche Herz, das später in die Pagani-Modelle Zonda und Huayra Einzug hielt, allerdings ohne Turboaufladung und mit „nur“ etwas über 400 PS.

Karosserie aus glasfaserverstärktem Plastik

Außerdem besitzt der von Hand gefertigte Isdera eine Karosserie aus glasfaserverstärktem Plastik, Flügeltüren im Gullwing-Stil und zwei zur Seite öffnende Motorabdeckungen, welche den Stil der Flügeltüren imitieren. Auch die Aerodynamik ist ein wichtiger Bestandteil des ersten deutschen Hypercars, weshalb ein spezieller Scheibenwischer sowie ein periskopischer Außenspiegel, der am Dach angebracht ist, entwickelt wurden. Dadurch vermeidet es Isdera, traditionelle Außenspiegel am Commendatore zu verbauen, welche die Aerodynamik schmälern. Zusätzlich verfügt der Isdera als erstes Fahrzeug seiner Zeit, einen aktiven Heckflügel, der als Bremshilfe dient, so wie man es von den Funny Cars aus dem Dragster-Sport kennt. Somit liegt der Luftwiderstandsbeiwert des Isdera bei lediglich 0,306.

6-Liter-V12-Saugbenziner im Commendatore

Wie bereits erwähnt, schlägt im Isdera ein AMG-Motor mit 12 Zylindern und 6-Litern-Hubraum, der um die 400 PS leistet. Geschaltet wird über ein manuelles Sechsganggetriebe, welches wiederum eine modifizierte Variante einer Fünfgang-Box eines Ruf Porsches darstellt. Das Getriebe ist notwendig geworden, damit der Commendatore seine angegebene Höchstgeschwindigkeit von 340 km/h erreicht. Die Radaufhängung stammt übrigens von einem Porsche 928, wurde jedoch um eine aktive Niveauregulierung erweitert, so dass die Bodenfreiheit bei hohen Geschwindigkeiten um ganze 7,5 cm reduziert werden kann. Dadurch entsteht ein noch besserer cW-Wert. Selbstverständlich wird der Wagen wohl nie mehr seine angegebene Höchstgeschwindigkeit erreichen, da das Unikat nicht dafür gedacht ist, um damit auf der Autobahn die anderen Verkehrsteilnehmer zu verblasen. Stattdessen ist es sehr wahrscheinlich, dass der Commendatore in einer Autosammlung stehen wird, und nie mehr Asphalt unter seine Räder bekommt – Leider.

Die Historie zu diesem einmaligen Modell.

Ursprünglich war der Isdera dafür gedacht, um an den 24 Stunden von Le Mans teilzunehmen. Leider musste Isdera die Produktion und die Pläne, an dem Langstreckenklassiker teilzunehmen, auf Eis legen, da Japan in den 1990ern in einer schweren Wirtschaftskrise steckte, und das Kapital zur Realisierung des Projekts zum größten Teil aus dem Land des Lächelns stammte. Dieser Wagen wurde jedoch nach der Restrukturierung von Isdera von einem Schweizer Konsortium gerettet, und im Jahre 2016 gelang es Isdera, den Commedatore 112i wieder in die eigenen Hände zu bekommen. Der Wagen wurde zudem wieder in seinen Originalzustand gebracht, in dem er jetzt versteigert wird. Solltet ihr euch auch für das einmalige Schmuckstück begeistern können, dann empfehlen wir euch, unsere Bildergalerie am Ende vom Beitrag. Sollten wir noch mehr Infos zu den Änderungen erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht. Darüber werdet ihr informiert, wenn ihr einfach unseren Feed abonniert. Viel Spaß beim Anschauen der Bilder und bleibt uns treu!

Foto/s: RM Sothebys

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