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Reifenwechsel mit Reifendruckkontrollsystem – Das sollten Sie beachten!

Lesezeit 5 Min.

Kürzlich aktualisiert am 27. Januar 2022 um 10:29 Uhr

Reifenwechsel mit Reifendruckkontrollsystem – Das sollten Sie beachten!

Für Neuwagen schreibt die EU seit dem 1. November 2014 ein Reifendruckkontrollsystem vor, was den Reifenwechsel für viele Autofahrer teurer und komplizierter gestaltet. Darüber hinaus ist es seit 2018 so, dass ein Fahrzeug mit einem deaktivierten RDKS, beispielsweise aufgrund von einem Zubehör-Radsatz, keine TÜV Plakette mehr erhält. Ein nicht funktionsfähiges RDKS gilt seit 2018 als ein „erheblicher Mangel“.

Was hat es mit dem RDKS auf sich?

RDKS steht für Reifendruck-Kontrollsystem und ist seit November 2014 für alle Neuzulassungen verpflichtend. Darüber hinaus gibt es das System auch von vielen Anbietern zum Nachrüsten. Alle Infos zu diesem Thema gibt es hier. Beim RDKS wird zwischen einem direkten und indirekten RDKS unterschieden. Ist das Fahrzeug mit einem direkten System ausgestattet, können beim Reifenwechsel schnell Mehrkosten von 50 bis 100 Euro entstehen. Das liegt daran, dass die Sensoren gewartet, angelernt und Verschleißteile ersetzt werden müssen.

Reifenwechsel mit Reifendruckkontrollsystem – Das sollten Sie beachten!

Die Funktionsweise der Systeme und was beim Reifenwechsel zu beachten ist!

Indirektes RDKS:

  • Wenn ein Reifen Luft verliert, verringert sich auch sein Abrollumfang und er dreht schneller. Dies erkennt das indirekte Reifendruck-Kontrollsystem über die ABS/ESP Sensoren und meldet es dem Fahrer über eine Kontrollleuchte und/oder einen Warnton. Das indirekte RDKS kann allerdings nicht erkennen, an welchem Rad ein Druckverlust vorliegt und funktioniert auch nur bei rollendem Fahrzeug. Da keine zusätzlichen Sensoren verbaut werden, entstehen beim Reifenwechsel auch keine weiteren Kosten.

Direktes RDKS:

  • Das direkte Reifendruckkontrollsystem misst über zusätzliche Sensoren an den Ventilen den exakten Reifendruck und überträgt diesen per Funk an die Bordelektronik. Der Fahrer kann den Reifendruck dann im Bordcomputer abrufen, was das System zwar deutlich komfortabler, durch die zusätzliche Technik aber auch teurer macht. Im Grunde können die Sensoren beim Wechsel von Sommer- auf Winterreifen mitgenommen werden, es wird aber immer ein Service Kit mit neuen Gummidichtungen und Ventilen benötigt. Es ist daher ratsam, jeden Radsatz mit eigenen Sensoren auszustatten. Da die Sensoren bei jedem Radwechsel gewartet und bei einem Defekt getauscht werden müssen, entstehen zusätzliche Kosten.

Das ist beim Radwechsel mit RDKS zu beachten

Ist das Fahrzeug mit einem indirekten RDKS ausgestattet, muss das System nach einem Rad- oder Reifenwechsel lediglich einmal neu angelernt werden. Das passiert in der Regel mit ein paar Klicks im Fahrzeugmenü, sollten Zweifel oder Unklarheiten bestehen, hilft die Bedienungsanleitung.

Bei Fahrzeugen mit einem direkten RDKS sollte beim Rad- und Reifenwechsel eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Die zusätzlichen Sensoren müssen gewartet und auf Funktionsfähigkeit geprüft werden. Zusätzlich ist bei der Montage besondere Vorsicht geboten, um die teuren Sensoren nicht zu beschädigen.

Welche Fahrzeuge müssen mit RDKS ausgestattet sein?

Für alle Neuwagen mit Erstzulassung ab 1. November 2014 und Modelle mit Typprüfung ab 1. November 2012 ist ein RDKS verpflichtend. Ob das eigene Fahrzeug von dieser Regelung betroffen ist, lässt sich ganz einfach dem Fahrzeugschein entnehmen. Unter Punkt 1 im Fahrzeugschein ist direkt das Datum der Erstzulassung aufgeführt, die Typenzulassung unter Punkt 6. Ist hier ein Datum nach dem 1. November 2012 eingetragen, sollten Sie sich beim Hersteller erkundigen, ob Ihr Fahrzeug unter die RDKS Pflicht fällt. Es ist auch möglich, dass es sich nur um einen Nachtrag handelt, der das RDKS nicht betrifft.

Reifenwechsel mit Reifendruckkontrollsystem – Das sollten Sie beachten!

Defektes RDKS? Kein TÜV!

Unterliegt Ihr Fahrzeug bereits der RDKS Pflicht, muss das System auch ordnungsgemäß funktionieren. Ist dies nicht der Fall, bekommt man bei der Hauptuntersuchung keine Plakette mehr. Seit Mai 2018 gilt ein deaktiviertes oder defektes RDKS als „erheblicher Mangel„.

Was ist beim Umgang mit dem RDKS zu beachten?

  1. Prüfen Sie, welches System in Ihrem Fahrzeug verbaut ist. Lässt sich der Reifendruck über den Bordcomputer exakt abrufen, handelt es sich um ein direktes Reifendruck-Kontrollsystem. Auch im Handbuch lassen sich Informationen über das verbaute RDKS finden.
  2. Hat Ihr Fahrzeug ein direktes RDKS verbaut, sollten Sie dies der Werkstatt beim Rad -und Reifenwechsel zuvor mitteilen. Die Wartung des Systems erfordert zusätzliche Zeit.
  3. Ist an Ihrem Fahrzeug ein indirektes RDKS vorhanden, muss das Reifendruck-Kontrollsystem nach einem Rad- oder Reifenwechsel neu angelernt werden. Wie das funktioniert, steht in der Bedienungsanleitung.
  4. Ein Batteriewechsel bei den Sensoren eines direkten RDKS ist nicht möglich. In der Regel halten diese aber vier bis sechs Jahre, was in etwa der durchschnittlichen Lebensdauer eines Reifens entspricht. Ist die Batterie leer, müssen die Sensoren ausgetauscht werden.

Reifenwechsel mit Reifendruckkontrollsystem – Das sollten Sie beachten!

Der Grund für die RDKS Pflicht

Auch wenn empfohlen wird den Reifendruck alle 14 Tage zu überprüfen, halten sich nur die wenigsten Autofahrer daran. Ein zu geringer Reifendruck hat jedoch zahlreiche negative Auswirkungen auf das Fahrverhalten und die Sicherheit eines Fahrzeugs. Bremswege verlängern sich, die Fahrsicherheit in Kurven und bei Nässe wird beeinträchtigt. Außerdem erhöht sich durch Minderdruck der Rollwiderstand, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch und stärkerem Verschleiß der Reifen führt. Um diesen Punkten entgegenzuwirken, hat die EU die RDKS Pflicht eingeführt.

Achtung: Der richtige Reifendruck ist für die Sicherheit von großer Bedeutung, weshalb Sie ihn trotz RDKS regelmäßig kontrollieren sollten. Nicht zuletzt auch um Kraftstoff zu sparen.

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Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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