Kürzlich aktualisiert am 11. März 2021 um 12:32 Uhr
Der Wahnsinn auf Rädern! Auch Wochen nach der Sema Auto Show 2019 erhalten wir noch immer spektakuläre Bilder und Informationen zu den dort ausgestellten Fahrzeugen. Und eines von ihnen ist dieser marsrot lackierte 1969er Mercedes 280 SEL (W 108/109) der unter dem Projektnamen „Red Pig 2“ (Rote Sau) entstanden ist. Und woran dieses Fahrzeug angelehnt ist, macht nicht nur der Name klar, sondern auch die gewaltige Optik. Und zwar an den legendären 300 SEL 6.3 aus dem Jahr 1971 der als Tourenwagen beim 24-Stunden-Rennen in Spa den Klassensieg holte und dazu zweiter in der Gesamtplatzierung wurde. Die Racing-S-Klasse ging als sogenannte „Rote Sau“ danach in die Geschichte ein. Und der US-amerikanische Tuner Reviva Inc., unter der Leitung vom Besitzer Josh Stahl, wollte die Legende zur größten Tuning-Messe der Welt wieder auferstehen lassen. Und das ist ihm nach über 2 Jahren Arbeit, in Kooperation mit dem Tuner Vescio’s Customs, mehr als nur gelungen.
615 PS und 808 Nm Drehmoment
Neben einem wunderschönen „cleanen“ Widebody-Kit (Kotflügel im Blech verbreitert, Heckschürze eliminiert, keine Seitenleisten, minimalistische Frontschürze mit Spoiler usw.) gab es natürlich auch ein standesgemäßes Triebwerk. Unter der Haube sitzt zwar leider nicht der 6,8 Liter V8-Motor mit zwei Drosselklappen, schärferen Nocken, geänderten Kipphebeln und Kolben sowie 428 PS & 620 NM von AMG, dafür aber ein LS-V8 von General Motors der deutlich mehr Power hat. Revivia hat den ursprünglich verbauten 4,5-Liter-V8 des 280 SEL rausgeschmissen und installiert ein 6,7-Liter-LQ4-Triebwerk aus 2007 das Dank Manley Kurbelwelle, Manley Kolben und Pleueln, Chevrolet Performance Zylinderkopf und weiteren Änderungen hammerharte 615 PS und 808 Nm maximalem Drehmoment abliefert. Damit hat man fast 200 PS mehr zur Verfügung als das damalige Original und dürfte wohl auch dessen Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h locker übertreffen.
355/30 ZR19 Schlappen an der Hinterachse
Und die „Rote Sau 2“ mach daraus auch kein Geheimnis. Schon im Standgas sorgen die eingearbeiteten eckigen Sidepipes der Magnaflow Endschalldämpfer für eine gewaltige Klangkulisse die natürlich mit ansteigender Drehzahl zunimmt. Und während man vor fast 50 Jahren noch mit einer hakeligen Fünfgang-Handschaltung zurechtkommen musste, sorgt im Modell 2019 ein Tremec T56-Sechsganggetriebe und eine McLeod RXT-Doppelscheiben-Keramikkupplung für die Kraftübertragung. Und das Getriebe hat sogar eine „Line Lock“ Funktion die, die Bremsen an der Vorderachse sperrt und der Hinterachse fette Burnouts ermöglicht. Und das sorgt dafür, dass die 355/30 ZR19 Schlappen auf den polierten Forgeline-RS3-Schmiedefelgen mit Vielspeichenoptik samt Fahrzeug jederzeit in einer Rauchwolke verschwinden. Die Vorderachse ist übrigens mit 335/30 ZR18 Reifen kaum weniger fett. Und selbstverständlich ist auch die verbaute Technik allererste Sahne und komplett aus der Gegenwart.
Einzelradaufhängung und neues Fahrwerk
Erwähnenswert ist beispielsweise das voll einstellbare Ride Tech Gewindefahrwerk, die Einzelradaufhängung und die für eine adäquate Verzögerung unbedingt nötige Wilwood-Sportbremsanlage mit schwarzen Sechskolben-Sätteln und geschlitzten und gelochten Bremsscheiben im Format einer Pizza. Und auch in der Kabine hat man jeden Millimeter restauriert und neu aufgearbeitet. Die Insassen erwartet auf der einen Seite eine beige italienische Lederausstattung mit Schalensitzen und ein cooles Holzlenkrad, auf der anderen Seite gibt es aber auch Hosenträgergurte, einen eingeschweißten Überrollkäfig in Silber sowie fünf weiße Rundinstrumente die einen Drehzahlmesser beinhalten der 10.000 u/min verspricht. Diese Rote Sau kann fliegen! Sollten wir zeitnah noch Infos zu weiteren Änderungen an der „Roten Sau 2“ erhalten, gibt es natürlich ein Update für diesen Bericht. Darüber werdet Ihr informiert, wenn Ihr einfach unseren Feed abonniert. Viel Spaß beim Anschauen der Bilder und bleibt uns treu!
(Foto/s: @kcoxphoto, The Red Pig 2)
die wichtigsten Details im Überblick:
- Basis: Mercedes-Benz 280SEL von 1969
- Restomod Projekt
- SEL W108-Chassis mit langem Radstand
- Vescio Radlaufverbreiterungen
- völlig neuer Boden mit integrierten Rahmenschienen, Ride Tech Fahrwerk
- Karosserie marsrot lackiert (Mercedes-Benz Farbe aus 2010)
- Motor ist ein LQ4-Block aus 2007 (geschmiedete Manley 4340 4.000-Zoll-Stroker-Kurbelwelle (innen gewuchtet, 24 Zähne), geschmiedete Manley 4340 H-Beam 6.125-Zoll-Pleuelstangen und geschmiedete Manley 2618 + 10-cm3-Tellerkolben, Kompressionsverhältnis von 10,5: 1, Comp Cams LSR-Nockenwellen, LS3 68cc Chevrolet Performance CNC, Ansaugkrümmer Serien-GM LS3, Serien-GM LS3-Drosselklappengehäuse)
- Aeromotive A1000-Kraftstoffpumpe
- Edelstahl-Abgassystem mit 3 Zoll Durchmesser und H-Rohr samt Magnaflow-Schalldämpfer
- Tremec T56 Magnum-Getriebe (von American Powertrain aus Cooksville)
- McLeod-Schwungrad
- McLeod RXT-Doppelscheiben-Keramikkupplung
- Übersetzungsverhältnis 2,97
- 3-Zoll-Aluminium-Antriebswelle
- Forgeline-LS3-Räder (18 × 11 Zoll und 19 × 12 Zoll)
- 335/30 / R18 und 355/30 / R19 Reifen von Pirelli
- Wilwood 6-Kolben-Bremsanlage
- Heckverkleidung, Motorraum stark modifiziert, Alu Frontspoiler
- Interieur nach Maß (hellbraunes Leder, vier Schalensitze, AutoMeter-Anzeigen, Überrollkäfig, 5-Punkt-Gurte von Crow Enterprises)
Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen. Unser Tuning-Magazin hat noch zig tausend weitere Tuning-Berichte auf Lager. Wollt Ihr sie alle sehen? Klickt einfach HIER und schaut Euch um. Oder interessiert Euch speziell Restomod Fahrzeuge? Dann ist der folgende Auszug sicher genau das Richtige.
Red Pig 2 Mercedes 280 SEL W 109 Widebody von Reviva
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