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Rückblick: Widebody ab Werk – der VW Golf A59 (MK3)

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 25. Januar 2021 um 10:45 Uhr

Rückblick: Widebody ab Werk – der VW Golf A59 (MK3)

Der hätte in Serie gehen sollen! Und nicht abgeändert sondern genau so wie er hier zu sehen ist. Ein VW Golf MK3 mit Lufthutzen, Spoilern und Verbreiterungen (Design vom VW-Designzentrum in Düsseldorf) und damals ziemlich großen 16-Zöllern (7,5 x 16) mit 225/45 R16 Schlappen. Spezifikationen die mit einem VW Golf „ab Werk“ nicht wirklich etwas zu tun haben. Das Highlight ist aber ganz sicher der 2-Liter-Turbomotor unter der Haube. Der Golf A59 Prototyp (VW Auftrag 59 -> Spitzname A59) ist da allerdings eine Ausnahme. Entwickelt hat man ihn für die damalige Rallye-WM und das Ziel von Volkswagen waren Rennsporterfolge in der Gruppe A. Der A59 sollte den legendären Golf 2 GTI beerben der 1986 einen Weltmeistertitel geholt hat. Der Startschuss zum Projekt fiel als sich VW im Januar 1992 entschieden hat bei der Rallye Monte Carlo 1994 mitzumischen. Es waren also 2 Jahre Zeit ein neues Auto auf Basis des Golf 3 mit Rennwagengenen zu fertigen.

2 Jahre Entwicklungszeit

Rückblick: Widebody ab Werk – der VW Golf A59 (MK3)

Die Voraussetzung war, wie üblich, eine technisch verwandte Version mit Straßenzulassung die es mindestens 2.500 x gibt. So homologiert man offiziell ein Rallyeauto! Während einige Teile vom Über-Golf aus dem Golf 3 Syncro mit Allrad stammen sind der Motor und das Getriebe komplett neu. Entstanden ist der Prototyp in Kooperation mit Konrad Schmidt der Besitzer eines VW-Autohauses sowie einer Motorsport-Firma (heute: SMS Engineering) in Cadolzburg (Bayern) war/ist. Er steuerte beispielsweise den Audi DTM V8 und war an der Entwicklung vom Audi S2 Coupé dabei. Doch damit der Golf 3 Syncro (Allrad) zum Rallyeauto wird waren noch weitere namhafte Koryphäen wie Norbert Kreyer, Karlheinz Goldstein und Eduard Weidl involviert. Der A59 hat einen selbst entwickelten Aluminium Motor, ein eigenes Getriebe und sogar der Allradantrieb hat nichts mit der Serie zu tun.

275 PS im VW Golf A59 (MK3)

Rückblick: Widebody ab Werk – der VW Golf A59 (MK3)

Das Triebwerk hat 1.999 Kubikzentimeter Hubraum mit strömungsoptimierten Kanälen und als Highlight eine Wasseraufspritzung um den Wirkungsgrad des Ladeluftkühlers zu erhöhen. Dazu gab es einen Abgasturbolader der Firma KKK und das Resultat waren beeindruckende 275 PS bei 6.000 U/min & 357 Nm bei 3.500 U/min. Gekoppelt wurde das Triebwerk an ein Sechsganggetriebe von der Firma FF Developments mit Seilzugschaltung und daran angeschlossen war ein Mittendifferenzial von Steyr-Daimler-Puch. Der neue Allradantrieb schickt bis zu 75 Prozent der Antriebskraft an die Hinterachse und ermöglichte perfekte Traktion. So ging es in ca. 5 Sekunden auf 100 km/h und erst bei ca. 234 km/h (Fahrzeugschein Prototyps, 270 km/h waren das Ziel) sollte Schluss sein. Der A59 hat geänderte Federbein-Aufnahmen für lange Federwege, neue Radaufhängungen und eine Bremsanlage von Brembo.

ein Bisschen Golf 4 ist schon dabei

Rückblick: Widebody ab Werk – der VW Golf A59 (MK3)

Am Heck brüllt eine doppelflutige Auspuffanlage mit zwei Katalysatoren und ein klein wenig gab der A59 sogar einen Ausblock auf den damaligen MK4. Von ihm stammt das hintere Kennzeichen im Stoßfänger, das VW-Zeichen in der Heckklappe und auch die Seitenlinie sowie die Frontschürze erinnern stark an den Nachfolger. Innen geht es dagegen spartanisch zu. Es gibt Schalensitze, eine karge Rückbank und das bekannte Armaturenbrett sowie die Türverkleidungen vom MK3. Ein Highlight ist der digitale Tacho von Bosch, dass Momo-Lenkrad und der Überrollbügel. Luxus wie elektrische Fensterheber oder eine Klimaanlage fehlen dagegen. Doch leider hat es der A59 nie in die Serie geschafft. Der Umbau der Karosserie, die Neuentwicklungen und der Aufwand waren am Ende viel zu hoch. Und das obwohl für den Renneinsatz sogar bis 400 PS geplant waren und der A59 damals wo einigen Gegnern gewaltig um die Ohren gefahren wäre.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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