Donnerstag , 25. April 2024
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Ein Dachzelt auf dem Fahrzeug? Das gibt es zu beachten!

Lesezeit 5 Min.

Ein Dachzelt auf dem Fahrzeug? Das gibt es zu beachten!

Die fortwährende Begeisterung für Camping und Caravaning hat ebenfalls zu einem Aufschwung bei den Dachzelten geführt. Der Reiz von Dachzelten liegt darin, dass man stets eine schnell aufbaubare Schlafgelegenheit dabei hat, die vor nassem Untergrund und diversen Tieren schützt. Dachzelte sind jedoch nicht gerade günstig und kommen mit einigen Nachteilen. Dachzelte variieren in Größe, Form und Konstruktionsweise, jede mit ihren eigenen Stärken und Schwächen.

Welche Varianten gibt es?

Ein Dachzelt auf dem Fahrzeug? Das gibt es zu beachten!

Hartschalendachzelte, die im aufgeklappten Zustand nicht über die vom Fahrzeug beanspruchte Verkehrsfläche hinausragen, ermöglichen einen zügigen Aufbau mittels Kurbel oder Gasdruckfedern an praktisch jedem (Park-)Ort. Bei anderen Modellen ist das Dach parallel zum Boden angeordnet. Bei Klapp- oder Faltdachzelten, die in der Regel leichter sind, kann sich die Grundfläche je nach Modell nach dem Ausklappen auf das Doppelte der Fläche des Autodachs oder sogar darüber hinaus erweitern. Dies bedeutet mehr Platz im Zelt, schränkt jedoch die Standortwahl ein. Hybridzelte kombinieren Hartschalen- und Klappdachzeltkonzepte. Aufblasbare Zelte ersetzen das Aluminiumgestänge durch Luftschläuche und bieten den Vorteil eines geringeren Gewichts.

Kosten

Unabhängig davon, für welchen Dachzelttyp man sich entscheidet, sind die Kosten signifikant höher als für ein herkömmliches Bodenzelt. Die Preise für neue Dachzelte liegen in der Regel über 1.000 €. Wer höhere Erwartungen an Zelt, Leiter und Transportverpackung hat, muss noch tiefer in die Tasche greifen und mit Kosten im mittleren bis sogar hohen vierstelligen Bereich rechnen. Falls kein passender Dachträger vorhanden ist, muss man zusätzlich rund 200 € einkalkulieren. Beim Kauf eines Trägers ist zudem zu beachten, dass die Schraubrücken des Zelts mit dem Durchmesser der Dachträgerstreben kompatibel sein müssen. Nicht alle Kombinationen sind nämlich miteinander vereinbar.

Dachlast und Überladung

Wer vor hat, größere Gepäckstücke auf dem Dach eines Pkw zu transportieren, muss strikt auf die Dachlast achten. Diese beträgt in vielen Fällen maximal 75 oder 100 Kilogramm. Das Gewicht von Trägersystem und Dachzelt sollte den vom Fahrzeughersteller angegebenen Wert nicht überschreiten. Der in der Betriebsanleitung genannte Höchstwert bezieht sich allerdings auf die dynamische Dachlast, d.h. für das Fahrzeug in Bewegung. Der Grund dafür ist, dass sich durch den erhöhten Schwerpunkt die Fahrdynamik verändert. Bei Bremsmanövern oder Kurvenfahrten können die Kräfte, die auf den Dachträger einwirken, stark zunehmen, was sich erheblich auf das Fahrverhalten auswirkt.

Ein Dachzelt auf dem Fahrzeug? Das gibt es zu beachten!

Während der Fahrt muss also streng auf die Einhaltung der Gewichtsgrenzen geachtet werden. Im Stand ist die Belastung des Pkw-Daches dagegen wesentlich flexibler. Nur wenige Hersteller geben aber konkret an, was ihre Fahrzeuge – insbesondere solche, die für Expeditionen geeignet sind – aushalten können. Hersteller von Dachzelten gehen davon aus, dass die statische Last deutlich höher sein darf als die dynamische. Es besteht also keine Gefahr, dass das Fahrzeug unter dem Gewicht der schlafenden Insassen zusammenbricht. Trotzdem sollte man es mit der Last nicht übertreiben. Es ist also unangebracht, 500 Kilogramm auf das Dach von einem VW Polo zu packen.

Regel Details
Fahrzeugbreite Fahrzeug und Ladung dürfen zusammen nicht breiter als 2,55 Meter sein.
Fahrzeughöhe Fahrzeug und Ladung dürfen zusammen nicht höher als 4 Meter sein.
Hecküberstand ohne Kennzeichnung Ein Überstand von bis zu einem Meter am Heck ist erlaubt, ohne dass eine Kennzeichnung erforderlich ist.
Kennzeichnung bei weiterem Überstand Wenn die Ladung weiter als ein Meter hinausragt, muss sie mit einer aufgespreizten hellroten Fahne von 30 x 30 cm Größe oder einem hellroten Zylinder von 30 cm Höhe und 35 cm Durchmesser gekennzeichnet werden.
Beleuchtung bei schlechter Sicht und Dunkelheit Bei schlechter Sicht und in der Dunkelheit sind eine rote Leuchte und ein roter Rückstrahler erforderlich. Beide dürfen nicht höher als 1,50 Meter über der Fahrbahn angebracht sein.
Überstandbegrenzung je nach Streckenlänge Innerhalb einer Strecke von bis zu 100 Kilometern ist ein Überstand von drei Metern erlaubt. Bei Strecken über 100 Kilometern ist ein Überstand von nur 1,50 Metern erlaubt.

Höherer Verbrauch, reduzierte Geschwindigkeit

Unabhängig vom Modell ist klar, dass auch ein zusammengeklapptes Zelt auf dem Autodach den Luftwiderstand und damit den Kraftstoffverbrauch erhöht. Bei Elektroautos führt ein Dachzelt entsprechend zu einer kürzeren Reichweite. Dies sollte bei der Reiseplanung berücksichtigt werden. Und nach der Reise ist es ratsam, das Zelt wieder abzubauen, um Strom oder Treibstoff zu sparen. Wer es an vielen Wochenenden nutzen möchte, mag vor dem Auf- und Abbau zurückschrecken. Dann müssen jedoch die alltäglichen Fahrten langsamer als gewöhnlich sein: Die Zelthersteller empfehlen in der Regel eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.

Wo darf ich im Dachzelt übernachten?

Campingplätze und private Stellplätze bieten eine problemlose Übernachtungsmöglichkeit für Dachzelte. Die Zeltart eignet sich eigentlich ideal für Wildcamping und spontane Übernachtungen an beliebigen Orten, allerdings bewegt man sich dabei in Deutschland und vielen Ländern West- und Zentraleuropas oft in einer rechtlichen Grauzone. In Deutschland ist es zwar speziell erlaubt, kurzzeitig im öffentlichen Verkehrsraum zu rasten oder zu übernachten, aber nur, wenn das dazu dient, die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen. Wer jedoch auf einem Rast- oder Parkplatz mit Seeblick und Tisch und Stühlen mehrere Tage wie auf einem Campingplatz verbringt, wird wahrscheinlich schnell Probleme bekommen.

Ein Dachzelt auf dem Fahrzeug? Das gibt es zu beachten!

Fazit:

  • Mit einem Dachzelt ist man flexibel und unabhängig, doch man sollte sich bewusst sein, dass diese Freiheit auch Einschränkungen und zusätzliche Verantwortungen mit sich bringt. Eine korrekte Montage und Beladung des Zelts, die Berücksichtigung der Dachlast sowie die Beachtung von Geschwindigkeitsbegrenzungen und rechtlichen Bestimmungen sind unerlässlich. Trotz allem kann das Abenteuer mit einem Dachzelt eine einzigartige und unvergessliche Erfahrung sein.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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