Laut Schätzungen sind immer mehr Radfahrer in Deutschland mit illegal getunten E-Bikes unterwegs. Es wird geschätzt, dass es bereits eine halbe Million frisierter Modelle gibt, was ein hohes Risiko für Unfälle und hohe Strafen darstellt, da die Versicherung im Falle eines Unfalls nicht greift. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) schätzt die Gesamtzahl der E-Bikes in Deutschland auf 10 Millionen, von denen etwa 5 % getunt sein dürften. Die gesetzlichen Regelungen erlauben jedoch den Verkauf von illegalem Zubehör für E-Bikes, obwohl das Tunen des eigenen E-Bikes verboten ist. Getunte E-Bikes können allerdings auch auf privatem Grund legal genutzt werden, und es besteht die Möglichkeit, die Bikes nach der Aufrüstung offiziell als Kfz mit Versicherung anzumelden. In der Praxis werden Tuning-Kits jedoch fast ausschließlich im öffentlichen Straßenverkehr eingesetzt und die modifizierten Bikes werden oft nicht ordnungsgemäß versichert, was gesetzlich notwendig wäre.
illegales Tuning am E-Bike
Es gibt viele Gründe, warum immer mehr Menschen das Tuning von E-Bikes nutzen. Obwohl ein E-Bike, das bis zu 45 km/h unterstützt (S-Pedelec), sogar eine Option für weite Strecken ist, darf es nicht auf den Radweg. Für viele ist die Fahrt auf der Straße aber zu gefährlich. Deshalb bleibt die Option eines E-Bikes, das bis zu 25 km/h unterstützt (Pedelec) und auf dem Radweg genutzt werden darf. Und der Gedanke, das Manko in Bezug auf die Geschwindigkeit leicht und kostengünstig durch ein DIY-Tuning-Set auszugleichen ist schnell im Kopf.
Viele sind sich aber nicht bewusst, wie problematisch das Tunen von E-Bikes sein kann, um damit schneller zu fahren. E-Bikes sind zudem für die dauerhafte Belastung nicht ausgelegt, was zu einem schnelleren Verschleiß der Bremsen führt. Wenn dann noch eine illegale Vorrichtung hinzukommt, führt dies zu einer erhöhten Unsicherheit beim Fahren, insbesondere wenn man sich nicht als Fachmann betrachtet.
viele vergessen die Versicherung
Im Falle eines Unfalls können die finanziellen Folgen dramatisch sein. Die private Haftpflichtversicherung verweigert meist die Regulierung des Schadens. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass man finanziell ruiniert wird, speziell bei Schwerverletzten. Um das illegale Tunen von E-Bikes einzudämmen, sind wohl aber wahrscheinlich neue Gesetze erforderlich, die den Verkauf der Tuning-Parts verbieten. Obwohl verstärkte Kontrollen der Polizei durchgeführt werden, sind sie aufwendig und kaum flächendeckend möglich.
Es ist aber schwierig, geeignete Gesetze zu finden, da das Verkehrsministerium laut „spiegel.de“ auf die EU verweist, wo jedoch bisher keine Änderungen vorgenommen wurden. Würde man die schnelleren S-Pedelecs (bis zu 45 km/h) auf dem Radweg fahren lassen, dann wäre das aber auch eine Möglichkeit. Da S-Pedelecs jedoch in der Regel teurer sind als getunte Pedelecs, ist auch hier der Erfolg nicht garantiert. Zudem müssten auf dem Radweg Tempolimits eingeführt und scharf kontrolliert werden.
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