Freitag , 29. März 2024
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Leitfaden für den Kauf eines gebrauchten Motorrades!

Lesezeit 7 Min.

Leitfaden für den Kauf eines gebrauchten Motorrades!

Mit Frühjahr und Sommeranfang startet auch die Bikersaison. Ganz klar also, dass sich jetzt auch viele Offerten für gebrauchte Motorräder finden. Es gibt eine große Auswahl an Angeboten, die schnell unübersichtlich wird. Deswegen ist es wichtig, sich der erwünschten Anforderungen an das neue Motorrad klar zu sein. So können die Schwachstellen bei interessanten Angeboten gezielt geprüft werden. Im folgenden Text wurden hilfreiche Tipps zusammengetragen, um beim Kauf eines Gebrauchtmotorrades zu unterstützen.

Wer plant, hat die Hälfte geschafft!

Leitfaden für den Kauf eines gebrauchten Motorrades!

Vor der eigentlichen Suche nach passenden Angeboten, sollte der Käufer sich Gedanken zu einigen grundlegenden Angaben gemacht haben. Welches Modell spricht ihn an? Respektive, wozu wird es später verwendet? Wird Offroad gefahren oder nur in der Stadt? Werden täglich Kurzstrecken gefahren oder lange Reisen unternommen? Diese Kriterien müssen bei der Wahl des Modells beachtet werden. Dies geschieht am besten, indem eine Liste mit allen erwünschten Anforderungen an die Maschine erstellt wird. In einem zweiten Schritt werden Modelle gesucht, die die Kriterien auf der Wunschliste weitestgehend erfüllen. Für den Tag der Besichtigung sollte zudem ein Fachmann gefragt werden (ein Bekannter mit viel Wissen oder der Mechaniker des Vertrauens), der beratend zur Seite steht und auf etwaige Mängel hinweist.

Wo wird am besten gekauft?

Günstige Schnäppchen lassen sich sowohl bei Privatpersonen als auch bei Händlern finden. Ein nicht von der Hand zu weisender Vorteil bei einer Kaufabwicklung über einen gewerblichen Verkäufer ist die Absicherung des Käufers, die jedoch nicht automatisch mehr Qualität verspricht. In den meisten Fällen ist der Preis aber niedriger, wenn es sich um einen Privatverkauf handelt. Bei einem Privatkauf bestehen jedoch in der Regel keine Gewährleistungsansprüche, dennoch kann auch hier ein Glücksgriff gelingen. Wichtig ist in diesem Fall das Aufsetzen eines Kaufvertrages, der alle wichtigen Daten beinhaltet und den Käufer absichert. Selbst beim Kauf über Bekannte sollte auf dieses Schriftstück nicht verzichtet werden.

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Die Finanzen

Nachdem alle Kriterien abgehandelt sind, kommt man nicht um die Preisfrage herum. Was liegt im Budget? Nach diesem Kriterium werden weitere Angebote gefiltert. Wichtiger Aspekt: Hier geht es nicht rein um den Kaufpreis, auch notwendige Umbauten oder Reparaturarbeiten an der Maschine sollten Beachtung finden.

Kosten, die auf den Käufer zukommen, sind:

  • Steuern, Versicherung, Reparatur- und Umbaukosten, Kaufpreis, Zulassungs- und Kennzeichenkosten sowie der zur Seite zu legende Notgroschen für eventuelle später anfallende Reparaturen.

Es gibt mehrere Arten der Finanzierung. So kann etwa bar und direkt gezahlt werden. Wer so viel Geld nicht direkt frei hat oder wessen Traummotorrad das Budget sprengt, kann Privatkredite zur Finanzierung nutzen. Dabei setzt sich der Rückzahlungsbetrag individuell für den Kreditnehmer zusammen.

Absicherung beim Kauf

In ein Gebrauchtgeschäft sollte man aber nie blindlings treten, besonders wenn der Preis eine hohe Summe erreicht. Ein zu gutes Angebot kann sich nämlich auch als Betrug herausstellen. Deshalb ist es wichtig, den Verkäufer und seine Aussagen kritisch zu hinterfragen. Die zum Kauf mitgenommene Vertrauensperson mit Expertenwissen kann hier wichtig sein und sich gleichzeitig positiv auf die Preisverhandlungen auswirken. Achtung vor gemeinen Tricks und unseriösen Angeboten. Im besten Falle wird das eigene Interesse nicht zu laut bekundet und es wird ein Besichtigungstermin bei gutem Wetter ausgemacht. So kann das Motorrad bei einer Probefahrt (bestenfalls mit Probefahrtsvertrag) getestet und mögliche Schwachstellen erkannt werden.

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Überprüfung der wichtigen Bestandteile

Eine zum Besichtigungstermin mitgenommene Checkliste hilft dabei, keinen der wichtigen Punkte zu vergessen. So werden alle Dinge kontrolliert, die gecheckt werden sollten. Der Fokus liegt vorwiegend auf den Teilen, welche sich durch einen schnellen Verschleiß bemerkbar machen. Unsere Checkliste für die Besichtigungen:

  • Die Auspufflautstärke sollte zum Typ der Maschine passen.
  • Kratzer auf Bügel, Sitzbank und Griffen weisen auf Unfälle oder Stürze hin.
  • Den Ölstand prüfen und zusätzlich auf undichte Stellen am Motor prüfen.
  • Die Kettenzähne auf Gleichmäßigkeit prüfen.
  • Prüfen, wie weit sich die Kette anheben lässt und somit ausreichend Spiel hat.
  • Die Warnleuchte sollte bei Zündung kurz aufleuchten und dann wieder ausgehen.
  • Wenn kein Gewicht auf dem Vorderrad aufliegt, darf beim Lenken kein Rastpunkt zu spüren sein.
  • Die Bremsflüssigkeit sollte zur Genüge aufgefüllt und klar sein.
  • Die Mindestdicke der Bremsscheiben und Bremsbeläge nachschauen.
  • Die Batterie sollte eine Ruhespannung von über 12,5 Volt haben.
  • Der Lenkanschlag sollte nicht verbogen sein. Dies kann ein Indiz auf Stürze sein.
  • Bremssättel und Schläuche sollten weder feucht noch rissig und porös sein, da dies auf Lecks hinweist.
  • Das Reifenprofil sollte eine Tiefe von mindestens 1,6 Millimetern (besser mehr) haben.
  • Im Schwingenlager darf beim seitlichen Bewegen des Hinterrads kein Spielraum spürbar sein, wenn das Rad auf dem Ständer steht.

Achtung: Diese Checkliste ist nicht vollständig. Sie muss je nach Modell angepasst und ergänzt werden!

Das A und O des Gebrauchtkaufs – Die Probefahrt

Ohne Probefahrt ist ein Gebrauchtkauf nicht ratsam. Denn bei einer Fahrt lassen sich Mängel schneller erkennen und spüren. Zudem gibt sie ein Gefühl für die Maschine, das besser einschätzen lässt, „ob es passt“. Eine gute Probefahrt dauert mindestens fünf Kilometer und findet auf zu der Maschine passendem Gelände statt, um die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen. Das Motorrad wird vor sowie nach der Fahrt, und wenn möglich während der Fahrt, gründlich inspiziert. Bei der Fahrt wird auf ungewöhnliche Geräusche geachtet und darauf, wie die Maschine sich anfühlt. Die ist eine zuverlässige Methode, um undichte Stellen oder Verschleiß zu entdecken.

Werden Unstimmigkeiten entdeckt, sind diese nach der Probefahrt mit dem Verkäufer zu besprechen. Auch die Größenabstimmung kann bei einer Probefahrt erfolgen. Der Fahrer sollte an einer Ampel stehend mit beiden Füßen gleichzeitig den Boden berühren. Auch bei einem vollständigen Lenkeinschlag müssen die Lenkgriffe mit beiden Händen erreicht werden. Der Interessent merkt beim Fahren schnell, ob die Maschine seinen Wünschen genügt oder nicht. Bevor die Fahrt gestartet wird, sollte sich über den Versicherungsstatus der Maschine informiert werden. Mit einer unversicherten Maschine sollte es vermieden werden, zu fahren. In der Regel muss der Probefahrer nur für durch grobe Fahrlässigkeit entstandene Schäden haften.

Sollte jedoch keine Vollkaskoversicherung vorliegen, kann es sein, dass der Fahrer für Schäden haftbar gemacht wird. Um unliebsame Überraschungen zu vermeiden, sollte zuvor eine schriftliche Vereinbarung über die Haftung verfasst werden. Dabei kann direkt eine Inspektion des Fahrzeuges stattfinden, bei der vorhandene Schäden dokumentiert werden. So werden spätere Streitigkeiten über vermeintliche Schäden verhindert.

Die Echtheit kontrollieren!

Die Maschine ist geprüft und sagt dem Kaufinteressenten zu. In einem weiteren Schritt sollten die Papiere geprüft werden, welche Ausschlag über die Pflege und vorhergegangene Unfälle geben. Bei ordentlich ausgefüllten Papieren sieht der Käufer, ob alles so seriös ist, wie es scheint. Passt der Zustand nicht zu den Papieren, sollte unbedingt nachgefragt werden. Geprüft werden sollten auch alle Daten auf den Papieren. Dazu müssen die Rahmen- und Motornummer sowie die Fahrgestellnummer (zu finden im Fahrzeugbrief) mit denen auf dem Motorrad übereinstimmen.

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Alle Eigentums- und Zulassungsnachweise, durch die der Verkäufer nachweist, dass ihm das Bike gehört, und die Vermerke zu Reparaturen und Versicherungen sollten durchgegangen und im Zweifelsfall nachgefragt werden. Gerade in Bezug auf etwaiges Tuning sollte ein zweiter Blick investiert werden. Veränderungen und Upgrades sind absolut in Ordnung, solange sie klar aus den Papieren hervorgehen. Außerdem verlangen sie zusätzliche Eintragungen oder Bescheinigungen im Fahrzeugbrief sowie daraus hervorgehende protokollierte TÜV-Termine, Inspektionen und Werkstattbesuche.

Gebrauchtkauf – Gute Vorbereitung ist die halbe Miete

Es gibt genügend Argumente, die dafür sprechen, ein Motorrad gebraucht zu kaufen. Dennoch sollten die oben genannten Tipps zuvor beachtet werden. Zuerst sollte sich mit den eigenen Ansprüchen beschäftigt werden, die die Auswahl des Modells eingrenzen. Vor dem Kauf des Motorrades sollte dieses gründlich inspiziert werden – eine Probefahrt ist hier sehr hilfreich und ein zweites Paar Augen eines Vertrauten unterstützt bei der Sichtung und den Preisverhandlungen. Stimmt bis hier alles mit den eigenen Wünschen überein, bleiben die sorgfältig geführten Papiere der Maschine das Entscheidungskriterium. Ist hier alles in Ordnung, kann ein Kaufvertrag unterzeichnet werden und der neue Besitzer sich freuen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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