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Aquaplaning: Was tun? Die Folgen? Bedeutung & Definition!

Lesezeit 7 Min.

Aquaplaning: Was tun? Die Folgen? Bedeutung & Definition!

Beim sogenannten Aquaplaning schwimmt das Fahrzeug auf der Fahrbahn und der Fahrer hat keinen Einfluss auf die Lenkung oder auf die Bremse. Viele fragen sich, wie man sich in solch einer Situation verhält und wer haftet für den Schaden, falls es doch zu einem Unfall kommt? Wir haben die Antworten. Es gibt mehrere Ursachen, welche Aquaplaning auslösen. In den meisten Fällen ist es ein Zusammenkommen von mehreren Dingen. Die Grundvoraussetzung für Aquaplaning ist Wasser auf der Fahrbahn. Doch hierbei ist zu beachten, dass nicht jeder Regen gleich zu Aquaplaning führt, da die Reifen des Fahrzeuges das Wasser im Normalfall verdrängen. Bei der Verdrängung des Wassers fließt dieses links und rechts am Reifen vorbei. Doch wenn es sich um eine sehr hohe Wassermenge handelt, kann die Verdrängung nicht mehr korrekt stattfinden. Bei zu viel Wasser entsteht quasi ein Wasserkeil, der sich unter den Reifen schiebt. Dadurch geht die Haftung zwischen Reifen und Straße verloren. Durch die fehlende Bodenhaftung ist es nicht möglich, das Fahrzeug abzubremsen oder zu lenken. Um bremsen oder lenken zu können, ist es notwendig, dass das Fahrzeug eine Bodenhaftung hat. Bei Motorradfahrern kommt es übrigens seltener zu Aquaplaning.

Spielen die Reifen eine Rolle?

Aquaplaning: Was tun? Die Folgen? Bedeutung & Definition!

Die Wassermenge ist übrigens nicht allein die Ursache für Aquaplaning. Ein weiterer Faktor sind die Reifen. Je nach Abmessungen und Beschaffenheit können diese ein Aquaplaning wahrscheinlicher machen. Somit neigen etwa breite Reifen schneller dazu, die Bodenhaftung zu verlieren. Das liegt daran, dass diese das Wasser schwerer nach außen hin verdrängen können. Mit schmaleren Reifen kann das Wasser leichter verdrängt werden und somit links und rechts am Reifen vorbeifließen. Sind die Straßen für Aquaplaning verantwortlich? Neben dem Wasser und den Reifen kann auch die Straße ein Faktor für Aquaplaning sein. Wenn eine Straße stark befahren ist, entstehen sogenannte Spurrinnen. In diesen sammelt sich das Wasser, wodurch ein Aquaplaning begünstigt wird. Dies passiert primär dann, wenn die Straße keine nennenswerte Neigung hat und das Wasser deshalb nicht abfließen kann. Doch auch auf scheinbar perfekten Straßen kann es bei viel Regen und einer zu hohen Geschwindigkeit zum Aquaplaning kommen. Aus diesem Grund sollte man bei Regen immer vorsichtig fahren!

Ist die Geschwindigkeit verantwortlich?

Das zu schnelle Fahren auf einer nassen Fahrbahn kann zum Aquaplaning führen. In der Regel sollte man auf einer deutlich nassen Fahrbahn und bei Regen nicht schneller als 80 km/h fahren. Wenn die Geschwindigkeit höher ist, wird das Risiko für Aquaplaning deutlich erhöht. Deswegen tritt Aquaplaning primär auf Autobahnen und Bundesstraßen auf. Wenn sehr große Wassermengen und dazu noch abgefahrene Reifen im Spiel sind, kann es übrigens auch bei niedrigen Geschwindigkeiten zum Aquaplaning (dem Aufschwimmen) vom Fahrzeug kommen.

Aquaplaning: Was tun? Die Folgen? Bedeutung & Definition!

Verhalten bei Aquaplaning!

Wenn es zu Aquaplaning kommt und das Fahrzeug auf der Fahrbahn schwimmt, muss man sofort und korrekt handeln. Wenn die Kontrolle über das Fahrzeug verloren geht, sollte man ruhig bleiben und die richtigen Schritte einleiten. Nur so kann schlimmeres verhindert werden. Bei Aquaplaning sollten folgende fünf Schritte beachtet werden:

  1. Kein Gas geben: Wenn die Geschwindigkeit reduziert wird, ist der eventuelle Aufprall bei einem Unfall geringer. Wenn es zu Aquaplaning kommt, sollte man den Fuß vom Gaspedal nehmen und bei Bedarf den Motor auskuppeln (Leerlauf). Bei einer Automatik sollte die aktuelle Fahrstufe beibehalten werden.
  2. Bremsen verboten: Das Bremsen ist wegen der verlorenen Bodenhaftung nicht möglich. Es sollte aber auch nicht versucht werden zu bremsen. Falls die Reifen doch kurz wieder die Bodenhaftung erhalten, kann es zu einer schlagartigen Verzögerung kommen, wodurch ein Unfall entstehen kann.
  3. Lenken verboten: Die Reifen des Fahrzeuges sollten immer parallel zur Straße stehen. Aus diesem Grund sollte man das Lenkrad gut festhalten. Wenn das Fahrzeug abdriftet, ist der erste Impuls das Gegenlenken. Dies bringt jedoch nichts und kann sogar zu schlimmeren Unfällen führen.
  4. Beschleunigen verboten: Die Geschwindigkeit sollte auf keinen Fall erhöht werden. Auch wenn man davon ausgeht, dass man hierdurch schneller aus der Gefahr kommt, kann das Beschleunigen die Situation eher noch verschlimmern.
  5. Einschalten des Abblendlichtes: Das Fahrzeug muss für alle anderen Teilnehmer erkennbar sein. Auch am Tag sollte aus diesem Grund das Abblendlicht eingeschaltet werden. Vor allem bei Regen können Fahrzeuge optisch verschwimmen/verschwinden.

Wenn das Fahrzeug wieder Bodenhaftung hat und der Fahrer die Kontrolle erlangt, sollte man mit geringer Geschwindigkeit weiterfahren. Je nach Wetter sollte man für sich selbst entscheiden, ob man vorsichtig weiterfährt oder lieber eine Pause einlegt. Da es sich hierbei um eine Gefahrensituation handelt, ist es ratsam kurz eine Pause einzulegen, um sich etwas zu beruhigen.

Wie kann Aquaplaning verhindert werden?

Aquaplaning: Was tun? Die Folgen? Bedeutung & Definition!

Damit Aquaplaning nicht entsteht, sollte man bei Regen in erster Linie vorsichtig fahren. Dies ist für die Vorbeugung von großer Bedeutung. Wenn die Straße Spurrinnen aufweist, ist es ratsam, zu diesen versetzt zu fahren. Und ein eventuelles Aquaplaning kann auch durch die Beachtung der Straßenverkehrsordnung (Hinweise auf Schildern etc.) und einer regelmäßigen Wartung des Fahrzeuges verhindert/reduziert werden. Doch gibt es eigentlich Warnsignale? Es ist zu beachten, dass es viele Anzeichen gibt, die das Aquaplaning ankündigen. Wenn diese auftauchen, sollte die Geschwindigkeit verringert oder direkt eine Pause eingelegt werden. Bei diesen Anzeichen sollte Vorsicht gelten:

  1. Wenn es stark regnet (Starkregen), kann es schnell zu Aquaplaning kommen. Hierbei sollte man langsam fahren und das Radio leiser stellen. Dadurch können eventuelle Warnsignale besser wahrgenommen werden.
  2. Das laute Rauschen von Wasser oder auch andere Wassergeräusche können ein Anzeichen für ein drohendes Aquaplaning sein.
  3. Wenn eine auffällige Gischt an den Reifen des Fahrzeuges erkennbar sind, ist die Gefahr von Aquaplaning sehr hoch.
  4. Auch ist Vorsicht geboten, wenn sich das Lenkrad schlechter lenken lässt.

Das Fahrzeug vorbereiten!

Reifen mit einem guten Profil haben eine gute Bodenhaftung. Reifen mit einer Profiltiefe von weniger als 1,6 Millimetern gelten in der Straßenverkehrsordnung als abgefahren. Somit sind diese im Straßenverkehr nicht mehr zulässig. Wenn man doch mit diesen fährt, kann es zu einem Bußgeld kommen. Aber auch für sich selbst, ist es ratsam, die Reifen immer wieder zu kontrollieren. Damit die Gefahr vor abgefahrenen Reifen nicht entsteht, sollten diese ab einer Profiltiefe von 3,0 Millimetern gewechselt werden. Dadurch wird auch das Risiko auf Aquaplaning verringert. Ebenso sollte stets der korrekte Luftdruck in den Reifen vorhanden sein.

Vorbereitung auf Aquaplaning

In der Fahrschule lernt man alles zum Thema Aquaplaning. Doch bei vielen ist die Fahrschule schon einige Jahre her. Auch handelt es sich dort nur um Theoriewissen. Die korrekten Verhaltensweisen werden in der Fahrschule nicht geübt, sondern nur kurz verinnerlicht. Dies kann durch die Teilnahme an einem sogenannten Fahrsicherheitstraining geändert werden. In einem solchen Training spielt das Aquaplaning eine wichtige Rolle. Dort wird das richtige Verhalten gelernt. Somit weiß man im Ernstfall, wie man korrekt und sicher reagiert. Auch in anderen Gefahrensituationen ist das richtige Handeln wichtig, welches man im Fahrsicherheitstraining lernt.

Werden Schäden durch Aquaplaning von der Versicherung gezahlt?

Die Fahrer müssen sich an die jeweiligen Witterungsverhältnisse anpassen können. Dies ist in der Straßenverkehrsordnung festgehalten. Sobald es regnet, muss man davon ausgehen, dass es zu Aquaplaning kommen kann. Somit muss bei starken Regen die Geschwindigkeit reduziert werden. Im besten Fall sollte man bei starken Regen, wie bereits weiter oben erwähnt, eine Pause einlegen, bis sich das Wetter bessert. Wenn man dennoch weiterfährt und es wird ein Unfall verursacht, trägt man in der Regel die Schuld und muss die Kosten selbst tragen. Tipp: Wenn man die Stadt/Kommune für schlechte Straßen und das Aquaplaning verantwortlich machen möchte, scheitert dies in den meisten Fällen. Jedoch gibt es einige Versicherung, welche auch bei Unfällen durch Aquaplaning zahlen. Dazu gehören die Kfz-Haftpflichtversicherung und die Vollkasko.

Die Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt folgende Kosten:

  • Jeder, der ein Fahrzeug besitzt, ist verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen, wenn das Fahrzeug am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen soll. Dadurch werden der Nutzer, aber auch andere, geschützt. Das bedeutet, dass bei einem Unfall, bei dem ein anderes Fahrzeug, Eigentum von anderen oder ein Personenschaden entstehen, die Kfz-Haftpflichtversicherung die Kosten für den Fahrer übernimmt. Doch für Schäden am eigenen Fahrzeug kommt die Versicherung nicht auf.

Die Vollkasko übernimmt folgende Kosten

  • Das Abschließen der Vollkasko ist freiwillig. Wenn der Fahrer eine Vollkasko abgeschlossen hat, übernimmt diese die Schäden am eigenen Fahrzeug. Hierbei wird je nach Police nur ein kleiner Eigenanteil gezahlt und der Rest wird von der Vollkasko übernommen. Doch der Schutz der Versicherung ist an ein paar Bedingungen gebunden. Zum Beispiel muss die Profiltiefe der Reifen mindestens 1,6 Millimeter betragen. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es zu einem Verlust vom Versicherungsschutz kommen. Dies hängt immer von den Bedingungen ab, welche in den Unterlagen zur Police hinterlegt sind. In jedem Fall sollte immer die Profiltiefe und generell die Verkehrstauglichkeit vom Fahrzeug, unabhängig der Versicherung, überprüft werden. Dadurch können Unfälle, Aquaplaning und der Verlust des Versicherungsschutzes verhindert werden.

Aquaplaning: Was tun? Die Folgen? Bedeutung & Definition!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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