Freitag , 19. April 2024
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Eine Außenspiegelkamera als Ersatz für die Rückspiegel?

Lesezeit 5 Min.

Eine Außenspiegelkamera als Ersatz für die Rückspiegel?

Mit Autokameras / einer Rückfahrkamera die Sicherheit beim Einparken zu erhöhen, ist vielfach bekannt. Im Handel sind aber auch sogenannte Seitenkameras erhältlich, die eine bessere Fahrersicht gewährleisten sollen. Die Seitenkameras können beispielsweise für den toten Winkelbereich eingesetzt werden. Zum Nachrüsten für Fahrzeuge sind Seitenkameras erhältlich, die zusätzlich zum Außenspiegel genutzt werden können. Und die großen Fahrzeughersteller haben bereits Autos vorgestellt, in denen die Seitenkamera anstelle, eines Außenspiegels vorzufinden ist. Was es damit auf sich hat und ob eine Nachrüstung lohnenswert / möglich ist, das wird nachfolgend erläutert.

Seitenkamera plus Außenspiegel

Eine Außenspiegelkamera als Ersatz für die Rückspiegel?

Die Seitenkamera kann beispielsweise unter einem bestehenden Außenspiegel angebracht werden. Im Handel sind kompakte Seitenkameras als Toter Winkel Assistent erhältlich, die für mehr Sicherheit sorgen sollen und, wenn richtig eingestellt, den ansonsten toten Winkel einsehen. Beim Kauf sollte auf die Faktoren Montage, Empfindlichkeit, Sensor und Blickwinkel geachtet werden. Es werden beispielsweise Varianten mit einem 74° Blickwinkel (diagonal), einer Empfindlichkeit von 1 Lux und einem 1/4″ Farb-CCD-Bildsensor verkauft. Die Kamera sollte bei -20 °C und bei +50 °C immer noch zuverlässig funktionieren. Vor dem Kauf und der Montage sollte aber zur Sicherheit noch einmal die rechtliche Lage abgeklärt werden. Ein kurzer Anruf bei einer Prüforganisation reicht aus um die Sachlage vor dem Kauf abklären zu können.

Seitenkamera als Außenspiegel

Eine Außenspiegelkamera als Ersatz für die Rückspiegel?

In den USA und auch hierzulande ist die Technik, bei der Kamerabilder den klassischen Rückspiegel ersetzen, schon offiziell erlaubt. Verbaut ist das System zum Beispiel im Audi e-tron oder im Lexus ES. Kameras, wie Seitenkameras und Rückkameras als Außen- und Innenspiegelersatz sind für Autodesigner und Techniker dabei interessant. Die Technik soll die Sicherheit auf den Straßen verbessern, da die Kameras ein größeres Sichtfeld als der herkömmliche Rückspiegel ermöglichen. Der tote Winkel soll damit vermieden werden und die Kameras blenden nicht. Des Weiteren sollen die Kameras auch bei schlechter Witterung und Dunkelheit gut sichtbare Bilder liefern, was bei einem normalen Rückspiegel in der Regel nicht der Fall ist. Die Technik soll auch für Rangierarbeiten und beim Rückwärtsfahren vorteilhaft sein. Der Fahrer soll zudem auch eine vergrößerte Ansicht der Bilder erhalten können.

Seitenkamera als Außenspiegel hat auch Nachteile

In einer Praxisfahrt wurde gezeigt, dass extrem helles Sonnenlicht, bei der ein Fahrer eine Sonnenbrille tragen muss, Nachteile für die Sicht hat. Auf dem Display waren nur dunkle und helle Bereiche zu sehen. Es gab kaum Kontrast und der Monitor im Beifahrerbereich war zu weit entfernt. Es wurde zudem festgestellt, dass die Kontrollblicke, wie sie mit Spiegeln erfolgen, bei der Kamera-Display-Kombination zu lang dauerten. Wir denken aber, das sind typische Kinderkrankheiten, die mit etwas Entwicklungszeit eliminiert werden können. Und ob ein herkömmlicher Spiegel, ganz egal, ob einfach oder automatisch abblendend, das besser kann, ist auch fraglich.

Kameras als Außenspiegel – Konzept der Zukunft?

Ob sich Kameras als Außenspiegel durchsetzen, das hängt auch von den Kundenwünschen ab. Wenn die Kameras von Kunden nicht angenommen werden, dann wird eine flächendeckende Verbreitung eher unwahrscheinlich. Die UN-Regelung vom August 2016 wurde mit der Norm ISO 16505 im Punkt R 46 angepasst. Laut dieser Regelung sind sogenannte Kamera-Monitor-Systeme, die anstelle von Spiegeln genutzt werden, gestattet. Es gibt allerdings Mindestanforderungen, die von den Fahrzeugherstellern beachtet werden müssen. Das Nachrüsten solcher Systeme ist bei älteren Fahrzeugen nur schwer möglich, denn solche Systeme erfordern in der Regel eine enorme Rechenleistung und natürlich eine Zulassung.

Außenspiegelkamera Nachrüsten möglich?

Aktuell ist uns kein System bekannt, dass als Außenspiegelkamera zum Nachrüsten gekauft werden kann und die werksseitigen Rückspiegel komplett ersetzen soll. Doch der internationale Standard ISO 16505 „Ergonomic and performance aspects of Camera-Monitor Systems“ sollte eine Nachrüstung eigentlich möglich machen. Denn er beschreibt die technischen Mindestanforderungen, die ein solcher digitaler Spiegel bzw. ein Kamera-Monitor- System (KMS) erfüllen muss. Erfüllt das System zum Nachrüsten die Sicherheitsaspekte, die Ergonomieaspekte, die Leistungsfähigkeit und besteht es diverse Testverfahren, dann sollte es auch möglich sein, ein Kit zum Nachrüsten am Markt zu platzieren. Man darf also gespannt sein.

Eine Außenspiegelkamera als Ersatz für die Rückspiegel?

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Eine Außenspiegelkamera als Ersatz für die Rückspiegel?

Weiter unten folgen ein paar Beispiele aus unserem Tuning-Lexikon:

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

ein Kommentar

  1. Hannes Bartschneider

    Ich habe mir vor Kurzem eine Spiegelverlängerung für mein Mottorad gekauft. Daraufhin habe ich überlegt, ob ich hier nicht auch bei meinem Auto etwas optimieren könnte. Schade, dass es momentan noch kein System gibt, welches Außenspiegelkameras zum Nachrüsten anbietet. Aber vielleicht kommt sowas ja noch auf den Markt.

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