Freitag , 29. März 2024
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Dem Auto selbst eine neue Lackierung verpassen!

Lesezeit 6 Min.

Dem Auto selbst eine neue Lackierung verpassen!

Wer sein Auto selbst neu lackieren möchte, findet folgend eine einfache Anleitung inklusive Video-Anleitungen dazu. Du benötigst einen gut beleuchteten, sauberen – staubfreien!- und vor allem gut belüfteten Raum. Ebenso sollte der gewählte Arbeitsraum groß genug sein, sodass man bequem um das Fahrzeug herum gehen und arbeiten kann. Mehrere Steckdosen sind übrigens von Vorteil. Die heimische Garage ist in der Regel nicht geeignet, da während des Lackierens Farbdämpfe entweichen, welche leicht, etwa durch eine Heizung, entzündlich sind. Suche dir alle Dinge zusammen, die du für den Lackiervorgang benötigst. Eine detaillierte Liste findest du im Punkt „Werkzeuge und Utensilien“ am Ende vom Beitrag.

Vorab eine grobe Auflistung:

  • Geeignete Farbe
  • Schutzausrüstung
  • Polier- und Schleifgerät
  • Gerätschaften zum Aufsprühen des Lackes

Achtung!

Achtung, Gasbildung! Trage zu deinem eigenen Schutz eine geeignete Atemmaste (z.B. organisch) und achte auf genügend Luftzirkulation an deinem Arbeitsplatz. Die entweichenden Gase können gesundheitsschädlich, eventuell sogar tödlich sein. Durch guten Luftaustausch verhindert man auch die Bildung von leicht entzündlichen und explosionsgefährdeten Gasen innerhalb des Raumes.

Dem Auto selbst eine neue Lackierung verpassen!

Vorab solltest du alle Dellen und Roststellen am Auto entfernen, die unter der neuen Schicht Lack verschwinden sollen. Anschließend entfernst du etwaige Plastik- respektive Chromrahmen am Auto. Die meisten Außenleisten sind aus Kunststoff und leicht abzumontieren. Sollten sich die Teile widersetzen, solltest du aber lieber auf ein geeignetes Spezialwerkzeug zurückgreifen. Rohe Gewalt hilft nur selten und unter Umständen könnten die Leisten kaputtgehen. Anschließend musst du den alten Lack anschleifen. Es ist dir selbst überlassen, wie viel der alten Farbe du entfernst – nur die oberste Schicht, bis zur Grundierung oder bis auf das nackte Metall. Für das beste Endergebnis solltest du den Lack bis auf das Metall abschleifen, anschließend eine neue Grundierschicht aufbringen, und zum Schluss den neuen Farblack samt eventuellen Klarlack aufsprühen.

Dem Auto selbst eine neue Lackierung verpassen!

Nach dem Schleifvorgang muss das gesamte Auto gründlich von allen Fettrückständen (auch von Fingerabdrücken oder ähnlichem) befreit werden. Hierfür eignet sich vergällter Alkohol oder Terpentin. Anschließend werden mit Hilfe von Papier und Klebeband alle Flächen, die nicht lackiert werden sollen, abgeklebt. Hierzu zählen Türgriffe, Spiegel, Glas, Fensterrahmen und Rillen. Danach solltest du den restlichen Arbeitsraum mit Folie auskleiden, um zu vermeiden, dass der Autolack später an den Wänden und Regalen klebt. Überprüfe deine abgeklebten Flächen auf Risse und Löcher, durch die Lack auf die geschützten Oberflächen gelangen könnte.

der Lackiervorgang

Solltest du dein Auto oder einige Stellen bis auf das rohe Metall abgeschliffen haben, musst du die Oberflächen mit einem Rostschutzprimer grundieren. Sprühe den Rostschutz auf jede abgeschliffene oder frisch verspachtelte Fläche. Achte darauf, dass alle Kratzer und Dellen, die während der Vorarbeit entfernt wurden, schön glatt sind. Mache dich mit den Gebrauchshinweisen der Grundierung vertraut und lasse die Schicht vollständig trocknen. Die Trocknungszeiten können je nach Hersteller variieren. Gegebenenfalls musst du auch mehrere Schichten der Grundierung auftragen. Der neue Farblack muss übrigens meist innerhalb einer bestimmten Zeit auf die Grundierschicht aufgetragen werden. Bevor du den Lack aufsprühst, musst du die Grundierung glatt schleifen. Mit einem Schleifpapier mit 600er oder besser 800er-Körnung NASS(!!!). Eventuelle Tropfspuren (Nasen) in der Grundierung musst du vorsichtig glätten, ohne die Grundierung wieder vollständig zu entfernen. Anschließend muss die Oberfläche erneut gereinigt werden, um neue Staub- und Fettablagerungen zu entfernen. Hierzu kannst du Fettentferner, Aceton oder Wachs verwenden. Danach sprühst du den Farblack auf das Fahrzeug. Achte dabei unbedingt auf die Herstellerangaben. Gegebenenfalls musst du einen Katalysator oder ein Härtemittel beimischen, um ein besseres Ergebnis zu erzielen.

Ebenso musst du darauf achten, dass dein Farblack ausreichend verdünnt ist. Dies hängt davon ab, welche Utensilien du verwendest. Die Farbe sollte jedoch nicht zu dünn sein, da sie sonst schneller Tropfen bildet und den Glanz verliert. Sobald der neue Lack vollständig aufgetragen wurde, muss er komplett austrocknen. Dies kann ohne Trockner bis zu sieben Tage dauern. Wurde ein Katalysator verwendet, ist die Farbe meist nach etwa einem Tag angetrocknet. Bis der Lack nicht mehr klebrig ist, muss das Fahrzeug unbedingt frei von Staub und Schmutz gehalten werden. Für den finalen Abschliff verwendest du am besten ein Schleifpapier mit einer 1200er- bis 2000er-Körnung, gerne auch noch feiner und ebenfalls als Nassschliff. Damit schleifst du die Farbe an. Anschließend muss das Auto gewaschen und von allen Schleifrückständen befreit werden. Nachdem das Auto trocken ist, kannst du Klarlack auftragen. Diesen schleifst du vorsichtig mit einem nassen 1500er bis 2000er-Schleifpapier an, um kleine Fehler und Tropfen zu beseitigen.

Wenn du ein noch glänzenderes Finish möchtest, oder Staubeinschlüsse entfernen willst, kannst du dein Auto im Anschluss mit Polierpaste polieren. Das beste Ergebnis erzielst du, wenn du von Hand polierst. Schneller und einfacher geht es jedoch mit einer Poliermaschine. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da bei falschem Umgang der neue Lack deines Autos beschädigt werden könnte. Es empfiehlt sich, die Kanten abzukleben und diese dann von Hand zu polieren.

Hinweis:

  • Es ist wichtig, dass du beim Sprühen nicht zu nah an deinem Auto stehst, da der Lack sonst zu dick aufgesprüht wird und verlaufen kann. Die Hinweise hierzu findest du auf der Sprühdose. Durch ein Erdungskabel am Auto (und auch an allen anderen Elektrogeräten in der Garage) verhinderst du, dass sich dieses statisch auflädt und somit zum Staubmagneten wird. Wer sein Auto lackieren möchte, benötigt hauptsächlich zwei Dinge: Zeit und Geduld. Du solltest sorgfältig, langsam und gleichmäßig lackieren, sonst kommt es zu unschönen Farbfehlern und du musst vielleicht noch einmal von vorn anfangen.

Dem Auto selbst eine neue Lackierung verpassen!

Werkzeuge und Utensilien

  • Schutzbrille, Staub- bzw. Atemmaske
  • Reinigungs- und Lösungsmittel für die Oberflächen
  • Fiberglas oder Füllmasse für Reparaturen
  • Folie, Papier und Klebeband
  • Grundierungsmittel
  • Geeignete Farbe, z.B. Polyurethan oder (Acryl-) Emaille
  • Verdünnung, Härtemittel, Katalysator
  • Luftkompressor
  • Schleifmaschine und -papier in 600er, 1200er und 1500er Körnung
  • HVLP/LVLP Sprühflasche, oder eine Sprühflasche ohne Luft

Dem Auto selbst eine neue Lackierung verpassen!

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Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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