Kürzlich aktualisiert am 4. Juli 2022 um 12:49 Uhr
Das Auto Tunen ist schon lange nichts mehr nur für Proleten. Vielmehr stellt das Tuning einen Trend dar, der sich innerhalb der letzten Jahre weit über die Grenzen der Tuning-Szene hinaus verbreitet hat. Nachfolgend verraten wir Ihnen, wie Sie mit fünf einfachen Schritten selbst zum Tuner werden können.
Tuning-Autos für Anfänger
Zuerst stellt sich die Frage, welche Tuning-Autos sich speziell für Anfänger eignen und trotzdem gut sind. Bevor Sie mit dem eigentlichen Tuning beginnen können, benötigen Sie ein geeignetes Fahrzeug. Der Opel Manta, BMW 3er, Mercedes 190 und der VW Golf stellten in den 80er-Jahren die beliebtesten Tuning-Fahrzeuge dar. Mittlerweile kann aber so ziemlich jedes Modell erfolgreich getunt werden. Das Angebot von Tuning-Bauteilen reicht vom Kleinwagen wie dem Opel Corsa über den beliebten Audi A4 bis hin zu Luxuswagen wie dem BMW 7er oder dem klassischen Porsche. Als Einsteigermodelle empfiehlt sich aber nach wie vor der VW Golf oder ein Kleinwagen wie der Opel Corsa oder Ford Fiesta. Japanische Gebrauchtwagen wie Nissan, Toyota oder Honda sind für den Anfang jedoch auch keine schlechte Wahl.
der Plan
Bevor es ans Werk geht, müssen Sie sich eine entscheidende Frage stellen: Wie möchten Sie ihr Auto Tunen und gestalten? Was soll getunt werden und wie? Hierzu zählt auch zu Wissen, mit welchen Methoden oder Bauteilen das Tuning durchgeführt werden soll. Eine Leistungsverbesserung wird etwa beim Motortuning vorgenommen. Dies funktioniert bei Autos mit modernen Motoren wie beim BMW 3er oder dem Audi A4 einfach über das Chiptuning. In seltenen Fällen muss für eine einfache Leistungsverbesserung aber tatsächlich am Motor getüftelt oder geschraubt werden. Das Fahrwerkstuning beschäftigt sich mit der Verbesserung von Stoßdämpfung und Federung. So zählt unter anderem die Tieferlegung des Autos zum Fahrwerkstuning.
Beliebte Modelle für die Tieferlegung stellen ebenfalls Audis und BMWs dar. Aber auch Volkswagen, Opel und Mercedes sind beliebt. Ebenfalls unter die Kategorie Fahrwerkstuning zählen breitere Reifen und das Anbringen von individuellen Felgen. Und wie der Name bereits verrät, geht es beim Karosserietuning rein um die Karosserie des Autos und damit um die Außenstruktur und das Erscheinungsbild. Hierzu zählen auch der Sportauspuff und insbesondere ein Front- und Heckspoiler, Seitenschweller und gern auch eine auffällige Fahrzeuglackierung oder Folierung.
Veränderungswünsche und das Budget
Wenn Sie wissen, welche Veränderungen durchgeführt werden sollten, bleibt noch die Frage des Budgets offen. Neue Scheinwerfer oder Felgen sind je nach Fahrzeug in der Anschaffung günstig und können oftmals selbst montiert werden. Fahrwerksbauteile oder das Chiptuning sind dagegen kostspielig und sollten von einem Fachmann verbaut werden. Vorsicht bei allzu günstigen Angeboten: Hier lauert womöglich eine Abzocke und Sie sollten skeptisch bleiben.
Einhaltung der Straßenverkehrsordnung
Beim Auto Tunen ist leider nicht alles erlaubt, was gefällt. Durch ein getuntes Fahrzeug darf die Sicherheit im Straßenverkehr und vor allem die Sicherheit ihres getunten Fahrzeuges nicht beeinträchtigt werden. Die verwendeten Bauteile müssen über diverse Genehmigungen verfügen oder die Änderungen muss durch den TÜV überprüft werden. Neben einem Bußgeld droht schnell der Entzug der Betriebserlaubnis, wenn die Teile nicht sachgemäß verbaut sind oder nicht über die erforderlichen Genehmigungen verfügen. Mit einer allgemeinen Bauartgenehmigung (kurz: ABG) oder allgemeinen Betriebserlaubnis (kurz: ABE) werden Bauteile wie Reifen, Felgen und Spoiler oftmals ausgeliefert.
Diese Erlaubnis müssen Sie im Fahrzeug nach der erfolgten Montage zwingend mitführen. Wird eine Kombination verschiedener Bauteile in Erwägung gezogen, sollten Sie überprüfen, ob diese Kombination ebenfalls genehmigt ist und ob die Bauteile überhaupt zueinanderpassen (Stichwort: gegenseitige Beeinflussung bei Kombinationen von Änderungen). Bei bestehenden Unklarheiten wenden Sie sich an die Gesellschaft für Technische Überwachung (kurz: GTÜ), den TÜV oder die Prüforganisation KÜS. Sie stellen neben Dekra oder KüS geeignete Ansprechpartner dar. Größere bauliche Veränderungen wie auch das Chiptuning (unabhängig der Stages) müssen unabhängig von den ABE oder ABG von einem staatlich anerkannten Sachverständigen mittels Einzelabnahme geprüft und genehmigt werden. Die Änderungen werden dabei in den Fahrzeugpapieren vermerkt.
Herstellergarantie
Was viele nicht wissen: Die Herstellergarantie des Fahrzeuges kann unter Umständen beim Tuning erlöschen. Deshalb unbedingt vor dem Verbau von Bauteilen darauf achten, ob diese Einfluss auf die Fahrzeuggarantie haben. Hier lohnt sich ein genauer Blick in die Garantiebedingungen. Ähnlich verhält es sich beim Thema Versicherung. Hier sollten Sie prüfen, ob der Versicherungsschutz trotz Auto Tunen bestehen bleibt. Einige Versicherer versichern kostenfrei Bauteile bis zu einem bestimmten Wert mit ab. Voraussetzung hierfür ist die nötige Genehmigung und eine sachgerechte Montage. Grundsätzlich ist aber ein Prämienanstieg durch die Wertsteigerung des Fahrzeuges möglich. Und eine Leistungssteigerung des Autos hat oftmals eine neue Typenklasse zur Folge, weshalb ebenfalls höhere Versicherungsprämien fällig werden können. Deshalb informieren Sie ihre Versicherung immer über Veränderungen am Fahrzeug. Gehen Sie dieser Meldepflicht nicht nach, kann die Versicherung bei einem Schadenfall die Kostenübernahme verweigern.
Der Profi hilft
Tuning-Anfänger sollten zu Beginn auf die Unterstützung eines Profis zurückgreifen. Wer seinen Wagen legal tunt, muss auf eine korrekte Montage der Bauteile achten. Die einzelnen Bauteile müssen für das entsprechende Automodell zugelassen sein und über die benötigten Genehmigungen verfügen. Liegen keine Genehmigungspapiere vor, sollten Sie den Angeboten misstrauen. Das Durchführen vom Chiptuning sollten Sie immer von professionellem Tuner durchführen lassen. Mit dieser Maßnahme greift eine Software auf die komplizierte Motorenelektronik des Fahrzeuges zu und verändert neben der Einspritzmenge des Kraftstoffes weitere andere Prozesse. Wurde die Software nicht zu 100 Prozent auf ihr Fahrzeug abgestimmt, droht ein höherer Verschleiß oder im schlimmsten Falle andere Ausfälle. Ein Motorschaden durch zu hohe Temperaturen ist ebenfalls möglich.
Der Einstieg in die Tuningszene stellt ihr erstes, individualisiertes Fahrzeug dar. Deshalb informieren Sie sich gut auf diversen Internetseiten und in einschlägigen Foren über weitere Tuningmöglichkeiten. Damit lernen Sie selbst Bauteile fachgerecht zu montieren und ihr Fahrzeug zu verbessern. Halten Sie immer Abstand vom illegalen Tuning ohne Genehmigungen und vor allem vor illegalen Autorennen.
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!
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