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Nicht nur positives – Das Chiptuning und seine Gefahren

Lesezeit 5 Min.

Kürzlich aktualisiert am 25. November 2021 um 01:33 Uhr

Nicht nur positives – Das Chiptuning und seine Gefahren

Welcher Tuningfan gerät nicht ins Träumen, wenn er Meldungen über Leistungssteigerungen von 30, 40 oder gar 50 PS hört? Genau das versprechen Chiptuner schon ab nur etwa 200,00 EUR. Doch, wenn Du etwas von Motoren und der Fahrzeugindustrie verstehst, kommen Dir sicher auch Zweifel. Selbst vielen Laien wird bei etwas Überlegung klar, dass ein Autoproduzent gute Gründe haben muss auf eine solche Mehrleistung seines Produktes zu verzichten. Eine Mehrleistung bedeutet immer auch eine Mehrbelastung und so muss man zumindest mit rascherer Abnutzung und Schäden am Motor rechnen.

Risiken beim Chiptuning?

Nicht nur positives – Das Chiptuning und seine Gefahren

Das Chiptuning erreicht seine Leistungsverbesserung durch eine raschere Versorgung des Motors mit Treibstoff und Luft. Das zeigt schon zwei Dinge auf, die Du berücksichtigen musst, wenn Du Dich für Chiptuning für Dein Auto entscheidest: Du erhöhst damit deinen Treibstoffverbrauch, was teurer kommt da Du häufiger tanken musst und zu mehr umweltschädlichen Abgasen führt, und Du musst die Drehzahl deines Turboladers erhöhen um mehr Luft zu bekommen. Der Turbolader in Deinem Auto ist aber für die Drehzahl gebaut, die der Hersteller für Dein Auto vorgesehen hat. Eine höhere Belastung hält er nicht auf Dauer aus. Sie zerstört seine Schaufelräder. Auch mit dem zusätzlichen Treibstoff hat Dein Motor seine Probleme. Um ihn einspritzen zu können, muss die Einspritzdauer verlängert werden. Das kann dazu führen, dass noch immer eingespritzt wird, wenn der Kolben sich bereits wieder abwärts bewegt. Dadurch kommt es zu Überhitzung und der zu spät eingespritzte Treibstoff fließt unverbrannt in den Rußfilter, beziehungsweise Katalysator. In Kombination mit den überhöhen Motortemperaturen führt das rasch zur Zerstörung von Filter und Katalysator.

Nicht nur positives – Das Chiptuning und seine Gefahren

Weitere Probleme treten bei der Kraftübertragung, mit der Kupplung und dem Getriebe auf, denn sie alle sind bei der Entwicklung genau auf die für Deinen Motor vorgesehene Leistung abgestimmt worden. Als erstes leidet meist das Zweimassenschwungrad. Die erhöhte Zugkraft drückt so sehr auf seine Dämpfungsfedern, dass sie bis zum Anschlag durchgedrückt werden und den restlichen Druck nicht mehr dämpfen können. Im schlimmsten Fall kann das Schwungrad dadurch sogar platzen. Dein Motor ist also, sobald Du die Leistungserhöhung durch das Chiptuning ausnützt, oftmals rundum überlastet. Trotzdem gibt es Leute, die lange Zeit Freude an einem chipgetunten Auto haben. Sie nutzen die erhöhte Leistung allerdings nur sehr vorsichtig und selten. Dazu gehört viel Selbstdisziplin. Überlege Dir ob Du diese hast, bevor Du Dich für Chiptuning für Dein Auto entscheidest.

Was auf keinen Fall vergessen?

Nicht nur positives – Das Chiptuning und seine Gefahren

Auch wenn Du äußerlich keine Veränderung siehst, ist das Chiptuning eine Bauartveränderung, die Du in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen musst. Alternativ kannst Du auch stets ein Teilegutachten oder eine Einbaubestätigung Deiner Werkstatt im Auto mitführen insofern das für dein gewähltes Produkt ausreicht. Wenn Du das aber vergisst, verlierst Du die Zulassung Deines Autos. Wirst Du mit dem nicht zugelassenen Auto erwischt, musst Du aktuell mindestens 50 EUR Strafe zahlen, erhältst aber nicht mehr die 3 Punkte von vor der Punktereform. Zumindest immer dann wenn nichts passiert. Wirst Du ein zweites Mal ohne die korrekten Papiere erwischt, kann ein Fahrverbot über Dich verhängt werden und weitere Strafen drohen. Wenn es zu einem Unfall kommen sollte, kann deine Versicherung Dir ihre Leistungen kürzen oder sogar einen Regress fordern.

Auch mit der KFZ Steuer kann es Probleme geben. Falls Dein Auto noch vor dem 1. Juli 2009 zugelassen wurde, ist aber alles in Ordnung. Dann wird Deine Steuer nur nach seinem Hubraum bemessen und an dem ändert sich durch Chiptuning nichts. Wurde es aber nach dem 1. Juli 2009 zugelassen, wird auch der Kohlendioxyd Ausstoß mit besteuert. Dieser erhöht sich durch Chiptuning – Du erinnerst Dich sicher an die erhöhten Abgase durch den höheren Treibstoffverbrauch. Daher ist nach einem Chiptuning eigentlich ein neuer Steuerbescheid erforderlich. Leider nehmen Chiptuner die dazu erforderlichen Messungen aber meistens nicht vor und Du kannst die fehlenden Daten dann auch nicht eintragen lassen. Doch begeht man damit, wie oftmals behauptet, direkt eine Steuerhinterziehung? Hier gibt es die Antwort!

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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