Sonntag , 14. April 2024
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Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Lesezeit 7 Min.

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Chiptuning ist spätestens seit den letzten Generationen von Turbo- und Kompressormotoren in aller Munde. Hierbei handelt es sich um eine Möglichkeit, Pkws – aber auch Motorräder, Lkw & Co., ohne großen Aufwand zu tunen und dadurch die Leistungsfähigkeit des Motors teils erheblich zu steigern. Es ist jedoch zu beachten, dass das Tunen den Wert des Fahrzeugs mindern kann. Da sich der Wert eines Pkws durch Autotuning pauschal nicht steigern lässt, sondern in der Regel eher ein Wertverlust einhergeht, möchten viele Autobesitzer vor dem Verkauf des Fahrzeugs das Chiptuning wieder rückgängig machen, um dadurch den Kaufpreis höher ansetzen zu können.

Chiptuning rückgängig machen

Chiptuning wird immer beliebter. Es gibt inzwischen zahlreiche Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Frühere Studien haben ergeben, dass circa jeder fünfte Autobesitzer Tuningmaßnahmen am Fahrzeug vorgenommen hat. Ein kleinerer Anteil hat den eigenen Pkw sogar regelmäßig intensiv getunt. Die Intensivtuner sind mit unter 5 % aber deutlich weniger vertreten.

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Diese Personengruppe steckt in der Regel viel Geld und Zeit in das Tuning, um beispielsweise die gewünschte Leistungssteigerung herbeizuführen. Es ist beim Tuning jedoch zu berücksichtigen, dass das investierte Geld und der betriebene Aufwand häufig leider nicht in einer Steigerung vom Fahrzeugwert enden. Und ein intensives Tuning mit neuen Hardware-Komponenten ist häufig auch nicht ohne Weiteres rückgängig zu machen, so wie das beim Chiptuning der Fall ist.

Gründe – Minderung Fahrzeugwert durch Tuning!

Wer einmal mit dem Tuning angefangen hat, bei dem Entwickelt sich das schnell zu einer regelmäßigen Freizeitbeschäftigung. Die meisten Fahrzeugbesitzer tasten sich an die Materie ran, indem sie mit dem Chiptuning beginnen. Dieses gilt in der Szene als besonders harmlos und einfach, da es ohne großen Aufwand wieder Rückgängig gemacht werden kann. Besonders die Installation einer Tuning-Box ist beliebt, da auch vom Laien in Eigenregie durchführbar. Beim Intensivtuning werden Autos dagegen mit Hilfe von Bodykits, Fahrwerken, speziellen Felgen usw. derart stark verändert, dass man sie oftmals nur mit viel Fantasie wiedererkennen kann. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tuning das Fahrzeug zu einem individuellen Einzelstück machen kann, aber nicht unbedingt gut für den Fahrzeugwert ist.

Das Tuning kann (muss aber nicht) beim Verkauf zum Problem werden. Pkws die getunt sind, lassen sich häufig schwerer verkaufen, da in der Regel nur Tuning-Fans die Fahrzeuge bevorzugen. Dies schränkt die Anzahl möglicher Käufer erheblich ein. Den Verlust des Wertes in Kauf zu nehmen macht normalerweise wenig Sinn, da viel Geld und Zeit in das Fahrzeug investiert worden sind. Eine Alternative ist es daher, zumindest im Falle von Chiptuning, dieses rückgängig zu machen.

Wie sich Chiptuning rückgängig machen lässt

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Durch Chiptuning lässt sich die Fahrzeugleistung, ohne großen Aufwand und Fachwissen, um bis zu 30 Prozent steigern. Bei Turbomotoren lassen sich so – mit Hilfe vom Chiptuning – schnell einige Extra-PS erzielen. Bei manchen Fahrzeugen, wie etwa dem BMW 114i (F20), kann sich die Leistung sogar fast verdoppeln. Und Tuning ist auch deshalb so beliebt, weil sich das Fahrzeug dadurch stark individualisieren lässt. Viele Tuner basteln Freizeit-mäßig gerne an ihren Autos. Für das Chiptuning sollte vorher jedoch ein versierter Tuner um Rat gefragt werden. Das Chiptuning gilt zwar häufig als harmlos, in der Umsetzung gestaltet es sich jedoch gar nicht so einfach. Es braucht deshalb Profis, die sich mit der Technik des Motors und der Software gut auskennen.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten des Chiptunings:

  1. Zwischenstecker
  2. Neuprogrammierung

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Das Rückgängigmachen des Chiptunings hängt maßgeblich von der Art vom Tuning ab. Wurde lediglich das Motorsteuergerät neu programmiert, dann lässt sich das Tuning ohne viel Aufwand rückgängig machen. Manchmal passiert das sogar im Zuge einer Inspektion beim Vertragshändler. Regelmäßig wird dort die Software des Fahrzeugs aktualisiert und ein nicht fachmännisch aufgespieltes Chiptuning wird im Zuge vom Upgrade dann einfach wieder überschrieben. Versierte Tuner bewahren die Originalsoftware normalerweise über Jahre hinweg auf und können sie, sobald etwa der Fahrzeugverkauf ansteht, wieder in wenigen Minuten aufspielen. Leicht entfernen lässt sich übrigens auch ein Zwischenstecker, besser bekannt als Powerbox oder Tuning-Box. Die Box befindet sich zwischen Steuergerät und Motor und ist im Normalfall mittels Plug-and-play Kabel am Common-Rail-Anschluss und am Anschluss vom Ladedruck (Diesel) oder am Anschluss für den Saugrohrdruck und dem Anschluss vom Ladedruck (Benziner) angeschlossen.

Den Wert des Fahrzeugs ermitteln

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Wurde das Chiptuning rückgängig gemacht, dann ist das Fahrzeug anschließend wieder serienmäßig, wenn keine weiteren Änderungen wie die Installation von einer Air-Box, eine Sportauspuffanlage usw. verbaut wurden. Da jedoch Tuningmaßnahmen im Normalfall eingetragen werden müssen, sollte der zukünftige Käufer, auch nachdem sie rückgängig gemacht worden, davon in Kenntnis gesetzt werden. Im Normalfall erkennt er dies ohnehin aufgrund der höheren Leistungsangabe im Fahrzeugschein. Natürlich ist es aber auch möglich, mittels Gutachten von einer Prüforganisation wie dem TÜV oder der Dekra, die Eintragung im Fahrzeugschein ganz offiziell auf der Zulassungsstelle austragen zu lassen. Im Hinblick auf die Korrektheit der Fahrzeugdaten, aber auch im Hinblick auf die Kfz-Versicherung, sollte dies definitiv durchgeführt werden.

Käufer trotzdem informieren

Unabhängig einer eventuellen Austragung der Leistungssteigerung sollte der zukünftige Interessent über die ehemals verbaute Leistungssteigerung informiert werden. Der Fairness halber und auch in rechtlicher Hinsicht steht es dem Käufer zu, zu wissen, dass das Triebwerk in der Vergangenheit mehr als die ab Werk vorgesehene Leistung generieren musste. Schließlich möchte man nicht die Katze im Sack kaufen. Was bringt ein „serienmäßiges“ Fahrzeug, das 150.000 km gelaufen ist, davon aber 149.000 mit Leistungssteigerung und nun wieder Serie ist?

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Oftmals haben Käufer berechtigte Bedenken, dass das Fahrzeug übermäßig beansprucht worden ist. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, ein Tagebuch/Fahrtenbuch vorzulegen, dass den Spritverbrauch nachweist. Aus dem Tagebuch geht hervor, dass das getunte Fahrzeug normal genutzt wurde und nicht im Durchschnitt mit 25 Litern Verbrauch gefahren wurde.

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Vor dem Verkauf – Wertermittlung

Vor dem Verkauf sollte jedoch die Wertermittlung des Fahrzeugs erfolgen. Dafür gibt es mehrere Optionen:

  • Marktpreis: Im Internet findet sich ein guter Überblick über die aktuellen Gebrauchtwagenpreise. Besonders mit Hilfe verschiedener Verkaufsportale lassen sich ähnliche Fahrzeuge und Preise finden. Anhand derer kann anschließend der Durchschnittspreis ermittelt werden.
  • Wertgutachten: Es gibt auch die Möglichkeit, ein getuntes Fahrzeug bewerten zu lassen. Dazu werden die Fahrzeugdaten online übermittelt. Mit Hilfe der eingegebenen Daten erhält der Verkäufer anschließend einen relativ realistischen Verkaufspreis. Ist eine differenzierte Wertermittlung gewünscht, dann sollte eine Vor-Ort-Begutachtung des Fahrzeugs durch einen Profi erfolgen.
  • Schwacke-Liste: Es gibt ein Unternehmen, dass seit Jahrzehnten den Gebrauchtwagenmarkt und die Marktpreise ermittelt. Mit Hilfe der Fahrzeugdaten wird durch Schwacke ein Durchschnittspreis für den gebrauchten Pkw ermittelt, der gegen Zahlung einer Gebühr online einsehbar ist.
  • Autohändler: Sinnvoll kann es auch sein, das Fahrzeug einem Gebrauchtwagenhändler vorzustellen. Es ist jedoch zu beachten, dass häufig nur Preise unter dem eigentlichen Marktwert angeboten werden können, da der Gebrauchtwagenhändler selbst auch Gewinn machen muss. Dennoch lässt sich so zumindest der Mindestwert des Autos ermitteln.

Die Wertermittlung kann auch durch einen Gutachter erfolgen. Besonders vorteilhaft ist dieses Vorgehen, weil man einen Nachweis erhält, der später beim Verkauf dazu dient, den Kaufpreis zu begründen. Zwar muss für die fachmännische Wertermittlung etwas Geld investiert werden, dies kann sich jedoch später beim Verkaufspreis lohnen. Ein Garant, dass ein Interessent aber bereit ist, die Summe auf den Tisch zu legen, den gibt es nicht.

Chiptuning rückgängig machen? Geht das überhaupt?

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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