Elektrische Trittbretter und feste angebaute Einstiegshilfen! Als das Automobil im frühen 20. Jahrhundert als Serienfertigung in Produktion ging, hatten fast alle Modelle Trittbretter als praktisches Designelement. Die Karosserie war schmal und hoch, weshalb Trittbretter als Einstiegshilfe notwendig waren. Zudem waren diese Konstruktionen lang und überbreit, sodass sie bei Pausen als Sitz- oder Liegeplatz dienten. Bemerkenswertester Vertreter dieser Autos mit Trittbrettern war weltweit der Volkswagen Käfer. Vor dem Krieg entworfen, änderte sich das grundlegende Styling nie. Trittbretter, die seit dem ersten Tag angebaut worden waren, blieben, bis die Serie auslief.
In den Designabteilungen der Fahrzeughersteller blieben die Pickups immer hinter ihren automobilen Brüdern zurück. Bis Mitte der 50er Jahre galten die „Lastwagen“ als Nutzfahrzeuge für Bauern und Holzfäller. Deshalb wurde von den Automobilherstellern das Design nicht oder nur geringfügig überarbeitet. Erst mit der einsetzenden Nachfrage nach luxuriöseren Pickups und halbgeländegängigen SUV’s änderte sich das stiefmütterliche Verhalten der Fahrzeughersteller. In den letzten Jahrzehnten erlebten Trittbretter ein Comeback. Sowohl die Zweckmäßigkeit, als auch das Design sind inzwischen derart facettenreich, dass nicht mehr nur Trittbretter angeboten werden.
Trittbretter feiern seit Jahren ein Comeback
Unterschieden wird unter Running Boards, Nerf Bars, Hoop Steps, Side Steps und anderen Variationen. Diese Modelle werden fest mit der Karosserie verschraubt und sind teilweise auch in einer automatischen Variante verfügbar. Es werden elektrische Trittbretter angeboten, die mittels Sensortechnik ausfahren, mit der Zündung verbunden sind oder per Knopfdruck bedient werden. Vorteil dieser Variante ist die Kraftstoffersparnis. Während der Fahrt verschwindet die Einstiegshilfe unter der Karosserie, was den Windwiderstand verringert. Überaus trendig und zudem zweckmäßig sind beleuchtete Trittbretter. Wer jemals versucht hat, im Dunkeln irgendwo in der Wildnis aus dem Fahrerhaus zu klettern, der hat sich ganz sicher ein elektrisches Trittbrett mit Beleuchtung gewünscht. Die Zweckmäßigkeit einer Beleuchtung liegt auf der Hand, zumal die LED-Streifen den Untergrund überaus dekorativ farbig ausleuchten können.
Heute sind Trittbretter ein Stil-Statement und eine Frage der Praktikabilität. Die „Rad-zu-Rad-Trittbrettabdeckung“ bezieht sich auf Trittbretter, die die gesamte Länge eines Pick-ups, Vans oder SUV’s zwischen vorderem und hinterem Radkasten überspannen. Solche Trittbretter werden als einteiliges oder zweiteiliges Montageset angeboten. Luxusausführungen verfügen über einen Motor und eine integrierte Beleuchtung, sodass erst beim Aussteigen das Trittbrett ausgefahren und bei Dunkelheit beleuchtet wird.
Etwas spartanischer aber überaus dekorativ sind Nerf Bars oder einzelne Hoop Steps/Side Steps, die direkt unter den jeweiligen Türen am unterlaufenden Holm verschraubt werden. Außerdem gibt es Aufstiegshilfen, um beispielsweise mit nur einem Fuß darauf, einen besseren Zugang zur Ladefläche eines Pick-ups zu bekommen. Im Zubehörbereich gehören inzwischen auch Nachrüst-Kits zum Angebot, mit denen nachträglich jedes Trittbrett beleuchtet werden kann.
Im Bereich der Qualität gibt es erhebliche Unterschiede. Einige sehr günstige Modelle werden aus Stahl hergestellt und die Trittflächen bestehen aus einfachem Stahlblech. Nachteil ist die Anfälligkeit gegen Rost und das deutlich höhere Gewicht. Diese Trittbretter müssen regelmäßig gepflegt und jährlich neu gestrichen werden. Die Artikel aus Aluminum sind erheblich leichter. Sollte das Aluminium oxydieren, kann dem rechtzeitig mit einem Schleifpapier entgegnet werden. Allerdings sind diese Modelle nicht so stabil, wie Trittbretter aus Edelstahl. Diese sind teurer, halten dafür erheblich höheren Belastungen stand und sind mit einem Hochdruckreiniger im Nu sauber zu bekommen. Selbst salzhaltige Luft oder Salzwasser können diesen Trittbrettern kaum etwas anhaben. Diese hochwertigen Running Boards werden auch mit einer elektrohydraulischen Ausfahreinrichtung und mit wasserdichter Beleuchtung hergestellt.
