Ein Fahrzeug braucht in regelmäßigen Abständen verschiedene Flüssigkeiten, die nachgefüllt werden müssen. Und das gilt nicht nur für Verbrenner, sondern auch für Elektrofahrzeuge. Viele davon können selbstständig wieder aufgefüllt werden, während bei manchen dem Laien aber geraten wird, eine Werkstatt aufzusuchen. Wir geben Autobesitzern Tipps, worauf sie beim Nachfüllen von Flüssigkeiten achten sollten und worauf es bei der Haltbarkeit und Lagerung ankommt. Folgend also eine Übersicht zu den verschiedenen Flüssigkeiten, deren Handhabung und der Haltbarkeit:
Motoröl
Durch Motoröl werden im Inneren vom Triebwerk die beweglichen Teile geölt, was einen Motorschaden während der Fahrt verhindert. Von Fahrzeugmodell zu Fahrzeugmodell kann der Zeitraum im Hinblick auf den Wechsel aber unterschiedlich sein. Ein kompletter Flüssigkeitswechsel sollte in einer Werkstatt stattfinden. Für das Altöl muss ein geeigneter Behälter zur Verfügung gestellt werden. Die Serviceanzeige für den Ölwechsel sollte auch in einer Werkstatt zurückgesetzt werden, da es hierfür oftmals eine spezielle Softwares gibt. Motoröl auffüllen kann aber in 99 % der Fälle auch vom Laien durchgeführt werden.
Ein ungeöffnetes Motoröl hat eine Haltbarkeit von bis zu fünf Jahren. Wenn die Ölflasche geöffnet wurde, so hat diese eine Haltbarkeit von maximal einem Jahr. Die Lagerung sollte bei einer Temperatur zwischen 5 und 30 °C erfolgen und der direkte Bodenkontakt ist zu vermeiden, da das Öl sonst stark den Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Das Gebinde muss gut verschlossen, sauber und trocken sein, damit beim Einfüllen Verunreinigungen vermieden werden.
Kühlflüssigkeit
Wichtig ist, dass das Kühlsystem nicht einfriert, was für den Motor essenziell ist. Deshalb sollte dem Kühlmittel immer Frostschutz hinzugefügt werden. Fehlt der Frostschutz, so kann das Schäden verursachen. Ein Frostschutz-Prüfer kann eine genaue Auskunft darüber geben, ob das Kühlmittel ausreichend Frostschutz enthält. Ein solcher Prüfer kann online gekauft werden. Allerdings sollte ein Test nur bei ausreichender Flüssigkeit, einem kalten Motor und auf geraden Untergrund durchgeführt werden. Und der Kühlbehälter muss auch in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Etwa 5 bis 10 Liter Kühlflüssigkeit benötigt ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, damit der Motor nicht überhitzt. Die Kühlflüssigkeit besteht aus Wasser und Frostschutzmittel sowie aus Zusätzen, die vor Rost schützen.
Beachten Sie, dass die Auswahl an Kühlflüssigkeiten sehr groß ist. Autofahrer können auf dem Kühlmittelbehälter oder in der Betriebsanleitung nachlesen, welche Flüssigkeit geeignet sind. Die verschiedenen Arten können an der Farbe erkannt werden. Es ist wichtig, dass die Kühlflüssigkeit verschlossen und an einem Ort aufbewahrt wird, der schwer zugänglich ist. Bis zu 4 Jahre ist Kühlflüssigkeit in einem verschlossenen Behälter haltbar.
Bremsflüssigkeit
Bremsflüssigkeit wird benötigt, damit der Druck, den der Autofahrer auf das Bremspedal ausübt, übertragen werden kann. Ist keine oder zu wenig Bremsflüssigkeit im Behälter/dem System vorhanden, so kann es lebensgefährlich werden. Die Bremsen können komplett ausfallen oder zumindest deutlich schlechter arbeiten, wenn Bremsflüssigkeit fehlt. Geht es um die Bremsanlage, so sollte darauf geachtet werden, dass immer eine Werkstatt aufgesucht wird. Außerdem ist der Wechsel der Flüssigkeit in Eigenregie bei neueren/aktuellen Fahrzeugen nur noch sehr schwer möglich. Der Grund ist der, weil das System von einem Kfz-Techniker entlüftet werden muss.
Da sich die Bremsflüssigkeit in einem geschlossenen System befindet, ist bei einem eventuellen Austritt von Flüssigkeit davon auszugehen, dass ein Defekt oder Fehler vorliegt. Wenn Bremsflüssigkeit austritt, sollte man sofort eine Werkstatt aufsuchen. Dazu sollte man besonders vorsichtig fahren und vorab prüfen, ob die Anlage überhaupt noch eine Bremswirkung besitzt. Notfalls lieber den Abschleppdienst rufen oder das Fahrzeug mit einer Abschleppstange vorsichtig zur nächstmöglichen Werkstatt bringen. Bremsflüssigkeit muss in einem Behälter gut verschlossen gelagert werden. Am besten ist es, wenn sie im Originalbehälter bleibt. Gelagert werden sollte sie in einem trockenen Raum bei einer Temperatur zwischen 19 und 23 °C. Verschlossene Originalbehälter können, wenn sie richtig gelagert werden, eine Haltbarkeit bis zu 3 Jahren haben.
Info: Die Flüssigkeit darf kein Wasser ziehen. Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch. Das heißt, sie nimmt Wasser auf (z. B. durch Luftfeuchtigkeit). Aufgenommenes Wasser reduziert den Siedepunkt der Bremsflüssigkeit. Schon ein Wasseranteil von knapp über 3 % kann bei einer starken Erhitzung der Bremsflüssigkeit zum Ausfall der Breme führen.
Servoflüssigkeit
Bei der Servoflüssigkeit handelt es sich um eine hydraulische Lenkflüssigkeit. Diese ist für das leichte Drehen vom Lenkrad von großer Bedeutung. Ein Wechsel der Flüssigkeit wird in der Regel nur alle 100.000 Kilometer oder alle 1 bis 2 Jahre empfohlen. In einigen Fällen kann sie aber auch ungeplant einem Wechsel unterzogen werden. Vor allem dann, wenn ein höherer Widerstand beim Lenkrad, untypische Geräusche beim Lenken oder ein beißender Geruch wahrgenommen wird. Auch ein Defekt mit Leckage kann dazu führen, dass Servoflüssigkeit eingefüllt/aufgefüllt werden muss.
Von Fahrzeug zu Fahrzeug kann der Wechsel jedoch mehr oder weniger aufwendig sein. Wie die Komponenten rund um die Lenkung im Fahrzeug verbaut sind, das ist für den Wechsel wichtig. Wenn die Stelle gut erreichbar ist, dann ist auch der Wechsel leicht. Da es sich bei Servoflüssigkeit um ein ,,Hydrauliköl“ handelt, sollte auch hier – wie beim Motoröl – der direkte Bodenkontakt vermieden werden. Dazu sollte die Flüssigkeit möglichst bei einer Temperatur zwischen 5 und 30 °C aufbewahrt werden. Das Gebinde muss trocken, sauber und gut verschlossen sein.
Wischwasser
Wischwasser sollte immer ausreichend im Fahrzeug vorhanden sein, da es zur Entfernung von störenden Ablagerungen auf der Windschutzscheibe und bei vielen Fahrzeugen auch zum Reinigen der Scheinwerfer dient. Zu beachten ist, dass im Sommer und im Winter nicht das gleiche Wischwasser verwendet werden darf. Das Wischwasser, das speziell für den Sommer ausgerichtet ist, soll besonders tote Insekten von der Scheibe entfernen. Im Winter hingegen muss Wischwasser mit Frostschutz eingefüllt werden, damit die Flüssigkeit bei niedrigen Temperaturen nicht einfriert und eventuell Leistungen, Düsen oder den Wischwasserbehälter beschädigt.
Sommer- und Winter-Wischwasser können auch ohne Etikett auf dem Behälter am leicht unterschiedlichen Geruch erkannt werden. Während das Sommer-Wischwasser süßlich riecht, riecht das Winter-Wischwasser stark nach Alkohol. Das Nachfüllen vom Wischwasser kann in Eigenregie erfolgen. Hierfür muss der Fahrzeugbesitzer also nicht zur Werkstatt. Beim Wischwasser kann auch einiges an Geld gespart werden. An der Tankstelle bekommt man meistens kleinere Mengen. Für etwa einen Liter werden um die 5 Euro bezahlt. Wird das Wischwasser jedoch im Supermarkt, im Baumarkt oder online gekauft, so erhält man deutlich größere Mengen für weniger Geld. Hier können 5 Liter teils schon ab um die 3 Euro gekauft werden.
Für die Aufbewahrung vom Wischwasser ist es wichtig, dass ein unzugänglicher Ort ausgesucht wird. Des Weiteren sollte die Flüssigkeit ebenfalls verschlossen aufbewahrt werden. Für Kinder sollte sie – wie auch alle anderen Flüssigkeiten rund ums Fahrzeug – auf keinen Fall erreichbar sein, da besonders der süßliche Geruch vom Scheibenwischwasser schnell zur Gefahr werden kann. Wischwasser kann verschlossen bis zu vier Jahre haltbar sein. Wenn die Flüssigkeit gewechselt wird oder ein alter Kanister entsorgt werden muss, muss dieser als Sondermüll weggeworfen werden.
Tipp: Falsche Flüssigkeit eingefüllt? Unser Bericht „Falsche Flüssigkeit eingefüllt! Darauf gilt es zu achten!“ informiert über die Möglichkeiten den Schaden kleinzuhalten.
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!
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