Wenn es um zukunftsfähige Fahrzeugantriebe geht, so wird meist nur das Elektroauto genannt. Und in der Tat, das Elektroauto erfreut sich immer mehr, gerade auch wegen der staatlichen Förderung, wachsender Beliebtheit. So kam es mittlerweile zu einer Steigerung bei den Neuzulassungen von rund 50 Prozent. Doch gerade, wenn es um zukunftsfähige Antriebe geht, darf man den Fokus nicht nur auf das Elektroauto legen. So gibt es auch andere Antriebe, wie etwa Gas. Im Vergleich zum Elektroauto kommen Gasfahrzeuge sogar auf ein Wachstum bei den Neuzulassungen auf über 200 Prozent. Fakt ist: Neue Fahrzeugantriebe sind aus Klimaschutzgründen notwendig, aber auch aufgrund der Preisentwicklungen. Seit Jahren kennt das Benzin nämlich nur eine Richtung, und die ist steil nach oben. Und zu einem enormen Preisanstieg ist es jetzt durch den Krieg in der Ukraine gekommen. Wobei noch mehr als der Krieg unser Staat für die hohen Benzinpreise verantwortlich ist. Fast 50 Prozent der Benzinkosten entstehen durch den Staat mit seinen Steuern und Abgaben. Die Zeiten von günstigem Benzin dürften damit endgültig vorbei sein. Stellt man sich die Frage, warum Fahrzeuge mit Gasantrieb so beliebt sind, dann muss man sich nur die Preise ansehen. Je nachdem, um was für einen Gasantrieb es sich handelt, bewegt sich der Preis pro Liter für Autogas (LPG) bei 90 Cent bis 1 Euro und bei Erdgas (CNG) zwischen 1.20 und 1.40 Euro.
Ist Gas tatsächliche eine Alternative?
Gerade wenn man den Preis hernimmt, so ist Gas deutlich günstiger als Benzin, umweltfreundlicher (bis zu 25 Prozent weniger CO₂, bis zu 95 Prozent weniger NOx) und verspricht eine höhere Energieausbeute. Doch wenn man sich die Frage stellt, ob ein Gasantrieb tatsächlich eine Alternative darstellt, muss man genau hinsehen. So sind die aktuellen Preise vorwiegend dem Umstand geschuldet, da es für Gasantriebe eine Steuererleichterung gibt. Diese soll auch noch bis mindestens 2026 bestehen. Zudem ist die Zahl der Zulassungen von Fahrzeugen mit Gasantrieb sehr gering. Laut Kraftfahrtbundesamt gab es 2020 gerade mal 7.195 Fahrzeuge mit CNG und 6.543 mit LPG-Antrieb. Zieht man hier wieder den direkten Vergleich zum Elektroauto, so kam dieses im Jahr 2020 auf 194.163 Zulassungen. Doch zuletzt gab es prozentual gesehen, mit rund 2.000 Zulassungen, gut 200 Prozent mehr Neuanmeldungen als im Februar 2020.
So unterscheiden sich CNG und LPG!
Beim Fahrzeug mit Gasantrieb hat man den Vorteil, die Zahl der Schadstoffe, die ausgestoßen werden, ist deutlich geringer. Und das unabhängig davon, ob Erdgas (CNG) oder Autogas (LPG) verwendet wird. Grundsätzlich muss man aber wissen, dass CNG und LPG nicht das Gleiche sind. Autogas setzt sich zum Beispiel aus Propan und Butan zusammen. Es ist ein Abfallprodukt, das im Rahmen der Raffinierung von Erdöl entsteht.
Wenn ein Auto über einen Gasantrieb verfügt, verfügt es dennoch über einen normalen Motor. Doch statt Benzin wird im Motor Gas (Gas-Luft-Gemisch) verbrannt. Wobei es hier bei Fahrzeugen mit Gasantrieb auch noch Unterschiede gibt. So gibt es neben reinen Gasfahrzeugen, auch Fahrzeuge, die sowohl über einen Gas-, als auch einen Benzintank verfügen. Ist ein Tank leer, erfolgt eine automatische Umschaltung. Die Reichweite kann man damit deutlich erhöhen. Derzeit wird LPG an rund 7.000 Tankstellen und CNG an 800 Tankstellen angeboten. Interessiert man sich für ein Auto mit Gasantrieb, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man kauft ein Neufahrzeug mit Gasantrieb oder man rüstet ein bestehendes Fahrzeug um.
Was man zur Nachrüstung wissen muss!
Wenn man sein Auto auf Gasantrieb umrüsten möchte, so sollte das immer in einer Fachwerkstatt erfolgen. Und die Nachrüstung muss vom TÜV abgenommen und ein Eintrag in den Zulassungspapieren erfolgt sein. Grundsätzlich kann man sich frei entscheiden, ob es CNG oder LPG werden soll. Im Rahmen der Nachrüstung, die möglichst mit einem System nach ECE-R 115 durchgeführt wird, sind diverse Umbauten erforderlich. Das betrifft zum einen den Einbau vom Gastank, aber auch die Anpassung vom Motor und den Ventilen. Gerade die Ventile sind bei der Nachrüstung ein großes Thema, da die Abgastemperatur unter Volllast höher ist als bei Benzin. Somit sind sie einer großen Belastung ausgesetzt aufgrund der Hitze. Auch muss ein Zuleitungssystem zum Saugrohr verbaut werden und ein neues Motoren-Managementsystem (Chiptuning) aufgespielt werden. Manche Umrüster empfehlen zudem einen Additiv-Beimenger im Ansaugtrakt zu verbauen oder ein Additiv im Benzin- und Gastank beizumischen, damit es nicht zur Schädigung oder erhöhtem Verschleiß der Ventile und Ventilsitze kommt.
Verlust von Laderaum!
Beim Einbau vom Gastank muss man wissen, dass dieser in der Regel in den Kofferraum verbaut wird. Dementsprechend geht Laderaum durch den Tank verloren, wenn kein Einbau in die Reserveradmulde möglich ist. Und natürlich hat die Nachrüstung auch ihren Preis. In Abhängigkeit vom Modell bewegen sich die Kosten zwischen 3.000 und 6.000 Euro. Zudem entstehen noch Kosten in Höhe von 100 Euro für die Abnahme der Anlage durch eine Prüforganisation. Je nach Gasantrieb, fallen zudem in Abständen von 3 oder 5 Jahren, entsprechende Prüfungen vom Tank an. Diese Prüfung kostet rund 600 Euro. Eine Umrüstung rechnet sich übrigens nur, wenn man jährlich mehr als 20.000 km fährt. Alternativ zur Umrüstung, kann man auch ein Neufahrzeug oder einen Gebrauchten mit Gasantrieb kaufen. Der größte Vorteil bei einer Einbaulösung ab Werk, man hat den Kofferraum weiter zur Verfügung. Im Neufahrzeug ist der Tank anders, platzsparender, verbaut. Zu den Herstellern, die Fahrzeuge mit Gasantrieb im Angebot haben, gehört neben Dacia und Audi mit LPG, auch Fiat mit LPG und CNG sowie Renault, Skoda, Volkswagen und Seat. Von Kia, Hyundai, Opel und Ford gibt es ebenfalls Fahrzeuge mit Gasantrieb, diese werden aber nicht mehr produziert. Dementsprechend sind sie nur noch als Gebrauchtfahrzeug verfügbar.
Fahrzeuge mit Autogas
Chevrolet Aveo 1.2 LPG LS |
Fahrzeuge mit Erdgas
Audi A3 Sportback 1.4 g-tron |
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!
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