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Defekter Hauptbremszylinder? Das muss beachtet werden!

Lesezeit 5 Min.

Defekter Hauptbremszylinder? Das muss beachtet werden!

Ist der Hauptbremszylinder eventuell defekt? Wir haben wichtige Infos zu den Symptomen, zum Ablauf der Reparatur / dem Austausch und natürlich auch zu den eventuell anfallenden Kosten. Doch, vorher ein paar Infos zum Hauptbremszylinder (Hauptbremskraftverstärker). Er ist ein wichtiger Teil der Bremsanlage im Pkw. Beim Betätigen des Bremspedals leitet er, unterstützt durch den Bremskraftverstärker, den Druck mittels Bremsflüssigkeit über die Bremsleitungen an die einzelnen Radbremsen weiter. Durch altersbedingten Verschleiß oder andere Gründe kann es passieren, dass der Hauptbremszylinder undicht wird und nicht mehr einwandfrei funktioniert.

mögliche Symptome

  • Bremse spricht anders an als sonst.
  • Das Bremspedal „kommt nicht zurück“.
  • Der Bremspedalweg verändert sich (durchdrücken des Bremspedals aufgrund zu geringen Widerstands, späteres Einsetzen der Bremswirkung).
  • Eintrag im Fehlerspeicher (Bremsdrucksensorwert zu niedrig / unplausibel).
  • Der Bremsweg wird länger.

Defekter Hauptbremszylinder? Das muss beachtet werden!

Kann man mit einem defekten Hauptbremszylinder noch weiterfahren?

Ein undichter oder defekter Hauptbremszylinder ist ein erhebliches Risiko für dich und andere Verkehrsteilnehmer. Wird ein defekter Hauptbremszylinder vermutet, sollte das Fahrzeug unter keinen Umständen mehr bewegt werden. Stattdessen sollte es umgehend in eine Werkstatt abgeschleppt werden. Eine weitere Nutzung kann zudem Folgeschäden am Bremskraftverstärker oder dem ABS-System zur Folge haben, wodurch die Reparaturkosten erheblich ansteigen können.

Reparatur oder Einbau eines neuen Teils?

Meistens ist es sinnvoll den Hauptbremszylinder bei einem Defekt komplett auszutauschen. Bei Old- oder Youngtimern kann es sich hingegen aber schon lohnen, eine Instandsetzung mit einem Reparatursatz durchzuführen oder durchführen zu lassen. Gebrauchte Teile sind in diesem Zusammenhang meist eine schlechte Alternative, da sich Alter und Zustand des Hauptbremszylinders oft nur schwer erkennen lassen. Ist für das gewünschte Fahrzeug kein BKV mehr lieferbar, dann ist ein Gebrauchtteil dennoch denkbar. Nur müssen die Herkunft und der Zustand nachvollziehbar sein. Der Ablauf beim Wechsel des Hauptbremszylinders kann je nach Fahrzeugmodell unterschiedlich sein.

Defekter Hauptbremszylinder? Das muss beachtet werden!

Der Hauptbremszylinder hat seinen Platz in der Regel im Motorraum nahe der Spritzwand. Über ihm ist der Vorrats- und Ausgleichsbehälter für die Bremsflüssigkeit montiert, der durch einen gelben Deckel erkennbar ist. Nach dem Abklemmen der Batterie wird für die Demontage zunächst die Bremsflüssigkeit abgesaugt. Im Anschluss daran werden die Bremsleitungen vom Hauptbremszylinder entfernt. Danach folgt die Demontage des ABS-Steuergeräts und vom Ausgleichsbehälter für die Bremsflüssigkeit. Nach dem Einbau des neuen Hauptbremszylinders folgt noch eine Probefahrt, um sicherzustellen, dass das neue System tadellos arbeitet und zuverlässig bremst. Da eine Entleerung und Entlüftung der Bremsanlage bei der Reparatur notwendig sind, wird auch die Bremsflüssigkeit direkt komplett erneuert. Die alte Bremsflüssigkeit kann nicht wiederverwendet werden.

Reparaturkosten beim Wechsel des Hauptbremszylinders!

Defekter Hauptbremszylinder? Das muss beachtet werden!

Die Kosten für den Wechsel vom Hauptbremszylinder können je nach Fahrzeug sehr unterschiedlich ausfallen. So bewegen sich die Materialkosten zwischen 15,- und 750,- Euro und sind abhängig von Fahrzeug und Ersatzteilhersteller. Zu den bekannten Herstellern solcher Ersatzteile zählen zum Beispiel ABE, NK, TRW und ATE. Die neue Bremsflüssigkeit erhöht die Materialkosten noch einmal um 20,- bis 100,- Euro. Die vergleichsweise hohen Kosten kommen dadurch zustande, dass nur für wenige Fahrzeugmodelle Ersatzteile auf dem „freien Markt“ sind. Deswegen muss häufig auf teurere Originalteile vom Erstausrüster zurückgegriffen werden. Ein damit einhergehender Vorteil ist jedoch, dass ein hoher Sicherheitsstandard gewährleistet ist. Der Zeitaufwand für den Wechsel des Hauptbremszylinders beträgt meist zwei bis vier Stunden und ist abhängig davon, wie viele Teile für den Wechsel demontiert werden müssen. Bei einem Stundensatz von 100,- Euro ergeben sich daraus Arbeitskosten zwischen 200,- und 400,- Euro. Der Wechsel eines Hauptbremszylinders kostet somit insgesamt zwischen 230,- und 1.250,- Euro.

Funktionsweise vom Hauptbremszylinder

Der Hauptbremszylinder dient dem schnellen Druckaufbau und -abbau im Bremssystem während dem Bremsen und nach dem Bremsvorgang. Die Druckübertragung innerhalb der hydraulischen Bremsanlage geschieht mithilfe der Bremsflüssigkeit und wird vom Bremskraftverstärker unterstützt. Seit ca. 1990 sind in Fahrzeugen sogenannte Tandem-Hauptbremszylinder verbaut. Diese erhöhen die Sicherheit, indem sie die Bremskraft über zwei voneinander getrennte Bremskreise übertragen. Ein solches Bremssystem ist heute vorgeschrieben, da selbst bei Problemen in einem der beiden Bremskreise ein Funktionieren der Bremse immer noch sichergestellt ist.

Der folgende Hinweis ist unverzichtbar: tuningblog empfiehlt aus Sicherheitsgründen, alle Reparatur, Inspektions – und Wartungsarbeiten ausschließlich in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen! Zwar sind unsere Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst, jedoch können wir keinerlei Haftung für die Inhalte übernehmen. Alle Angaben sind deshalb „ohne Gewähr“.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

In dieser tuningblog-Kategorie gibt es Ratgeber und Anleitungen rund um gängige Defekte / Reparaturen am Fahrzeug sowie zum Anbau von Zubehör-/Tuning-Parts. Unsere Beiträge erklären auf einfache Art und Weise häufig vorkommende Defekte und die entsprechenden Reparaturen und erläutern auch, wie sich die ersten Anzeichen eines Defekts bemerkbar machen. Meist haben wir in unseren Reparaturanleitungen auch erste Anhaltspunkte zu den ungefähren Kosten der anstehenden Reparatur aufgeführt. Das Ziel unserer Unterkategorie „Autoreparatur Ratgeber“ ist es, mit ersten Tipps einen Wissensvorsprung für den nächsten Werkstattbesuch zu schaffen. Das erspart eventuell eine langwierige Fehlersuche und kleine Dinge können vielleicht direkt in Eigenregie erledigt werden. Gleiches gilt natürlich für den Anbau von Zubehör- /Tuning-Parts. Auch hier möchten wir mit Anleitungen und Tipps bei der Umsetzung helfen. Dazu haben noch viele andere Beiträge auf Lager. Folgend ein Auszug der letzten und HIER gibt es alle bisherigen Anleitungen:

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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