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Keilriemen zerschlissen oder gerissen? Diese Kosten können anfallen!

Lesezeit 6 Min.

Kürzlich aktualisiert am 29. September 2023 um 02:02 Uhr

Keilriemen zerschlissen oder gerissen? Diese Kosten können anfallen!

[Update: 29.09.2023] Dieser Beitrag wurde aktualisiert, um neuere Informationen zu berücksichtigen. Ist der Keilriemen / Keilrippenriemen gerissen respektive verschlissen, dann gibt es spezielle Symptome, die darauf hindeuten. Wie der Wechsel abläuft und was man an Kosten rechnen muss, darüber gibt der folgende Beitrag Auskunft. Doch, vorher ein kurzer Überblick! Der Keilriemen oder auch Keilrippenriemen ist ein Bauteil, das die Umdrehung der Kurbelwelle auf weiter Bauteile überträgt. Somit kann das Drehmoment des Motors über die Keilriemenscheibe auf Aggregate wie den Stromgenerator (Lima), den Klimakompressor oder die Wasserpumpe übertragen werden. Der Keilriemen wird über Rollen gespannt, die an den jeweiligen Aggregaten befestigt sind. Der Keilriemen altert aber mit der Zeit und verliert dabei an Elastizität. Außerdem nimmt er durch die permanent in Betrieb entstehende Reibung, Schaden.

Anzeichen für einen defekten Keilriemen

Lockere oder defekte Spannrollen können auch den Keilriemen beschädigen. Durch eine regelmäßige Prüfung des Riemens sowie der Spannrollen lassen sich Schäden vermeiden. Die vom Hersteller vorgeschriebenen Wechselintervalle für den Riemen sollten unbedingt eingehalten oder, wenn möglich, sogar unterschritten werden. Besser man hat, als man hätte!

  • Der Riemen sieht porös aus oder hat andere Verschleißanzeichen.
  • Der Riemen macht Geräusche während der Fahrt.
  • Probleme mit der Batterie (Ladekontrollleuchte), denn der Riemen treibt die Lichtmaschine (Stromgenerator) an, der die Batterie lädt.
  • Probleme mit der Servolenkung (schwergängig), denn der Riemen treibt die Servopumpe an.
  • Fehlerspeichereinträge wie „Fahrzeugspannung zu niedrig“.
  • Probleme mit der Kühlung (Motor überhitzt), denn der Riemen treibt die Wasserpumpe an.

Keilriemen zerschlissen oder gerissen? Diese Kosten können anfallen!

Zeigt der Riemen bei einer Sichtprüfung keine offensichtlichen Verschleißerscheinungen (wie Ausfransungen), quietscht aber, so können Maßnahmen an den Spannrollen vorgenommen werden. So kann das Ölen der Rollen mittels Kriechöl Abhilfe schaffen. Alternativ kann auch ein Nachspannen des Riemens nötig sein. Daher gilt: Nicht einfach vorschnell den Riemen wechseln, ohne dem Problem auf den Grund zu gehen. Liegt das Problem an einer defekten Spann- oder Umlenkrolle, so würde ein neuer Riemen nämlich direkt wieder beschädigt werden.

Mit beschädigtem Keilriemen weiterfahren?

Werden Verschleißerscheinungen am Riemen festgestellt, so sollte man so schnell wie möglich die nächste Werkstatt aufsuchen. Da der Riemen wichtige Bauteile und Steuerungsaufgaben hat, kann es zu Ausfällen der Technik und somit zu schwerwiegenden Unfällen kommen, wenn er nicht so schnell wie mögliche getauscht wird. Fährt man mit einem beschädigten Riemen, so kann es passieren, dass dieser reißt. So könnte etwa die Servolenkung ausfallen, da die vom Keilriemen angetriebene Servopumpe nicht mehr funktioniert. Der plötzliche Verlust der Servolenkung kann gerade bei höheren Geschwindigkeiten gefährliche Folgen haben. Reißt der Keilriemen, so wird auch der Stromgenerator des Autos nicht mehr angetrieben.

Keilriemen zerschlissen oder gerissen? Diese Kosten können anfallen!

Dies kann zur Folge haben, dass die Batterie leer läuft und das Auto irgendwann liegen bleibt. Ohne Batterie kann das Auto nicht gestartet werden und wichtige, sicherheitsrelevante, Funktionen wie das Licht fallen auch aus. Wird die Wasserpumpe über den Keilriemen und nicht über den Zahnriemen angetrieben, dann fällt diese aus, was für ein Überhitzen vom Motor sorgt und im Motorschaden (etwa wegen defekter Zylinderkopfdichtung) enden kann.

Wie wird ein Keilriemen repariert oder getauscht?

Als Schrauber und Bastler möchte man zunächst meinen, dass man das defekte Bauteil reparieren kann. So spart man sich den Kauf und damit ein paar Euro. Doch bei einem Bauteil wie dem Keilriemen ergibt das keinen Sinn. Aufgrund der äußerst geringen Materialkosten von meist weniger als 15 EUR lohnt es sich nicht einen defekten Riemen mehr oder weniger zu flicken oder einen gebrauchten zu verbauen. Die Kosten für den Wechsel setzen sich im Wesentlichen aus der Arbeitszeit zusammen. Der Wechsel variiert dabei je nach Motor und Modell. Bei einem quer eingebauten Motor ist das vergleichsweise einfach. Hier wird einfach das vordere Rad mit der dazugehörigen Radhausschale demontiert.

Nun kann der Riemen schon getauscht werden. Bei einem längs eingebauten Motor gestaltet sich das mehrheitlich aufwendiger. Hier wird zunächst die Motorabdeckung entfernt. Wenn der Platz zwischen Kühler und Motor ausreicht, kann der Riemen jetzt bereits gewechselt werden. Ist es zu eng, so muss der Kühler demontiert werden. Falls jetzt immer noch kein Platz ist, so kann es auch nötig sein, die komplette Frontstoßstange zu demontieren. Wie viele Riemen ein Auto hat, das hängt vom Modell ab. Die Anzahl variiert zwischen einem und drei. Dabei müssen nicht immer alle Keilriemen getauscht werden, jedoch kann es sich bei einem ohnehin sehr aufwendigen Tausch der Riemen lohnen, gleich alle auf einmal zu tauschen. Der Wechsel des Keilriemens sollte immer in einer Fachwerkstatt von geschultem Personal durchgeführt werden, denn für das Spannen des Riemens werden teilweise Spezialwerkzeuge benötigt.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Die Kosten für den Wechsel eines Keilriemens variieren je nach Fahrzeug und Hersteller. Während die Kosten für die reinen Riemen meist zwischen 10 und 150 EUR liegen, können für ganze Sätze inklusive Spann- und Umlenkrollen auch bis zu 350 EUR fällig werden. Der Wechsel dauert in der Fachwerkstatt zwischen 20 und 60 Minuten. Dabei geht es bei älteren Fahrzeugen aufgrund der besseren Zugänglichkeit oft schneller. Allerdings halten moderne, neue Riemen auch deutlich länger, als Keilriemen für ältere Modelle. Zu den Preisen für das reine Material kommen natürlich noch die Kosten für die Arbeitszeit. Somit belaufen sich die Kosten gut und gerne auf 50 bis 450 Euro.

Der Unterschied zwischen Zahnriemen und Keilriemen!

Der Keilriemen ist dafür zuständig, einen Teil der Kraft des Motors auf die Nebenaggregate umzuleiten. Dies können neben der Lichtmaschine und der Servopumpe unter anderem auch der Klimakompressor sein. Der Zahnriemen hingegen stellt eine Verbindung zwischen der Kurbelwelle und der Nockenwelle im Motor dar. Er hat die wichtige Aufgabe, die Ventile zu steuern. Nur wenn diese sogenannten Steuerzeiten stimmen, läuft der Motor richtig und wird nicht beschädigt. Ein Riss vom Zahnriemen ist in der Regel deutlich schlimmer als vom Keilriemen. Optisch zeigt sich der Zahnriemen mit einer Verzahnung und der Keilrippenriemen mit länglichen Rippen, die auf den Rillen der Riemenscheiben aufliegen.

Keilriemenproblematik – Zusammenfassung:

Ein gerissener Keilriemen ist ein Problem, das Aufmerksamkeit erfordert. Der Keilriemen ist zentral für die Funktion verschiedener Nebenaggregate des Riemenantriebs wie der Servolenkung und der Lichtmaschine. Wenn er reißt, fallen diese augenblicklich aus, was das Weiterfahren zu einer gefährlichen, wenn nicht unmöglichen Aufgabe macht. Die Servolenkung etwa erleichtert das Lenken erheblich, und ohne sie wird das Fahrzeug wesentlich schwerfälliger zu fahren sein. Die Kosten für den Austausch eines gerissenen Keilriemens sind relativ moderat und liegen, je nach Arbeitsaufwand und Fahrzeugmodell, zwischen 60 und 110 Euro. In den meisten Fällen ist der Keilriemen gut erreichbar, und ein erfahrener Mechaniker kann ihn in etwa einer halben bis einer Stunde tauschen. Es ist aber wichtig zu beachten, dass der Keilriemen ein Verschleißteil ist und nicht repariert werden kann. Bei Anzeichen eines defekten Keilriemens, wie Quietsch- oder Schleifgeräuschen, sollte er umgehend gewechselt werden, um weitere Schäden und mögliche gefährliche Fahrsituationen zu vermeiden.

Moderne Fahrzeuge tendieren dazu, den klassischen Keilriemen durch längere Treibriemen zu ersetzen, die in der Lage sind, mehrere Funktionen wie die Servolenkung und die Klimaanlage anzutreiben. Diese Änderung reflektiert die steigende Komplexität moderner Autos im Vergleich zu ihren Vorgängern. Ein weiteres interessantes Detail ist die Möglichkeit, den Keilriemen im Notfall durch einen Strumpf oder eine Strumpfhose aus Nylon zu ersetzen. Auch wenn dies in der Vergangenheit eine Notlösung sein konnte, ist es heute aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Riemen weniger praktikabel. Die Prüfung des Keilriemens auf korrekte Spannung ist eine einfache vorbeugende Wartungsmaßnahme, die man selbst durchführen kann. Ein spezielles Keilriemenspray kann helfen, das Rutschen und Quietschen des Keilriemens zu verhindern, und trägt somit zur Verlängerung der Lebensdauer bei.

Der folgende Hinweis ist unverzichtbar: tuningblog empfiehlt aus Sicherheitsgründen, alle Reparatur, Inspektions – und Wartungsarbeiten ausschließlich in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen! Zwar sind unsere Informationen nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefasst, jedoch können wir keinerlei Haftung für die Inhalte übernehmen. Alle Angaben sind deshalb „ohne Gewähr“.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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