Sicherlich werdet ihr Euch fragen was um Himmels Willen ist ein „autonomer Tuner„!? Wir können Euch sagen, dass es diese Kategorie „noch“ nicht gibt aber das könnte sich vielleicht schon bald ändern. Zumindest wenn es nach Stefan Jenzowsky und Tim von Törne von Kopernikus Automotive geht. Das Unternehmen möchte mit einer Nachrüstlösung das automatisierte Fahren salonfähig machen. Das autonome Tuning-Kit soll herstellerunabhängig verbaut werden können und es möglich machen das auf Autobahnen und Bundesstraßen das nachgerüstet Fahrzeug selbstständig unterwegs ist. Im Grunde ist es somit auch denkbar, dass selbst Oldtimer autonom unterwegs sein können. Zumindest als Step 2 worauf wir noch kommen werden. Das Startup aus Berlin präsentierte auf dem 17. 2b Ahead-Zukunftkongress ihr System in einem VW Golf MK7 und sorgte damit für viel Aufmerksamkeit.
Das System trainiere man in einer Art, dass ein defensives und besonders umsichtig fahren erreicht wird und das alles soll sich schon nach wenigen Kilometern eingespielt haben. Die erste Testfahrt führte erfolgreich mit einem umgerüsteten VW am 18.6.2018 von Ingolstadt nach Wolfsburg. Die Installation des Kits ist ziemlich easy denn das System benötigt lediglich sieben Kameras am Fahrzeug die mit einem Hochleistungscomputer verbunden sind. Intelligenterweise nutzt das System die bereits an Bord befindlichen Sensoren und Aktuatoren wie zum Beispiel die automatische Lenkfunktion des Einparkassistenten oder das werkseitige Radar für den Abstandstempomaten. Solche Komponenten würden natürlich aktuell gegen eine Nutzung in einem alten Fahrzeug sprechen. Aber vielleicht ist das dann ja schon der nächste Schritt.
ca. 3.000€ sollte man einplanen
Mit Kosten um die 3.000 € ist das System noch nicht einmal besonders teuer und die integrierte kostenfreie Online-Verbindung für over-the-air-Updates und Upgrades ist inklusive. Weitere Extras wie eine Middleware mit eigenem App-Store zum nutzen unterschiedliche Software Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke sollen ebenfalls lieferbar sein. Das Unternehmen arbeitet mit verschiedenen Startups in anderen Ländern zusammen die Selbstfahrsoftware entwickeln um auch außerhalb Deutschlands das System nutzen zu können. Die Absicherung und zulassungsrechtlichen Themen müssen allerdings noch bewältigt werden aber sobald dies der Fall ist möchte Kopernikus Automotive Ihr System den Konsumenten anbieten. Wir finden das Thema und den Mut von Kopernikus Automotive höchst interessant und würden uns freuen das autonome Nachrüstkit schon bald im freien Handel erwerben zu können.
(Foto/s: Kopernikus Automotive)
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