Montag , 25. März 2024
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Eine künstliche Patina erzeugen? So wird es gemacht!

Lesezeit 5 Min.

Eine künstliche Patina erzeugen? So wird es gemacht!

Die sogenannten Ratten liegen voll im Trend. Immer dabei ist die sogenannte Patina. Also Teile einer Karosserie, Teile der Innenausstattung oder auch ein komplettes Fahrzeug mit einer offensichtlich verrosteten Oberfläche. Erreicht werden kann eine solche Patina entweder mit einer täuschend echten Folierung, mit einem speziellen Lack-Gemisch oder aber mit echtem Rost. Die letztere Variante ist die beliebteste und auch die, die unserer Meinung nach am besten ausschaut. Doch wie erreicht man in kurzer Zeit eine solche Oberfläche und wie macht man sie haltbar?

künstliche Patina erzeugen

Vorab aber noch zwei Informationen: Wer mehr zur Herkunft vom Patina-Tuning wissen möchte, dem empfehlen wir unseren Beitrag „Patina Tuning – Rostiger Look im modernen Gewand„. Und wer mehr Informationen zu den sogenannten Ratten sucht, dem empfehlen wir unseren Kurzbeitrag „Wenn es um das Thema Rat Look / Ratte geht seid Ihr hier richtig„. Doch nun möchten wir euch erklären wie man die rostige Oberfläche erzeugen kann.

Eine künstliche Patina erzeugen? So wird es gemacht!

Metall patinieren – so wirds gemacht

Hat man viel Zeit, dann setzt man einfach darauf, das gewünschte Bauteil oder das komplette Fahrzeug komplett vom Fahrzeuglack zu befreien und bis auf das blanke Metall abzuschleifen. Egal, ob Eisen, Stahl, Bronze, Messing oder Kupfer, mit der Zeit erhalten alle einen dünnen farbigen Film auf der Oberfläche. Die sogenannte Patina. Doch diese Wirkung kann man auch mit Haushaltszutaten und Chemikalien erreichen, und das innerhalb weniger Minuten/Stunden.

Patina mit Haushaltszutaten erzeugen

Für Kleinteile benötigst du einen geeigneten Behälter (Plastikbehälter, Schale, Eimer usw.) um das Bauteil in der Patinierungslösung baden zu können. Weiter benötigt man noch Wasserstoffperoxid, Salz und Weißweinessig. Reinige und trockne das Bauteil und auch ein Entfetter kann nicht schaden. Nimm genügend Wasser, füge Essig und in etwa die Menge an Salz hinzu, rühre gründlich um und lege das Bauteil hinein. Die Essig-Salz-Patina erzeugt, je nach Einwirkungszeit, nach der Metallzusammensetzung, der Temperatur und anderen Faktoren, eine Patina. Soll es stark Oxidieren, dann nutze zunächst “nur” Essig und füge im Anschluss Wasserstoffperoxid und Salz hinzu (zur Menge Wasser vier Teile Weißweinessig, einen Teil Wasserstoffperoxid, halber Teil Salz). So erhält man mehr Patina und mehr Farbe. Ps. Grundsätzlich funktioniert natürlich auch simples Wasser ohne Zusatz. Das Resultat ist zumeist aber nicht zufriedenstellend und darüber hinaus dauert es deutlich länger.

Eine künstliche Patina erzeugen? So wird es gemacht!

Info: Grundsätzlich kannst du auch ein komplettes Fahrzeug und nicht nur ein einzelnes Bauteil so behandeln. Hierzu sollte man dann die angemischte Flüssigkeit entweder mit einer Sprühflasche Aufsprühen, mit einem Schwamm auftragen oder auch einfach über das Fahrzeug / das Bauteil Schütten.

eine Versiegelung sollte vorgenommen werden

Eine künstliche Patina erzeugen? So wird es gemacht!Ist das Metall getrocknet, sollte eine Versiegelung in Betracht gezogen werden. Komplett realistisch wirkt es allerdings nur ohne. Dann ist das Bauteil / das Fahrzeug aber anfälliger abzublättern oder zu verblassen. Deshalb sollte man eine Klarlackschicht auftragen. Sie erzeugt eine Barriere zwischen der Patina und den Umwelteinflüssen. Eine Konservierung kann auch mit Bienenwachs oder Renaissance-Wachs funktionieren. Für eine Trailer-Queen ist das vielleicht auch eine Idee.

Patina mit Chemikalien erzeugen

Je nach Metallart können Chemikalien wirken oder nicht. Man sollte also wissen, was genau man mit einer Patina überziehen möchte. Am Ende schaut ein Aluminium-Bauteil anders aus, als eines aus Kupfer, Eisen etc. Nutzt man beispielsweise Tifoo®, dann erzeugt die fertig gemischte Lösung eine Metallfärbung perfekt für Kupfer, Messing und Bronze. Für Kupfer- und Stahl, sowie für Messing, Bronze und Kupfermetalle kann man Walhalla® als Chemie zur Schnellbrünierung (auch Kaltbrünierung genannt) nutzen. Mit Schwefelleber kann man eine schöne Patina erreichen, wenn die Basis kein Messing, Gold, Aluminium oder rostfreier Edelstahl ist.

Ablauf: Handschuhe, Schutzbrille, belüfteter Raum usw. verstehen sich natürlich von selbst. Dann das Metall reinigen und je nach gewählter chemischer Behandlung direkt auf die Oberfläche auftragen. Alternativ eintauchen. Hier sollte man den Empfehlungen der Anbieter der Chemikalien folgen. Die meisten chemischen Behandlungen verändern die Farbe je nach Anzahl der Aufträge, der Temperatur und/oder der Einwirkzeit. Auch hier sollte man die Patina zum Schutz am Ende versiegeln. Entweder mit Acryl, mit Bienenwachs oder Renaissance-Wachs.

Weitere Möglichkeiten eine Patina zu erzeugen:

  • Farbe mit Metallpartikeln (oxidierende Farbe oder Surfacer) – der Lack reagiert mit einer speziellen Patina-Lösung

Fazit: Grundsätzlich funktioniert eine echte Patina natürlich nur auf einer Oberfläche aus Metall. Besitzt das Fahrzeug beispielsweise Schürzen aus Kunststoff, dann muss man entweder auf eine Folierung oder die angesprochene oxidierende Farbe oder Surfacer zurückgreifen. Das Resultat ist im Normalfall mit einer echten Patina aber nicht gleichzusetzen. Die Art und Weise der Oberflächenbehandlung ist am Fahrzeug grundsätzlich identisch wie mit einem einzelnen Bauteil. Wobei es natürlich deutlich komplizierter ist eine komplette Motorhaube einzutauchen als beispielsweise nur einen Tankdeckel.

Eine künstliche Patina erzeugen? So wird es gemacht!

Für eine gleichmäßige Patina empfehlen wir das Fahrzeug komplett vom Lack zu befreien und im eingebauten Zustand die Karosserieteile mit einer der oben genannten Möglichkeiten zu behandeln. Aber vergesst nicht: Eine echte Patina ist Rost und Rost arbeitet!

Keywords: Brünieren, Kaltbrünierung, Oxidieren, Patinieren, Patinierung, Schnellbrünierung

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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