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Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Lesezeit 9 Min.

Kürzlich aktualisiert am 27. Oktober 2022 um 12:43 Uhr

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Bei der Instandhaltung vom Auto sind etliche Dinge zu beachten. Darunter fällt auch, welches Motoröl beim Ölwechsel verwendet werden muss. Selbst wenn der Motorölwechsel regelmäßig in der Fachwerkstatt vorgenommen wird, sollte eine gewisse Grundkenntnis vorhanden sein. Denn in vielen Fällen reicht das Motoröl nicht von Servicetermin zu Servicetermin. Das heißt, noch bevor die nächste Service-Inspektion ansteht, blinkt die Warnleuchte. Das heißt, der Ölstand ist kritisch. Selbstverständlich kann auch dann eine Fachwerkstatt aufgesucht werden. Allerdings ist das Nachfüllen einfach und kann vom Fahrzeugbesitzer selbst übernommen werden. Auch der komplette Motorölwechsel kann vom Laien bewältigt werden. Dazu sind nur wenige, unkomplizierte Schritte notwendig. Doch bevor es an den Motorölwechsel gehen kann, muss erst einmal klar sein, welches Motoröl überhaupt das Richtige ist.

Unsere Übersicht mit Sprungmarken

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

  1. Welches Motoröl ist das Richtige?
  2. Worin unterscheiden sich Motoröle?
  3. Bezeichnung vom Longlife Motoröl
  4. Was beim Kauf von Longlife-Öl beachten?
  5. Wozu braucht der Motor Öl?
  6. Weitere Eigenschaften vom Motoröl!
  7. Motoröl reinigt sogar das Triebwerk!
  8. Warum entstehen Rückstände?
  9. Spritsparen mit einem Motoröl?
  10. Motorölwechsel in Eigenregie?
  11. So läuft der Ölwechsel ab. 5-Schritte!
  12. Serviceanzeige zurückstellen
  13. Fazit zum Ölwechsel
  14. Tutorials zum Ölwechsel

Welches Motoröl ist das Richtige?

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Welches Motoröl das Richtige für den Motor des eigenen Fahrzeugs ist, ist abhängig vom verbauten Motor. Eine allgemeingültige Antwort gibt es nicht. Unterschiedliche Motoren benötigen unterschiedliche Motoröle. Diese sind individuell auf die Kombination aus Motorhersteller, Motorbauart, Leistung und verwendeter Kraftstoffart zugeschnitten. Da Motoröl nicht gleich Motoröl ist, gibt es verbindliche Vorgaben und dazu passende Freigaben. Sowohl in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs als auch im Serviceheft steht, welche Öle für den Motor geeignet sind. In manchen Fällen ist zusätzlich eine Hinweisplakette im Motorraum angebracht. Eine mögliche Freigabe durch den VW Konzern wäre beispielsweise VW 507.00. Solche Freigaben finden sich auch auf den Ölkanistern, sodass ein einfacher Abgleich möglich ist. Nur selten werden hingegen allgemeine Ölqualitäten gemäß der ACEA oder API vorgeschrieben. Die Vorgaben sind wichtig und unbedingt zu berücksichtigen. Andernfalls droht ein Motorschaden oder ein Verlust der Garantieleistung durch den Hersteller. In wenigen Fällen schreibt der Hersteller außerdem vor, dass zum Nachfüllen dieselbe Motoröl-Marke verwendet werden muss, die während der Inspektion durch die Fachwerkstatt verwendet wurde. Wird in diesem Fall eine andere Motoröl-Marke verwendet, droht auch hier der Verlust der Garantieleistung. (zurück zur Übersicht)

Worin unterscheiden sich Motoröle?

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Prinzipiell lassen sich Motoröle in die Kategorien Mineralöle und Synthetiköle einordnen. Mineralische Motoröle werden aus Erdöl raffiniert. Dabei werden die unbrauchbaren Bestandteile des Rohöls während des Raffinerieprozesses entfernt. Diese klassische Produktionsmethode ist sowohl simpel als auch kostengünstig. Die Herstellung von synthetischen Motorölen ist anders. Hier werden keine Bestandteile entfernt, sondern die Aufbereitung findet mittels chemischer Prozesse statt. Dadurch entsteht das gewünschte Endresultat. In diesem Fall kann ganz gezielt auf spezielle Eigenschaften des Motoröls gesetzt werden. (zurück zur Übersicht)

Bezeichnung vom Longlife Motoröl

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Eine besondere Form des Motoröls ist das Longlife Motoröl. Dies trägt Bezeichnungen wie 5W30 Longlife Motoröl. Der Ölcode „5W30“ beschreibt dabei die Niedrig- und Hochtemperatur-Viskosität des Öls. Der Wert vor dem „W“, das für Winter steht, beschreibt die Fließeigenschaft des Öls bei Kälte. Je kleiner die Ziffer, desto besser fließt es bei niedrigen Temperaturen. Der hintere Wert steht für dessen Fließeigenschaft unter Hitzeeinwirkung. Je höher diese Ziffer, desto besser fließt es bei hohen Temperaturen.

Die Bezeichnung Longlife steht für ein Motoröl, das bestimmte Maßstäbe erfüllen muss. Diese Angabe weist den Verbraucher darauf hin, dass es ausschließlich für Motoren mit lang angesetzten Wechselintervallen vorgesehen ist. Longlife Öle sind dünnflüssiger und mit speziellen Additiven versetzt. Dadurch halten sie länger und weisen eine optimale Schmierfähigkeit auf. Ist der Motor mit Longlife-Motoröl geschmiert, muss darauf geachtet werden, dass ausschließlich das vom Fahrzeughersteller vorgeschriebene Öl verwendet werden darf. (zurück zur Übersicht)

Was beim Kauf von Longlife-Öl beachten?

Besonders beim bedarfsorientierten Nachfüllen muss auf die Verträglichkeit des Motoröls geachtet werden. Nicht an jeder Tankstelle ist das passende Longlife-Motoröl verfügbar. Auch hat es nicht jeder Händler in seinem Bestand. Es ist deshalb ratsam, immer eine ausreichend große Menge zum Nachfüllen im Auto gelagert zu haben. Auf folgende Kriterien muss beim Motorölkauf geachtet werden:

  • Die Herstellervorgaben im Serviceheft müssen zwingend beachtet werden
  • Es sollte auf Markenqualität geachtet werden
  • Die richtige SAE Klasse muss gewählt werden
  • Gegebenenfalls muss speziell gekennzeichnetes Longlife Öl gewählt werden
  • Falls eine spezielle Motorölmarke zum Nachfüllen vorgeschrieben ist, muss diese verwendet werden (zurück zur Übersicht)

Wozu braucht der Motor Öl?

Über einen sehr kurzen Zeitraum hinweg kann der Motor eines Fahrzeugs auch ohne Motoröl funktionieren. Das liegt daran, dass sich im Inneren eines Motors eine Vielzahl an beweglichen Teilen befindet, die von einem Schmierfilm überzogen sind. Fehlt der Film, kommt es zu Abrieb, starkem Verschleiß und zu großen Schäden. Das Motoröl sorgt dafür, dass der Verbrennungsmotor ausreichend geschmiert ist. Besonders für Kolben und Lager ist diese Schmierung wichtig. Während der Motor stillsteht, befindet sich der Motoröl-Vorrat in der Ölwanne, die den unteren Abschluss des Aggregats bildet. Sobald der Motor läuft, dreht sich die Kurbelwelle und treibt die Ölpumpe durch die eigene Drehung mit an. Auf diese Weise wird das Motoröl aus der Ölwanne in die vorgesehenen Leitungen und Bohrungen gepumpt, hin zu den Schmierstellen im Inneren des Motors. Durch die Drehbewegung der Kurbelwelle entsteht außerdem ein leichter Öl-Nebel, der sich im gesamten Motor verteilt. (zurück zur Übersicht)

Weitere Eigenschaften vom Motoröl!

Neben der Schmierung ist es besonders wichtig, dass die einzelnen Motorkomponenten gekühlt werden. Dadurch wird die Wärmeabfuhr im Motor reguliert. Der Motor überhitzt nicht. Auch dient das Motoröl der Abdichtung. Diese Abdichtung macht sich im Bereich der Kolbenringe bemerkbar, die vom Öl in Richtung des Brennraums hin abgedichtet werden. So wird der Übertritt von Schadstoffen ins Motorinnere verhindert. Außerdem verhindert der Ölfilm die Korrosion des Motors. Dadurch, dass die ölbedeckten Flächen nicht mit Luft in Berührung geraten, können sie entsprechend nicht korrodieren. (zurück zur Übersicht)

Motoröl reinigt sogar das Triebwerk!

Eine wichtige Eigenschaft des Motoröls ist, dass sie das Innere des Motors zuverlässig reinigt. Dadurch wird seine Lebensdauer verlängert. Denn trotz der Schmierung entsteht im Motor Abrieb. Dabei geraten winzige Partikel Metall in das Motoröl. Bei zu vielen Metallpartikeln führt die schiere Masse schnell zu Problemen. Deshalb ist der regelmäßige Motorölwechsel wichtig. Die Metallpartikel werden dabei entsorgt. Auch Rußpartikel, die beim Verbrennungsprozess entstehen, werden hier abgefangen. (zurück zur Übersicht)

Warum entstehen Rückstände?

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Partikel und Ablagerungen lassen sich nicht komplett vermeiden. Dabei ist egal, ob der Motor besonders modern ist oder das Benzin entsprechend hochwertig. Im schlimmsten Fall können die mikroskopisch kleinen Partikel den Lauf der Kolben blockieren und einen Motorschaden verursachen. Das Motoröl transportiert sie effektiv ab, sodass sie im Ölfilter hängen bleiben. Auch die natürliche Ölalterung, Verdünnung mit übertretendem Kraftstoff und die Ablagerung von Kondenswasser spielen neben der Verunreinigung durch die Partikel eine wichtige Rolle. Deshalb müssen sowohl das Motoröl als auch der Ölfilter regelmäßig und in streng vordefinierten Intervallen gewechselt werden. (zurück zur Übersicht)

Mit einem solchen universellen Ölfilterschlüssel-Werkzeug kann man übrigens nahezu jeden Ölfilter problemlos ausbauen.

Spritsparen mit einem Motoröl?

Laut Motoröl Herstellern helfen moderne Öle außerdem dabei, den Kraftstoffverbrauch und die damit einhergehenden Emissionen zu minimieren. Aktuelle Markenprodukte sind zusätzlich frei von Chlor und Schwermetallen, wodurch sie sich problemlos wiederaufbereiten lassen. So tragen die Hersteller ihren Teil zum Umweltschutz bei. Ein optimal geschmierter Motor ist zuverlässig und erhöht dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr. Ein wichtiger Punkt für alle Verkehrsteilnehmer, den manche Motoröl-Hersteller extra betonen. (zurück zur Übersicht)

Motorölwechsel in Eigenregie?

Bei älteren Fahrzeugen ist der Ölwechsel in Eigenregie grundsätzlich kein Problem. Bei neueren Modellen hingegen ist es sinnvoll, vorab zu prüfen, ob der selbstständige Ölwechsel überhaupt Sinn macht. Theoretisch ist es immer möglich, das Motoröl komplett selbst zu wechseln. Der springende Punkt ist, dass die Ölablassschraube problemlos erreichbar sein muss. Außerdem muss es möglich sein, diese ohne Spezialwerkzeug zu lösen. Wenn das notwendige Werkzeug und Know-How vorhanden sind, stellt auch eine schwer erreichbare Ölablassschraube kein Problem dar. Alternativ wäre noch die Möglichkeit vom ÖL-Absaugen vorhanden. (zurück zur Übersicht)

So läuft der Ölwechsel ab – 5-Schritte!

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

  1. Im ersten Schritt wird der Ölmessstab aus seiner Halterung gezogen und der Ölverschlussdeckel geöffnet. Dieses Vorgehen ist nicht unbedingt notwendig, allerdings kann das verbrauchte Motoröl auf diese Weise besser abfließen.
  2. Im zweiten Schritt wird der Deckel des Ölfiltergehäuses gelöst. Dieser sitzt bei neueren Modellen entweder im Gehäuse oder ist durch eine Abdeckung geschützt. Bei älteren Modellen ist er großteils frei zugänglich.
  3. Im dritten Schritt kann der Ölwechsel starten. Dazu muss sichergestellt sein, dass sich das Fahrzeug in einer Position befindet, in der die Ölablassschraube problemlos zu erreichen ist. Vor dem Lösen der Ölablassschraube muss unbedingt eine Ölablasswanne unter den Motor gestellt werden. Mit Öffnen der Ablassschraube fließt das Öl anschließend in die Wanne.
  4. Im vierten Schritt wird die alte Ölablassschraube durch eine Neue ersetzt. Auch der alte Ölfilter muss ausgebaut und ein Neuer muss eingesetzt werden.
  5. Im fünften Schritt wird neues Motoröl eingefüllt. Dazu wird der Ölmessstab erneut eingeführt, sodass der Füllstand ordnungsgemäß überprüft werden kann. Generell gilt, dass zuerst weniger Motoröl eingefüllt wird als in der Bedienungsanleitung angegeben. Anschließend wird schrittweise weiter aufgefüllt, während gleichzeitig engmaschig überprüft wird. So wird sichergestellt, dass sich der Füllstand auf dem Messstab innerhalb der Minimum-Maximum-Spanne bewegt. Ist dieser Stand erreicht, wird der Motor gestartet. Dadurch verteilt sich das Öl im Inneren des Motors. Ein ungewohntes Klackern ist kurzzeitig möglich, das legt sich jedoch innerhalb weniger Sekunden wieder. Nach ca. 10 Minuten Wartezeit wird der Ölstand erneut überprüft. Falls notwendig, wird weiteres Öl nachgefüllt. Zum Abschluss wird der Öldeckel geschlossen.

Nachdem der Motorölwechsel erfolgreich abgeschlossen ist, muss das abgelassene Öl unbedingt fachgerecht entsorgt werden. Weder Öl noch Ölfilter gehören in den Hausmüll. In der Regel nimmt der Händler das Altöl entgegen und entsorgt es anschließend fachgerecht. (zurück zur Übersicht)

Serviceanzeige zurückstellen

Motoröl kaufen: Was muss alles beachtet werden?

Je nach Fahrzeug muss nach dem Wechsel vom Motoröl natürlich die Serviceanzeige zurückgestellt werden. Und so finden sich zahlreiche Anleitungen im Netz und auch wir haben mit einem extra Beitrag zum Thema Service Anzeige zurücksetzen ein paar nützliche Tipps für euch. Wie das Zurücksetzen der Intervallanzeige funktioniert erfahrt ihr, wenn ihr auf den Link „Service Anzeige zurücksetzen“ drückt. (zurück zur Übersicht)

Fazit zum Ölwechsel

Beim Motoröl sind Experimente keine gute Idee. Bei einem Motoröl-Wechsel in Eigenregie sollten die Vorgaben des Herstellers unbedingt beachtet werden. Mit dem notwendigen Know-How ist der Ölwechsel einfach zu bewerkstelligen. Er muss nicht zwingend in der Werkstatt erfolgen. Außerdem ist es ratsam, stets ein für das Fahrzeug zugelassenes Motoröl in Reserve bei sich zu haben. Als Notreserve eignet sich jedoch nur ein verschlossener Originalbehälter. (zurück zur Übersicht)

Tutorials zum Ölwechsel

Folgend findet ihr noch ein paar Anleitungen wie man den Ölwechsel beim Fahrzeug in Eigenregie durchführen kann. Sollte euer Fahrzeug nicht dabei sein, so nutzt einfach die bekannten Suchbegriffe auf YouTube. (zurück zur Übersicht)

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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