Der Plan ist es aus einem straßenzugelassenen Pkw ein Rallyefahrzeug zu machen? Dann nennen wir hier ein paar grundlegende Dinge auf die es zu achten gilt. Selbstverständlich ist unser Info-Text aber sehr allgemein gehalten und insbesondere diverse verpflichtende Vorschriften für die unterschiedlichen Rallyezwecke und Einsatzgebiete sind nicht berücksichtigt. Das würde den Rahmen sprengen. Grundsätzlich sollte vorab überlegt werden, an welcher Art Rennen man mit dem Umbau teilnehmen will. Es macht natürlich einen riesigen Unterschied, ob später an reinen Offroad– oder Bergrennen teilgenommen wird oder ob das Einsatzgebiet auf gemischtem Untergrund oder gar nur auf Asphalt stattfindet.
viele Unterschiede je nach Wettbewerb
Die unterschiedlichen Rennveranstaltungen stellen natürlich unterschiedliche Voraussetzung an die verbaute Technik, z.B. Fahrzeuggewicht, Leistung, Motorgröße, Bereifung etc. Diese werden in einem Reglement des Veranstalters exakt und verständlich zusammengefasst.
allen voran – die Sicherheit
Das wichtigste ist selbstverständlich die eigene Sicherheit. Daher ist es unerlässlich einen sogenannten Käfig in der Fahrgastzelle zu verbauen. Dieser schützt den Fahrer beispielsweise im Falle eines Überschlags und kann eine lebensrettende Maßnahme sein. Außerdem empfehlenswert ist die Montage fester kurzer Abschleppgurte, die vorne und hinten am Fahrzeug montiert werden, um im Fall eines Crash das Fahrzeug schnell von der Strecke entfernen zu können. Auch sogenannte Schmutzfänger am Radgehäuse der Antriebsachse sind häufig vorgeschrieben, um beispielsweise das Publikum aber auch hinterherfahrende Fahrzeuge vor aufgewirbeltem Dreck und Steinflug zu schützen. Manche Reglements schreiben außerdem vor, dass eine Feuerlöschanlage installiert sein muss. Sie ist sicherlich generell eine sinnvolle Sache in einem Wettbewerbsfahrzeug.
weniger Fahrzeuggewicht – immer gut
Beim Thema Gewichtsreduktion lässt sich eine Menge Performance durch Ersatzteile und Einsparungen im Interieur herausholen. Angefangen bei Sportsitzen, die nicht nur weniger Gewicht, sondern auch mehr Seitenhalt bei Querkräften bieten, sollte im gleichen Atemzug daran gedacht werden, den Seriengurt durch einen Fünfpunktgurt zu ersetzen. Der Vorteil liegt hier klar auf der Hand: Da bei dem serienmäßig verbauten Gurt im Falle eines Aufpralls die gesamte Kraft hauptsächlich auf Schulterpartie und Hüfte verteilt wird, ist die Verletzungsgefahr hier deutlich größer. Beim Fünfpunktgurt werden die beim Aufprall auf den Körper wirkenden Kräfte deutlich besser und vor allem gleichmäßig auf den Körper verteilt, was die Verletzungsgefahr deutlich reduziert.
raus – was nicht benötigt wird
Sämtliches unnötiges „Komfortbeiwerk“ sollte natürlich aus dem Fahrzeug entfernt werden. Eine Hifianlage, Verkleidungen in Motor- und Innenraum oder Teppiche erzeugen nur eine erhöhtes Gewicht und verschlechtern die Performance des auf Effizienz getrimmten Umbaus. Handschuhfach, Klimaanlage und Rücksitzbank sind bei einem Rallyewagen einfach unnötig. Sogar die Standardverglasung kann gewichtsparend durch Plexiglas ersetzt werden und ein Sportlenkrad verbessert zum einen das Handling und spart weiteres Gewicht. Mit diesen und weiteren Maßnahmen lassen sich durchaus mehrere hundert Kilogramm Gesamtmasse einsparen.
eine gute Beleuchtung ist wichtig
Hinter der Heckscheibe sollten separate Bremsleuchten und eine zusätzliche Staubleuchte installiert werden. Für diverse Events ist mit Sicherheit eine Erweiterung der Frontscheinwerfer von Vorteil. Egal ob es nun Zusatzleuchten an der Front oder auf dem Dach sind, Schaden kann mehr Licht an einem Rallyfahrzeug normalerweise nicht.
die Performance ist oftmals vorgegeben
Da hier durch das Reglement meist klare Grenzen in puncto Hubraum und Leistung gesetzt sind, kann das meiste durch eine kurze Übersetzung des Getriebes herausgeholt werden. Im Rallyesport kommt es schließlich auf Beschleunigung an und nicht unbedingt auf Topspeed. Natürlich kommt es aber immer auf die Art des Wettbewerbs an. PS: Ein Sperrdifferential für die Perfekte Traktion ist natürlich Pflicht.
Fahrwerk und Stabilität
Das serienmäßig verbaute Fahrwerk ist in den meisten Fällen nur bedingt offroad geeignet und sollte dementsprechend durch einen geeignetes ersetzt werden. Domstreben vorne und hinten wirken den entstehenden Kräften gut entgegen und erhöhen die Fahrzeugstabilität im Rennen.
die Aerodynamik nicht vergessen
Mit einer auf die Strecke und den Fahrstil abgestimmt Verspoilerung lassen sich höhere Kurvengeschwindigkeiten durch optimierten Abtrieb erzielen. Es kann später gebremst und früher beschleunigt werden. Auch hier ist immer das Einsatzgebiet entscheidend wie groß und wie umfangreich eine eventuelle Bespoilerung, eine Abdeckung vom Unterboden etc. nötig ist.
unbedingt eine verbesserte Bremsanlage
Empfehlenswert ist natürlich ein Upgrade der Serienbremsanlage, sodass diese allzeit bereit ist auch mal fest zuzupacken. Nichts ist schlimmer als eine zu kleine oder unzureichend gekühlte Bremsanlage, die aufgrund von Überhitzung beispielsweise zu träge reagiert. Sie entscheidet im Zweifel nicht nur über die Platzierung, sondern auch zwischen Mauer, Baum oder Fahrbahn, ebenso wie die für den Untergrund benötigte passende Bereifung.
FAZIT: Abschließend sei gesagt, dass es nicht auf einzelne Topkomponenten ankommt, sondern auf ein auf den Fahrstil angepasstes Gesamtsetup des Wagens. Und natürlich sollte man auch das Thema DMSB-KFP im Hinterkopf haben.
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