Was Sie über Reifen für Elektroautos wissen müssen!

Kürzlich aktualisiert am 4. Oktober 2021 um 09:26 Uhr

Ob Rollwiderstand, Grip, Tragfähigkeit oder Abrollgeräusche, wir verraten Ihnen in diesem Artikel alles rund um das Thema Reifen für Elektroautos. Welche Besonderheiten haben Reifen für Elektroautos eigentlich? Reifen die für Elektroautos verwendet werden, müssen besondere Eigenschaften aufweisen. Dazu zählen beispielsweise ein geringer Rollwiderstand, eine hohe Tragfähigkeit und ein geringer Geräuschpegel. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage nach Elektroautos, bringen immer mehr Reifenhersteller neue Reifen auf den Markt, welche speziell für E-Autos entwickelt wurden. Grundsätzlich können E-Autos zwar auch problemlos mit denselben Reifen wie herkömmliche Fahrzeuge ausgestattet werden, doch wenn Sie von den Vorteilen eines E-Autos, wie etwa einem geringen Stromverbrauch usw. profitieren wollen, dann müssen Sie das E-Auto auch mit speziellen Reifen ausstatten.

Wir erläutern Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Punkte bezüglich der Bereifung von E-Autos!

Ein geringer Rollwiderstand der Reifen erhöht die Reichweite eines E-Autos: Um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen, sollten die Reifen eines E-Autos einen geringen Rollwiderstand haben. Daher haben Reifen für ein E-Auto meist einen großen Durchmesser und eine relativ schmale Lauffläche. Zusätzlich kann der Rollwiderstand auch durch eine spezielle Gummimischung oder einen verkleideten Unterbau des Fahrzeugs minimiert werden.

Während ein normaler Sommerreifen einen Rollwiderstand zwischen 7 und 9 kg/t aufweist, kommen Eco- bzw. Leichtlaufreifen gerade mal auf einen Wert von 6,5 kg/t oder sogar darunter. Doch welcher Reichweitengewinn lässt sich durch den geringeren Rollwiderstand erzielen? Wenn der Rollwiderstand um 1 kg/t reduziert wird, können Sie mit einem Reichweitengewinn zwischen drei und vier Prozent rechnen. Ein Opel Corsa E mit einer Reichweite von ca. 240 Kilometern könnte somit 10 Kilometer an Reichweite gewinnen, während ein Tesla Model S mit ca. 500 km Reichweite sogar 20 km an Reichweite gewinnen würde.

Gleichbleibende Sicherheit auch bei geringem Rollwiderstand:

Können Reifen, die speziell gebaut wurden, um einen geringen Rollwiderstand zu erzielen auch dieselben Sicherheitsstandards haben, wie normale Reifen? Grundsätzlich gibt es zwischen einem geringen Rollwiderstand und perfekten Grip natürlich einen Zielkonflikt. Daher muss bei der Herstellung der Reifen ein guter Kompromiss gefunden werden. Dank immer besser werdender Gummimischungen kann mittlerweile auch problemlos ein energieeffizienter Reifen hergestellt werden, welcher auch einen guten Grip garantiert.

Robuste Laufflächen beugen Reifenverschleiß vor:

Elektroautos sind im Vergleich zu herkömmlichen Autos recht schwer und haben vom Start weg ein hohes Drehmoment. Aus diesem Grund können die Reifen eines E-Autos schneller verschleißen als bei einem Diesel oder Benziner. Grundsätzlich muss der Verschließ aber differenzierter betrachtet werden, denn er spielt bei einem Auto mit zwei Tonnen und vielen PS eine größere Rolle, als bei einem kleinen Corsa. Zusätzlich hat auch der Fahrstil des Besitzers und die verwendete Gummimischung einen entscheidenden Einfluss auf den tatsächlichen Reifenverschleiß.

E-Autos erfordern aufgrund ihres Gewichts eine hohe Tragfähigkeit der Reifen:

Ein Elektroauto kann schnell ein paar hundert Kilogramm mehr auf die Waage bringen als ein vergleichbarer Verbrenner. Daher müssen die Reifen eine höhere Tragfähigkeit aufweisen. Achten Sie beim Reifenkauf daher stets auf den richtigen Last-Index, welcher in der Zulassungsbescheinigung Teil I aufgeführt ist, oder direkt beim Fahrzeughersteller erfragt werden kann. Zudem muss auch der Reifendruck eingehalten und überprüft werden, da der Reifendruck eine Auswirkung auf die Tragfähigkeit der Reifen hat. Ist der Reifendruck zu niedrig, können sich auch der Rollwiderstand und der Verschleiß erhöhen.

Geringere Reifenabrollgeräusche sorgen für einen höheren Fahrkomfort:

Da ein Elektromotor logischerweise leiser läuft als ein Verbrennungsmotor, werden Reifengeräusche in einem E-Auto stärker wahrgenommen. Durch geräuscharme Laufflächen kann aber ein höherer Fahrkomfort erzielt werden. Dabei haben vor allem Schwingungen im Hohlraum der Reifen einen entscheidenden Einfluss auf die Geräuschentwicklung der Reifen. Diese Schwingungen können durch Schaumstoffeinlagen an der Innenseite der Reifenlauffläche absorbiert werden. Auf diese Lösung mittels Polyurethanschwämmen greifen bereits viele Reifenhersteller zurück. Bei Pirelli wird die Lösung als „Noise Cancelling System“ bezeichnet. Bei Continental läuft sie unter dem Namen „ContiSilent„.

Unser Fazit: Da bei einem Elektroauto der Umweltfaktor eine entscheidende Rolle spielt, ist ein geringer Rollwiderstand essenziell wichtig. Gleichzeitig müssen aber auch Reifen für E-Autos eine optimale Sicherheit, einen guten Grip und einen kurzen Bremsweg garantieren. Viele Reifenhersteller haben diese Challenge aber gekonnt gemeistert und daher mittlerweile auch das EU-Reifenlabel verliehen bekommen.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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