Mittwoch , 24. April 2024
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Grundlagen & Kosten: Reinigung von Verkokungen am Motor!

Lesezeit 5 Min.

Grundlagen & Kosten: Reinigung von Verkokungen am Motor!

Ein unbeliebtes Übel ist die Verkokung des Ansaugtrakts und der Ventile vom Fahrzeug/Motor. Dies kann nach einer gewissen Laufleistung auftreten und ist besonders bei moderneren Motoren durch die Abgasrückführung begründet. Eine Verkokung bedeutet, dass der Ansaugtrakt und die Ventile mit Verbrennungs- und Ölrückständen verschmutzt sind. Am anfälligsten für diese Verschmutzungen sind in der Regel Direkteinspritzer. Doch keine Sorge, für gewöhnlich lassen sich diese Rückstände mit Hilfe einer professionellen Reinigung entfernen. Die Reinigung ist insbesondere dann notwendig, wenn die ursprüngliche Leistung des Motors zurückgewonnen werden soll, der Kraftstoffverbrauch reduziert oder die Lebensdauer erhöht werden soll. In Fachkreisen ist diese Art von Reinigung auch als „BEDI“- Reinigung bekannt. Der Name beruht auf einem Unternehmen, welches ein speziell für dieses Problem konzipiertes Reinigungssystem erfunden hat. Doch die „BEDI“- Reinigung ist nicht die einzige Möglichkeit, den Motor zu reinigen. Es gibt verschiedene Ansätze, das zu tun. Der folgende Leitfaden erklärt, welche Wege es gibt, den Motor von den unbeliebten Rückständen zu befreien.

Daran erkennt man, dass Ansaugtakt und Ventile verkokt sind

  • der Motor ruckelt / läuft nicht rund
  • die Leistung ist eingeschränkt
  • man sieht die Verkokungen (etwa mittels Endoskopie)
  • der Kraftstoffverbrauch ist erhöht
  • ein Fehlerspeichereintrag ist abgelegt (Thema Gemischaufbereitung)

Grundlagen & Kosten: Reinigung von Verkokungen am Motor!

Verkokungen können viele Gründe haben, umso wichtiger ist es, diese zu erkennen, um eine erneute Verkokung zu vermeiden, respektive diese herauszuzögern. In der Regel ist jedoch die bereits erwähnte Abgasrückführung (AGR) verantwortlich. Die AGR hat die Aufgabe, modernen Fahrzeugen dabei zu helfen, den Emissionsgrenzwerten gerecht zu werden. Dabei wird ein Teil des Abgasstroms der angesaugten Frischluft zugeführt. Dieser Prozess wird wiederum über das AGR- Ventil vom Motorsteuergerät reguliert. Und ebendieses AGR wird aufgrund der Probleme gern deaktiviert. Allerdings ist das illegal und es können harte Strafen drohen. Wenn die Abgase zurückgeführt werden, kann es dazu kommen, dass die Ventile und der Ansaugtrakt im Laufe der Zeit verkoken. Die Verkokung äußert sich dadurch, dass die betroffenen Teile mit Verbrennungs- und Ölrückständen verschmutzt sind. Am anfälligsten sind hier Direkteinspritzer. Und oftmals kommen zur üblichen Verkokung noch Ölnebelrückstände aus der Kurbelgehäuselüftung dazu.

Wie läuft die Reinigung ab und wie viel kostet sie?

Es gibt zwei Möglichkeiten, den Motor von Verkokungen zu befreien. Entweder durch eine chemische oder durch eine mechanische Reinigung. Je nachdem wie der Zustand der Teile ist und welche Symptome das Fahrzeug hat, wird zwischen den beiden Möglichkeiten gewählt. Und die Vorgehensweise, zuerst eine mechanische und später dann in regelmäßigen Abständen (bspw. aller 30.000 km) eine chemische Reinigung durchführen zu lassen, hat sich bei vielen Motoren bewährt. Außerdem sollte nach der Reinigung direkt ein Motorölwechsel durchgeführt werden. Je nach Motor und Öl kann für den Ölwechsel mit Kosten zwischen 100 und 300 Euro gerechnet werden. Je nach Fahrzeug kann es aber auch deutlich teurer werden.

BEDI ist ein geschützter Begriff, der eine bestimmte Anwendungsmethode mit dem BEDI-Gerät sowie mit passenden Reinigungsmitteln beschreibt. Eine echte BEDI-Reinigung führt man ausschließlich mit dem BEDI-Reinigungsgerät und den entsprechenden Reinigungsmitteln durch.

Grundlagen & Kosten: Reinigung von Verkokungen am Motor!

Wie funktioniert die mechanische Reinigung?

Wenn starke Verkokungen vorhanden sind, dann kommt die mechanische Reinigung zum Einsatz. Je mehr Zylinder der Motor hat, desto teurer und zeitintensiver ist die Reinigung allerdings. In einem ersten Schritt wird die Ansaugbrücke demontiert, anschließend ist die Strahlung der Einlasskanäle und Ventile mit Walnussschalen eine gängige Vorgehensweise. Dabei sollte der Brennraum abgedichtet sein, damit vermieden werden kann, dass Walnussschalengranulat hineingelangt. Oftmals werden Rückstände aber auch manuell entfernt und „herunter gekratzt“ respektive abgeschliffen, sodass die Einlasskanäle danach wieder blitzen wie am ersten Tag. Wenn man eine mechanische Reinigung vornehmen lässt, dann sollte man mit Kosten von mindestens 500 Euro und zwei Tagen ohne Fahrzeug rechnen. Je nach Fahrzeug ist im Nachgang vielleicht noch die chemische Reinigung empfehlenswert. Hier nutzt man spezielle Additive zur Reinigung der relevanten Komponenten.

Wie funktioniert die chemische Reinigung?

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Die chemische Reinigung ist besonders dann geeignet, wenn die Verkokungen nicht stark ausgeprägt sind. Für gewöhnlich können schon gute Erfolge erzielt werden, wenn nur ein Sensor demontiert wird, damit die Lanze des Reinigers von dort aus den Weg ins Innere finden kann. So können Zylinder, Ventile und der Ansaugtrakt in Berührung mit dem Reiniger kommen, der Motor läuft währenddessen. Abhängig ist der Aufwand aber natürlich vom Motortyp/Fahrzeugtyp. Um beste Ergebnisse zu erzielen, wird dieser Prozess für gewöhnlich mehrmals wiederholt und zudem wird dem Kraftstoff ein spezielles Reinigungsadditiv zugefügt. Die chemische Reinigung kostet aber in der Regel mindestens 200 Euro. Tipp: am besten, man macht vorher und nachher eine Leistungsmessung auf dem Prüfstand. So kann das Ergebnis der Reinigung durch den Vorher-Nachher-Effekt auch im Hinblick auf die Leistung sichtbar gemacht werden.

Verkokungen in Eigenregie entfernen!

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Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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