Freie Sicht: Winter-Produkte zum enteisen der Scheibe!

Wie lohnenswert sind die angebotenen Winter-Gadgets für das Auto? Alle Jahre wieder: Der Winter steht vor der Tür und strapaziert die Nerven der Autofahrer. Wer kennt dieses Szenario nicht? Der Fahrgastraum ist von der Nacht noch feucht, die Sitze sind eiskalt und die Scheiben glänzen mit einer dicken Eisschicht. Diese Unannehmlichkeiten soll der Kampf angesagt werden, es folgt nur noch die große Frage nach dem „Wie“? Was hilft wirklich, welche Mittelchen und Werkzeuge sind dienlich? Halten Heizlüfter, Trocknungssäckchen und Co. ihr Versprechen oder handelt es sich um reine Geldverschwendung? Besonders gern werden scheinbar effektive elektrische Eiskratzer angeboten, welche die Scheiben mühelos bearbeiten lassen. Der ADAC hat den großen Winter-Gadget-Test gewagt und das Ergebnis fiel alles andere als überzeugend aus. Die schlechte Nachricht zuerst: Die meisten Hilfsmittel sind weder nützlich noch lohnend. Anhand der drei Beispiele: Heizlüfter, Trocknungssäckchen und Eiskratzer sollen die Produktmerkmale im Folgenden objektiv dargestellt werden:

Heizlüfter mit 12V Anschluss

Der Heizlüfter dient der freien Frontscheibe. Allerdings ist die Leistung von lediglich 150 Watt nicht sehr überzeugend. Bedenkt man, dass eine Standheizung mit etwa 4500 Watt ausgerüstet ist, erklärt sich der Unterschied ganz von allein. Die vereiste Windschutzscheibe wird entsprechend nur teilweise (punktuell) frei. Ein zusätzlicher Negativpunkt des Heizlüfters ist, dass die Montage des Gerätes am Armaturenbrett mit äußerster Vorsicht erfolgen sollte. Würde die falsche Stelle gewählt, kann das zu einer folgenschweren Beschädigung führen.

Trocknungssäckchen

Das Trocknungssäckchen wird oft und gern verwendet, fungiert es doch als wichtige Unterstützung bei der Aufnahme von Kondenswasser. So soll der Innenraum des Wagens trocken gehalten werden oder zumindest entfeuchtet werden. Generell ist gegen diese Methode laut ADAC nichts einzuwenden. Allerdings sollte auf die Platzierung der Säckchen geachtet werden, welche oftmals paarweise angeboten werden und ein Gewicht von bis zu 500 Gramm betragen können. Am besten ist die Platzierung im Fußbereich, im hinteren Fahrzeugabteil. Im Falle eines Unfalls oder Aufpralls könnte die Säckchen andernfalls zum gefährdenden Geschoss werden.

oder ein beheizter Eiskratzer?


Elektrische Eiskratzer klingen vielversprechend und vielleicht möchten auch Sie die Wärmewirkung effektiv ausnutzen? Der ADAC ist dabei leider anderer Meinung. Laut deren Angaben wird ausschließlich das Metallstück beheizt. Dieses hat keinen Kontakt zur Kante des Kratzers und Fakt ist: Selbst dünnes Eis kann weder geschmolzen noch abgekratzt werden. Im schlimmsten Fall könnte es zu Rissen oder einem Brand kommen, sofern der Eiskratzer nicht sorgsam verwendet wird.

Frontscheiben Abdeckungen oftmals zu simpel

Leider konnten die Winter-Gadgets den ADAC nicht wirklich überzeugen. Des Weiteren werden Wassererhitzer und Frontscheiben Abdeckungen angeboten. Wie sieht es mit diesen vermeintlichen Hilfen aus? Wassererhitzer sind Thermobehälter, die der Zubereitung von Kaffee oder Tee dienen. Allerdings können diese Gadgets meist nicht sachgemäß angebracht werden und stellen eine Gefahr beim Bremsen dar. Zudem lenkt die Zubereitung einfach ab. Frontscheiben-Abdeckungen empfehlen sich nur von einer erstklassigen Verarbeitung und bei einer einfachen Fixierung. Günstige, einfache Modelle sind wirkungslos und werden einfach weggeweht.

Kritisches Nachprüfen und wichtige Punkte beachten

Alles in allem sollte deutlich werden, dass sich nicht jedes Gadget lohnt und nicht immer können die Erwartungen erfüllt werden. Probieren Sie deshalb die Artikel vor dem Kauf aus und lassen Sie sich beraten. Zudem sollten herkömmliche Mittel und Wege nutzen wie Ihren Schreibenfrostschutz checken, die Türschlösser enteisen und auf jeden Fall stets Schneebesen und einen herkömmlichen Eiskratzer bei sich führen. So kommen Sie mit Ihrem Pkw gut durch den Winter.

Eiskratzer mit Elektroantrieb?

Nicht ausprobiert hat der ADAC einen Eiskratzer mit Elektroantrieb. Ein solches Gerät mit rotierenden Kunststoffklingen gibt es von einigen  Anbietern. Die Preise beginnen bei ca. 25 Euro und enden aktuell bei ca. 45 Euro für den Kärcher EDI 4 Eiskratzer. Und genau diesen haben wir bereits ausprobiert. Das Resultat war überraschend gut. Abgesehen von einer intensiven Geräuschkulisse hat der EDI 4 genau das gemacht was er soll – die Scheibe schnell vom Eis befreit! Bei unserem Test konnten wir dabei keinerlei Kratzspuren auf der Scheibe feststellen und wirklich leiser ist ein intensives Kratzen mit einem herkömmlichen Eiskratzer auch nicht – aber es dauert länger! Worauf gilt es eigentlich zu achten, wenn das Fahrzeug fit für die dunkle Jahreszeit gemacht werden soll? Die wichtigsten Infos dazu gibt es in unserem Winter-Check.

Lesen Sie auch:  Damals voll im Trend: Sinti-Sicheln / Radlaufchrom am Auto

zusammenfassend – das Auto richtig vom Schnee befreien:

  • Schnee entfernen und Untergrund vorbereiten
    – Auto ausgraben mit einer Schaufel oder einem ähnlichen Werkzeug
    – alle Räder sollten sichtbar sein
    – neben Schnee auch auf Eis achten
    – schwerer oder tiefer Schnee erfordert viel Kraft
    – Reifen unbedingt weit ausgraben, damit man einsteigen kann
    – Eis mit rauer Oberfläche nicht unbedingt entfernen, es bietet vielleicht Grip
    – Auspuff anschauen, bevor der Motor gestartet wird (er muss frei von Schnee sein, sonst können Abgase ins Innere gelangen)
    – etwas Körniges um die Reifen herum verteilen (hinter und neben die Reifen, Pulver – Split – Holzspäne – Salz – Katzenstreu -Automatten – Türmatten – Teppichreste, das gibt den Reifen mehr Haftung)
    – versuchen herauszufahren
  • feste Gegenstände wie Bretter, Riffelblech etc. vor und hinter die Reifen legen
    – das gibt Grip, falls es mit dem Streu nicht funktioniert hat
    – Auto aus dem Schnee fahren
    – auf Allrad umschalten, wenn vorhanden
    – Schneeketten anlegen, wenn vorhanden
    – in den niedrigsten Gang schalten (Automatikfahrzeug Stufe 1)
    – Räder gerade stellen
    – Lenkrad so drehen, dass die Vorderräder so gerade wie möglich sind
    – das Auto aus dem Schnee schaukeln (Stück rückwärts, wieder vorwärts usw.)
    – behutsam vorgehen und nicht zu viel Drehzahl
    – wenn nach einigen Minuten keine sichtbaren Erfolge zu sehen sind, gib auf, damit dein Getriebe intakt bleibt
  • ein bisschen Luft aus den Reifen lassen
    – so lange Luft herauslassen, bis der Reifen leicht eingedrückt werden kann (nicht länger als 20 bis 30 Sekunden)
    – aber nur dann, wenn die Reifen nicht schon wenig Luft haben
    – nicht zu viel Luft herauslassen, falls du keine Möglichkeit hast, den Reifendruck danach wieder zu erhöhen
    – Räder nicht durchdrehen lassen
    – drehen die Räder durch, es bewegt sich aber nichts, lass es gehen
    – Luft wieder aufpumpen
  • hebe das Auto an
    – ausreichend große Stelle für den Wagenheber freiräumen
    – möglichst ein besonders festgefahrenes Rad nutzen
    – losen Schnee und Eis bestmöglich entfernen
    – ebene und feste Stelle für den Wagenheber freiräumen
    – nur an einer stabilen Stelle vom Rahmen das Auto mit dem Wagenheber anheben
    – feste Unterlage hinlegen für den Wagenheber
    – hebe den Wagen laut Bedienungsanleitung vom Fahrzeug / Wagenheber an
    – den Bereich unter dem Reifen auffüllen, mit festen Gegenständen, damit er Grip bekommt (Sand, Kies, Steine, Decken, Pflanzen, Holzspäne)
    – das Ganze komprimieren (möglichst mit einem Gummihammer oder Stein)
    – Auto herunterlassen
    – versuchen herauszufahren

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen!

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