Die sichersten Reifen finden sich an gepanzerten Fahrzeugen! Reiche und besonders wichtige Menschen, wie Geschäftsleute, Minister, der Papst, Präsidenten, hochrangige Staatsbeamte, Stars aus dem Showbusiness, staatliche Würdenträger und andere benötigen oftmals außergewöhnlichen Reifen, da sie erhöhte Anforderungen an Ihre Sicherheit haben. Sie nutzen Autos, welche ihnen einen besonderen Schutz bieten, doch dazu gehören natürlich auch die Reifen. Jährlich kommen etwa eintausend gepanzerte Fahrzeuge auf den zivilen Markt. Gepanzert werden hauptsächlich Geländewagen, Limousinen oder SUVs. Aber auch unscheinbare „Normalo-Fahrzeuge“ wie ein Toyota Camry oder Sportler wie ein Ferrari 458 Speciale können gepanzert werden.
Was macht ein gepanzertes Fahrzeug aus?
Der Motor und der Tank werden von diversen Panzerplatten geschützt. Die Fenster bestehen aus mehrschichtigen und kugelsicheren Panzerglas. Der Boden der Fahrzeuge ist verstärkt und hält in der Regel einer Explosion von ca. 7 kg TNT aus. Eine gepanzerte Tür kann stolze 200 kg wiegen und sogar von innen gesprengt werden. Dies könnte notwendig werden, wenn die Tür sich verklemmt hat und die Fahrgäste evakuiert werden müssen. Das sind aber nur einige Punkte, wo Fahrzeuge verstärkt werden können.
Ein Fahrzeug als fahrbare Festung!
Ein gepanzertes Fahrzeug ist quasi eine fahrbare Festung. Die Reifen können allerdings nur schwer vor Gefahren geschützt werden. Daher bieten Reifenhersteller gepanzerte Reifen an. Die Fahrzeuge kommen zwar in der Regel von speziellen Herstellern (auch ab Werk gibt es Panzerungen. Beispiel: BMW X5 (G05) Protection VR6, Mercedes-Benz S 680 Guard usw.) aber die Reifen werden nur im seltensten Fall von diesen Anbietern selbst hergestellt. Die Produktion ist immer noch die Domäne der Reifenunternehmen. Die Reifenhersteller verwenden dabei die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Erfahrungen mit den bisherigen Modellen, um stets die besten gepanzerten Reifen herzustellen.
Die Entwicklung gepanzerter Reifen!
Run-Flat Reifen kennt wahrscheinlich jeder. Dabei handelt es sich um Reifen, mit denen man trotz Beschädigung weiterfahren kann, wenn normale Reifen längst platt wären. Und das sind Reifen für normale Autos. Da kann man sich vorstellen, dass an den gepanzerten Fahrzeugen noch viel fortschrittlichere Technik zu finden ist. Die ersten gepanzerten Fahrzeuge gab es übrigens schon in den 1920er-Jahren. Eins der ersten Modelle war der Nürnburg 460 von Mercedes. Erst ein Jahrzehnt später wurden diese Fahrzeuge jedoch öfter genutzt. Als 1963 John F. Kennedy erschossen wurde, gab es eine Anforderung an die Präsidenten nur noch in gesicherten Fahrzeugen zu fahren.

Die ersten sicheren Reifen.
In den 30er-Jahren gab es den ersten Reifen, der als semi-bulletproof, also teilweise kugelsicher beworben wurde. Michelin brachte 1934 seine erste eigene Version raus. Eine spezielle Entwicklung für Militärfahrzeuge und Spezialfahrzeuge, wie gepanzerte Lastwagen für den Geldtransport. Die Reifen hatten einen Sicherheitsring, welcher die Belastung aufgenommen hat und so die Chance gab, das Fahrzeug aus der Gefahrenzone zu bringen. Die LifeGuard-Technologie von Goodyear erschien im selben Jahr. Hier gab es einen zusätzlichen Nylonschlauch, der die Weiterfahrt ermöglichen sollte, bis es die Chance gibt den defekten Reifen zu wechseln.
Die Geschichte der Run-Flat-Reifen:
Goodyear verstärkte die Entwicklung der Run-Flat-Reifen nach dem Krieg. Die Kunststoffeinlage, genannt Captive Air Shield entstand im Jahr 1955. Die Erfindung kam im Double Eagle Modell zum Einsatz, welcher als Reifen mit eingebautem Ersatzreifen beworben wurden. Wenn die Reifen durchstoßen werden, kann der Wagen noch etwa 160 km mit bis zu 80 km/h Geschwindigkeit gefahren werden. In den 70er-Jahren gab es dann eine Verbesserung in Form von versteiften Seitenwänden. Diese Seitenwände verhindern, dass sich der defekte Reifen bei Druckverlust stark verbiegt. Diesen Typ Reifen gibt es mittlerweile von vielen Herstellern, wie Dunlop, Goodyear oder Michelin. Das waren die wichtigsten Entwicklungen bei diesem Reifentyp bis heute.
Barack Obamas Cadillac One, die Bestie (Beast).
Der Wagen heißt nicht umsonst die Bestie. Es handelt sich um die sicherste Limousine der Welt. Das Fahrzeug wiegt mehr als acht Tonnen. Die Karosserie ist 20 cm stark. Es braucht mehr als 60 Liter Kraftstoff, um 100 Kilometer Fahrtstrecke zu schaffen. Für alle Fälle gibt es sogar einen Sauerstoffvorrat und die Möglichkeit einer Bluttransfusion. Manch einer behauptet, dass dieses Fahrzeug sogar einen atomaren Angriff überstehen würde. Es ist natürlich das Fahrzeug des amerikanischen Präsidenten. Die Bestie (The Beast) hat Reifen von Goodyear. Es ist das Modell regional RHS.
Es sind Lkw-Reifen in der Größe 285/70 R19,5. Das ein Wagen dieser Größe und mit dem Gewicht Lkw-Reifen hat, verwundert nicht. Die Reifen sind mit Kevlar verstärkt, damit sie nicht so schnell durchstochen werden können. Sie haben ein Run-Flat-System, welche zusammen mit dem Unternehmen Hutchinson Industries entstanden sind. Dazu haben die Reifen einen Stahlgürtel. Dank dem Stahlgürtel kann das Auto in normaler Geschwindigkeit bewegt werden, sogar wenn die Reifen komplett verloren gehen. Aktuelles Fahrzeug ist jedoch eine Stretch-Version des Cadillac CT6. Auch er steht wieder auf schusssicheren Good Year Reifen.
Italienische Reifen für die britische Queen.
Die Queen nutzt eine Bentley State Limousine. Es gibt dieses Fahrzeug nur zweimal. Der Preis wird auf 10 Millionen Pfund geschätzt, für ein Exemplar. Als Reifen sind Pirelli Scorpion Zero aufgezogen. Sie sind mit Kevlar verstärkt und mit einem Run-Flat-System ausgestattet.
Das Papamobil vom Papst.
Der Papst wurde im sogenannten Papamobil, einem Jeep Wrangler gefahren. Er stand auf Dueler A/T Reifen von Bridgestone. Das Fahrzeug nutzte Papst Franziskus auf seinen Reisen. Aktuell ist allerdings ein modifizierter Toyota Mirai im Einsatz und bald soll es wohl ein Fisker Ocean SUV werden. Andere Fahrzeuge von Regierungen oder Präsidenten stehen häufig auf Michelin PAX Reifen, wie am Audi A8 von Angela Merkel der (noch) deutschen Bundeskanzlerin. Der ehemalige französische Präsident Francoise Hollande hatte diese Reifen auf seinem Citroen C6 und dem DS5 gefahren. Ein Mercedes S600 Pullman Guard steht ebenfalls auf Reifen von Michelin, das Fahrzeug von Wladimir Putin. Aktuell setzt er allerdings auf den russischen Nami Aurus Senat von Aurus Motors.
Panne brachte Michelin PAX in die Schlagzeilen!
Der PAX passt auf den BMW 7 High Security. In der Version für den Sommer Pilot Primacy und in der Version für den Winter alpin. Das homologierte Modell wird von Andrzej Duda, dem polnischen Präsidenten genutzt. Im März 2017 hatte ein solcher Reifen aber eine Panne, die ihn in die Schlagzeilen brachte.
Ein Blick in die Geschichte.
Die Reifen der 600er-Serie wurden in den 1950er-Jahren in den tschechischen Mitas-Werken entwickelt und konstruiert. Sie sollten auf die damaligen VOS Limousinen von Skoda mit einem Gewicht von mehr als vier Tonnen. Das Auto war gedacht für tschechoslowakische Würdenträger und deren Gäste. Die Reifen galten als widerstandsfähig und beständig gegen jede Art der Beschädigung. Dann kam der Tag, an dem ein solcher Reifen platze, während der Wagen sich auf einer einfachen Fahrt befand, aber mit einem staatlichen Würdenträger. In der Angelegenheit wurde sogar vom Sicherheitsdienst ermittelt. Die Direktoren des Werkes hätten im Gefängnis landen können, es gab aber schlussendlich nur Entlassungen.

Kugelsichere Reifen auch für Serienfahrzeuge?
Sicherheitsreifen sind in der Regel ein System aus Felgen und Reifen. Die Kombination lässt sogar nach erfolgtem Anstoß (Fremdkörpereinwirkung) und nach Luftdruckverlust gewisse Notlaufeigenschaften zu. Der Hersteller Mercedes-Benz bot diese Sicherheitstechnik Anfang der 1990er-Jahre mit dem Typ „CTS-Reifen von Continental“ eine Zeit lang auch für Serienfahrzeuge an. Aktuell gibt es ab Werk für Fahrzeuge wie den weiter oben erwähnten X5 eine Spezialbereifung mit Notlaufeigenschaft aufgrund verstärkter Reifenflanken. Auch wenn keine Luft mehr auf dem Reifen ist, kann der X5 weiterfahren.
Keywords zum Thema: semi-bulletproof Reifen, Bullet Proof Tires, LifeGuard Technologie, kugelsichere Reifen, schusssichere Reifen, gepanzerte Reifen, Spezialreifen, Sicherheitsreifen, CTS-Reifen.
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!
tuningblog hat noch unzählige weitere Artikel rund um das Thema Auto und Autotuning auf Lager. Wollt Ihr sie alle sehen? Klickt einfach HIER und schaut Euch um. Zum Teil möchten wir Euch aber auch abseits vom Tuning mit News versorgen. In unsere Kategorie Tipps, Produkte, Infos & Co haben wir Beiträge von Auto od. Zubehör Herstellern, neue Tuning-Wiki Begriffe oder den einen oder anderen Leak veröffentlicht. Folgend ein Auszug der letzten Artikel:
Klare Sicht für Autofahrer: die Scheiben streifenfrei reinigen! |
„tuningblog.eu“ – zum Thema Autotuning und Auto-Styling halten wir Euch mit unserem Tuning-Magazin immer auf dem Laufenden und präsentieren Euch täglich die aktuellsten getunten Fahrzeuge aus aller Welt. Am besten Ihr abonniert unseren Feed und werdet so automatisch informiert, sobald es zu diesem Beitrag etwas Neues gibt, und natürlich auch zu allen anderen Beiträgen.