Kürzlich aktualisiert am 22. September 2023 um 11:18 Uhr
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Im klassischen Risikomanagement – das ist die Wissenschaft, die versucht, Schaden von Unternehmen fernzuhalten – wird immer eine Rechnung aufgemacht, aus der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Schadensfall eintritt, multipliziert mit der Höhe der Kosten, wenn der Schaden eintritt. Das Ergebnis dieser Kalkulation wird den Kosten entgegengehalten, die entstehen, um den Schaden durch andere Maßnahmen zu verhindern – also den Kosten der Risikovermeidung. Auf diese Weise wird ermittelt, bis zu welchem Punkt sich Sicherheitsmaßnahmen lohnen, und ab wann man besser beraten ist, mit dem Risiko zu leben.
Hier und da gibt es allerdings Situationen, in denen der Schaden so gewaltig ausfallen kann, dass nahezu jede Maßnahme gerechtfertigt ist.
Was haben Schneeketten mit Risikomanagement zu tun?
Schneeketten – oder deren Fehlen – sind genau ein solcher Fall. Manch ein Autofahrer fährt sein Schneeketten-Set jahrzehntelang spazieren, ohne die Ketten je zu brauchen. Kommt aber der eine Fall, in dem er darauf angewiesen ist, dann wird er keine Sekunde über das verlorene Stauvolumen im Kofferraum oder das jahrelang unnötig herumgekarrte Gewicht jammern, sondern er wird glücklich und dankbar sein, dass er sie jetzt dabei hat, wo er sie braucht.
Im harmlosesten Fall wird er von einer Polizeikontrolle aufgehalten, zum Beispiel auf dem Weg in den Skiurlaub. Er muss, wenn er Pech hat, ein Bußgeld zahlen, und zudem umkehren, um sich irgendwo einen Satz Ketten zu besorgen. Im schlimmsten Fall allerdings steckt er mit zwei Rädern im Graben und hat keine Chance, alleine wieder herauszukommen.
Jetzt greift der Extremfall aus dem Risikomanagement: Die Chance, dass man die Ketten unbedingt braucht, mögen winzig klein sein. Doch hat man keine, wenn man sie braucht, dann ist der Schaden so groß, dass es sich gelohnt hätte auch hundert oder tausend Mal überflüssigerweise den Satz Ketten dabeizuhaben.
An Schneeketten zu sparen, heißt am falschen Ende zu sparen
Die Regel, nicht an den Ketten zu sparen, klingt einleuchtend, doch sie gilt nicht für jeden. Wer mit einem 95er Golf LS mit 1,4 Liter Benziner in den Skiurlaub fährt, darf ruhig die billigsten Ketten mitnehmen. Wer erinnert sich noch? In den 90er Jahren waren Schneeketten noch Produkte, die auf jedes Auto passen. Aus Stahlgliederketten wurde ein Netz gesponnen, das wie ein Läufer vor die Antriebsräder gelegt wurde. Dann fuhr man einen Schritt vorwärts, bis die Räder auf den Ketten stehen. Dann wurden die Schneeketten mit Karabinern zusammengehakelt, und mit Gliederketten nach Bauchgefühl verschnürt. Das genügte für den Normalfall, da die Winterräder meist ohnehin eine Dimension schmaler waren, als die Standardbereifung – und damit genug Abstand von der Reifenkante bis zum Kotflügelrand vorhanden war.
Liebhaber getunter PKW müssen hier aufpassen. Breite Reifen, große Felgen, Tieferlegungssätze und Schweller am Kotflügel lassen hier die Platzverhältnisse schnell zu eng werden. Die alten Ketten, die nach Augenmaß verschnürt wurden, sind hier ungeeignet. Das Geflecht aus Gliederketten bewegt sich auf den ersten Kilometern in eine ideale Position, und Spannungsunterschiede der einzelnen Segmente gleichen sich aus. Dadurch wird das ganze Gebilde in sich lockerer. Dann genügen oft Millimeter, und bei einer Bodenwelle ruiniert die lockere Schneekette den Kotflügel, die Verbreiterung, oder den Lack. In jedem Fall entsteht dann ein teurer Schaden – so oder so.
Moderne Kettensysteme passen sich vollständig an
Eine kurze Suche auf einem der Schneeketten-Ratgeber im Internet zeigt hier schnell die verfügbaren Modelle auf. Die heutigen Top-Level Schneekettensysteme von Rud oder Thule werden passgenau auf die Reifendimension geliefert. Dabei wackelt nichts und schlackert nichts. Die Ketten sitzen genau auf der Lauffläche des Reifens und werden von einem stabilen Gestell in Position gehalten, das genau auf die Felgengröße und die Flankenhöhe abgestimmt ist.
Damit sind die teuren Anbauteile vor herumwirbelnden Kettengliedern geschützt, auch wenn es im Radkasten einmal etwas enger zugeht. Zudem sind moderne Systeme wesentlich einfacher zu montieren, als die klassischen Modelle mit Wickeltechnik. Ein letzter Punkt, der sicherlich nicht vernachlässigt werden darf, ist die theoretisch höhere Geschwindigkeit, die mit modernen Ketten gefahren werden kann. Damit ist der zirka dreifach höhere Preis gegenüber den alten Systemen mehr als gerechtfertigt.
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