Um beste Ergebnisse beim Auftragen von Fahrzeuglack zu erzielen, müssen gleich mehrere Umstände passen. Ein großer Faktor ist dabei die Luft, welche die einzelnen Partikel des Lackes trägt. Nicht neu ist, dass Wärme die Partikel im Lack verändert, sodass der Lackfilm besser ausgeprägt ist. Verbreitet ist die sog. „Ionisierung“ der Luft bereits bei industriellen Lackierungen. Entsprechende Techniken sind in vielen Geräten verbaut. Grund ist, dass hierdurch weniger Staubteilchen angezogen werden und weniger Lacknebel entsteht. Relativ neu ist aber der Ansatz, den Stickstoff aus der normalen Luft zu filtern und diesen als Lackträger anstelle vom üblichen Umgebungsluft-Mix einzusetzen. Drei Verfahren der Vorbehandlung der Luft sind beispielsweise im „Nitrotherm-Spray“ System verbunden, welches Stickstoff aus der Raumluft herausfiltert, erhitzt, ionisiert und direkt in die Lackierpistole leitet.
massive Materialersparnis
In Deutschland und Österreich wird das Nitrotherm-Spray von der Firma Kamatec angeboten. In vielen Fachbetrieben wird das Nitrotherm-Spray seither genutzt, nachdem das Produkt im Mai 2017 in den Handel gekommen war. Hier gibt es etwa den Nitro-Master, die kleinste Einheit, welche eine Kombinationskabine mit Pistolenluft versorgt. Den besonderen Mehrwert bringt die Einsparung von Material und es gibt weniger Lacknebel. Das gilt sowohl für den Basislack als auch für den Klarlack. Es gibt schlicht und ergreifend viel weniger Overspray und die Zeiten für das Ablüften und das Trocknen sind sogar kürzer. Warum? Weil die Lacke bereits erwärmt mit ca. 30 Grad aufgetragen werden.
nur leichte Anpassungen sind nötig
Beim Lackieren ist das System zuerst zwar etwas ungewohnt, da es weniger Geräusche gibt und sich kaum Nebel bildet, doch daran gewöhnt man sich schnell. Aber warum ist das so? Luft fließt langsamer als reiner Stickstoff, daher wird beim Auftragen von Lacken der Pistolendruck vermindert. Durch den geringen Druck der Lackierpistole ergibt sich „ein weicheres Lackieren„, ohne Verwirbelungen. Und durch den kompakten Sprühstrahl ist sogar das Einlackieren leichter.
Die drei Grundpfeiler des Nitrotherm-Systems:
- Träger ist Stickstoff: Als Partikelträger wird Stickstoff verwendet. Stickstoff gilt chemisch als träges Gas („inert“). Dadurch sind kaum Verbindungen mit Staubpartikeln möglich. Luftmoleküle sind größer als Stickstoffmoleküle und auch leichter, sodass – ohne eine Veränderung des Drucks – die Geschwindigkeit des Ausströmens um circa ein Drittel höher ist. Beim Nitrotherm-Spray wird mit gesenktem Druck lackiert, sodass sich weniger Lacknebel bilden kann.
- Ionisierung: Gefilterter Stickstoff ist optimal zu ionisieren, ganz im Gegensatz zu normaler Raumluft. Bei der Ionisierung wird, je nach statischer Ladung, des zu lackierenden Gegenstandes, eine negative oder positive Ladung der Teilchen eingestellt. Es ergibt sich ein besseres Ergebnis, da kaum Einschlüsse der Staubpartikel vorhanden sind. Damit ist auch weniger Nacharbeit erforderlich.
- Erhitzung: Der Stickstoff, der ionisiert wurde, wird erst im letzten Abschnitt erhitzt. Und das bedeutet, erst im Schlauch, der zur Lackierpistole führt, wird die Wärme hinzugefügt. In der Folge vermindert sich der flüssige Zustand des Materials. Auch wird durch das warme Material eine um ein Viertel geringere Zeit zum Trocknen und Ablüften benötigt.
Seit Mai 2017 vertreibt die Firma Kamatec das System „Nitrotherm-Spray“. Es können zwei oder auch nur eine Kabine, gemeinsam oder im Wechsel, mit dem aus der Luft gefilterten Stickstoff versorgt werden, da das System mehrere Gerätegrößen hat.
https://youtu.be/2IP0H9eRqQw
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!
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Sehr interessant, dass gefilterter Stickstoff optimal zu ionisieren ist und dies bei normaler Raumluft nicht der Fall ist. Meinen BWM möchte ich ebenfalls umlackieren. Hoffentlich finde ich dafür noch diese Woche einen Profi, um mein Kfz lackieren zu lassen.