Donnerstag , 28. März 2024
Menu

Optimierte Fahrzeuglackierung mit warmem Stickstoff!

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 25. Oktober 2021 um 07:01 Uhr

Optimierte Fahrzeuglackierung mit warmem Stickstoff!

Um beste Ergebnisse beim Auftragen von Fahrzeuglack zu erzielen, müssen gleich mehrere Umstände passen. Ein großer Faktor ist dabei die Luft, welche die einzelnen Partikel des Lackes trägt. Nicht neu ist, dass Wärme die Partikel im Lack verändert, sodass der Lackfilm besser ausgeprägt ist. Verbreitet ist die sog. „Ionisierung“ der Luft bereits bei industriellen Lackierungen. Entsprechende Techniken sind in vielen Geräten verbaut. Grund ist, dass hierdurch weniger Staubteilchen angezogen werden und weniger Lacknebel entsteht. Relativ neu ist aber der Ansatz, den Stickstoff aus der normalen Luft zu filtern und diesen als Lackträger anstelle vom üblichen Umgebungsluft-Mix einzusetzen. Drei Verfahren der Vorbehandlung der Luft sind beispielsweise im „Nitrotherm-Spray“ System verbunden, welches Stickstoff aus der Raumluft herausfiltert, erhitzt, ionisiert und direkt in die Lackierpistole leitet.

massive Materialersparnis

Optimierte Fahrzeuglackierung mit warmem Stickstoff!

In Deutschland und Österreich wird das Nitrotherm-Spray von der Firma Kamatec angeboten. In vielen Fachbetrieben wird das Nitrotherm-Spray seither genutzt, nachdem das Produkt im Mai 2017 in den Handel gekommen war. Hier gibt es etwa den Nitro-Master, die kleinste Einheit, welche eine Kombinationskabine mit Pistolenluft versorgt. Den besonderen Mehrwert bringt die Einsparung von Material und es gibt weniger Lacknebel. Das gilt sowohl für den Basislack als auch für den Klarlack. Es gibt schlicht und ergreifend viel weniger Overspray und die Zeiten für das Ablüften und das Trocknen sind sogar kürzer. Warum? Weil die Lacke bereits erwärmt mit ca. 30 Grad aufgetragen werden.

nur leichte Anpassungen sind nötig

Beim Lackieren ist das System zuerst zwar etwas ungewohnt, da es weniger Geräusche gibt und sich kaum Nebel bildet, doch daran gewöhnt man sich schnell. Aber warum ist das so? Luft fließt langsamer als reiner Stickstoff, daher wird beim Auftragen von Lacken der Pistolendruck vermindert. Durch den geringen Druck der Lackierpistole ergibt sich „ein weicheres Lackieren„, ohne Verwirbelungen. Und durch den kompakten Sprühstrahl ist sogar das Einlackieren leichter.

Die drei Grundpfeiler des Nitrotherm-Systems:

  • Träger ist Stickstoff: Als Partikelträger wird Stickstoff verwendet. Stickstoff gilt chemisch als träges Gas („inert“). Dadurch sind kaum Verbindungen mit Staubpartikeln möglich. Luftmoleküle sind größer als Stickstoffmoleküle und auch leichter, sodass – ohne eine Veränderung des Drucks – die Geschwindigkeit des Ausströmens um circa ein Drittel höher ist. Beim Nitrotherm-Spray wird mit gesenktem Druck lackiert, sodass sich weniger Lacknebel bilden kann.
  • Ionisierung: Gefilterter Stickstoff ist optimal zu ionisieren, ganz im Gegensatz zu normaler Raumluft. Bei der Ionisierung wird, je nach statischer Ladung, des zu lackierenden Gegenstandes, eine negative oder positive Ladung der Teilchen eingestellt. Es ergibt sich ein besseres Ergebnis, da kaum Einschlüsse der Staubpartikel vorhanden sind. Damit ist auch weniger Nacharbeit erforderlich.

  • Erhitzung: Der Stickstoff, der ionisiert wurde, wird erst im letzten Abschnitt erhitzt. Und das bedeutet, erst im Schlauch, der zur Lackierpistole führt, wird die Wärme hinzugefügt. In der Folge vermindert sich der flüssige Zustand des Materials. Auch wird durch das warme Material eine um ein Viertel geringere Zeit zum Trocknen und Ablüften benötigt.

Seit Mai 2017 vertreibt die Firma Kamatec das System „Nitrotherm-Spray“. Es können zwei oder auch nur eine Kabine, gemeinsam oder im Wechsel, mit dem aus der Luft gefilterten Stickstoff versorgt werden, da das System mehrere Gerätegrößen hat.

https://youtu.be/2IP0H9eRqQw

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

tuningblog hat noch unzählige weitere Artikel rund um das Thema Auto und Autotuning auf Lager. Wollt Ihr sie alle sehen? Klickt einfach HIER und schaut Euch um. Zum Teil möchten wir Euch aber auch abseits vom Tuning mit News versorgen. In unsere Kategorie Tipps, Produkte, Infos & Co haben wir Beiträge von Auto od. Zubehör Herstellern, neue Tuning-Wiki Begriffe oder den einen oder anderen Leak veröffentlicht. Folgend ein Auszug der letzten Artikel:

Tipp: Die Fahrzeugbeleuchtung ganz einfach überprüfen!

Optimierte Fahrzeuglackierung mit warmem Stickstoff!

Schnell laden, schnell reisen: Ladenetzwerk mit über 1,21 Gigawatt

Optimierte Fahrzeuglackierung mit warmem Stickstoff!

Neuer Heckträger für den Porsche Taycan Cross Turismo!

Optimierte Fahrzeuglackierung mit warmem Stickstoff!

„tuningblog.eu“ – zum Thema Autotuning und Auto-Styling halten wir Euch mit unserem Tuning-Magazin immer auf dem Laufenden und präsentieren Euch täglich die aktuellsten getunten Fahrzeuge aus aller Welt. Am besten Ihr abonniert unseren Feed und werdet so automatisch informiert, sobald es zu diesem Beitrag etwas Neues gibt, und natürlich auch zu allen anderen Beiträgen.

Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

ein Kommentar

  1. Sehr interessant, dass gefilterter Stickstoff optimal zu ionisieren ist und dies bei normaler Raumluft nicht der Fall ist. Meinen BWM möchte ich ebenfalls umlackieren. Hoffentlich finde ich dafür noch diese Woche einen Profi, um mein Kfz lackieren zu lassen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert