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Besitzer von Elektroautos genießen im Vergleich zu Autos mit Verbrennungsmotoren mehrere Vorteile. Die Fahrzeuge machen während der Fahrt wenig Geräusche und werden günstiger besteuert. Vor allem aber stoßen E-Fahrzeuge sehr viel weniger Treibhausgase (THG) aus als vergleichbare Fortbewegungsmittel mit Diesel- oder Benzinmotoren. Seit Anfang letzten Jahres können Halter von Elektrofahrzeugen mehrere hundert Euro verdienen, wenn sie die mit dem Elektroantrieb verbundene CO₂-Ersparnis in Form einer THG-Quote verkaufen. Was hat es damit auf sich?
Die THG-Quote und ihre Hintergründe
Viele Länder, darunter Deutschland, haben sich auf diversen Klimakonferenzen darauf verständigt, ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 signifikant zu verringern. Daher hat die Bundesregierung die THG-Quote eingeführt. Sie dient als Instrument, um den Sektor Verkehr, der für etwa 20 Prozent der nationalen Emissionen verantwortlich ist, klimafreundlicher zu gestalten. Ziel der Maßnahmen ist es, die neuen Antriebsformen schrittweise zu verbilligen und die traditionellen Motoren zu verteuern.
Die THG-Quote schreibt Konzernen der Mineralölwirtschaft vor, wie viele Emissionen sie jährlich einsparen müssen. 2022 lag die Quote bei 7 Prozent. Dieses Jahr müssen 8 Prozent erreicht werden. Die Quote steigt sukzessive bis 2030 an und beträgt dann 25 Prozent. Unternehmen, welche die strengen Vorgaben nicht erfüllen, besitzen die Möglichkeit, emissionsärmere Kraftstoffe herzustellen, den Verkauf von Biokraftstoffen zu forcieren oder sich den Strom, den Elektrofahrzeuge verbrauchen, über sogenannte Emissionszertifikate anrechnen lassen. Der Verkauf der THG-Quote ist über spezielle THG-Anbieter geregelt. Um den besten Dienstleister zu finden, sollten Verbraucher daher mehrere Anbieter der THG-Quote vergleichen.
Wer kann die THG-Quote beantragen?
Die Quote kann von allen Besitzerinnen und Besitzern betriebselektrischer Elektrofahrzeuge (BEV) in Anspruch genommen werden. Integriert sind sowohl private als auch geschäftlich genutzte Fahrzeuge. Neben Autos kommen Busse, Lkw, Motorräder und Motorroller in den Genuss der Prämie, sofern sie zugelassen sind und ausschließlich elektrisch angetrieben werden. Fahrzeuge mit Hybrid-Motor sind nicht antragsberechtigt. Bei der Auszahlung der THG-Quote ist es unerheblich, ob das Fahrzeug gekauft, finanziert oder geleast wurde. Die Prämie erhält derjenige, der als Halter im Fahrzeugschein aufgeführt wird.
THG-Quote nicht verfallen lassen
Eine Pflicht zur Teilnahme am Quotenhandel existiert nicht. Allerdings wird bei einem Verzicht auf mehrere hundert Euro jährlich verzichtet. Quoten, die nicht in Anspruch genommen werden, versteigert die Regierung und schlägt die erzielten Einnahmen dem Bundeshaushalt zu.
Wie kommt man in den Genuss der THG-Quote?
In Anbetracht der Millionen Fahrzeuge mit E-Antrieb ist es organisatorisch nicht zu bewältigen, dass jeder einzelne Halter direkt mit den Konzernen in Verbindung tritt, um seine Quote auszuhandeln. Beim Verkauf der THG-Zertifikate treten daher Zwischenhändler auf den Plan. Diese sammeln die Anträge vieler berechtigter Verbraucher und verkaufen sie an diejenigen Unternehmen weiter, die zur Quote verpflichtet sind. Üblicherweise läuft dieser Prozess im Detail folgendermaßen ab:
- THG-Anbieter finden: Dabei handelt es sich entweder um Automobilclubs wie der ADAC, um eingesessene Stromanbieter oder um Unternehmen, die sich auf den Handel mit Zertifikaten spezialisiert haben
- Übermittlung des Fahrzeugscheins: Auf der Website des Anbieters muss jeweils ein Foto des Fahrzeugscheins und eines gültigen Ausweisdokuments hochgeladen werden.
- Weiterleitung ans Umweltbundesamt: Der Anbieter sammelt die Dokumente und übermittelt sie im Bündel an das zuständige Amt. Sind alle Anforderungen erfüllt, stellt die Behörde ein Zertifikat aus und schickt es zurück an den Dienstleister.
- Auszahlung der Prämie: Sobald der Anbieter im Besitz der Zertifikate ist, verkauft er diese an die betreffenden Unternehmen weiter. Ist die Zahlung eingegangen, leitet der Dienstleister den entsprechenden Geldbetrag unter Abzug eines vorher vereinbarten Prozentsatzes an die Besitzer der E-Fahrzeuge weiter.
Wie hoch ist die THG-Quote derzeit?
Der Marktwert der THG-Quote kann schwanken. Zudem obliegt es dem THG-Anbieter, seine Aufwandsentschädigung individuell zu gestalten. Derzeit kann mit einer Prämie von rund 300 Euro gerechnet werden.
Ist die THG-Quote jährlich zu beantragen?
Der Antrag auf eine Auszahlung der THG-Prämie sollte jährlich gestellt werden. Dies ist insofern von Vorteil, als die Quote veränderlich ist und jedes Jahr ansteigt.
Muss die THG-Quote versteuert werden?
Die Einnahmen, die über die THG-Quote generiert werden, sind nicht steuerpflichtig, sofern das E-Fahrzeug ausschließlich privat genutzt wird. Bei gewerblicher Nutzung wird das Fahrzeug dem Betriebsvermögen zugerechnet und unterliegt der Einkommensteuer.
Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!
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