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Unsere Tipps zur Autolackpflege im Winter und danach…

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 10. Januar 2023 um 07:18 Uhr

Unsere Tipps zur Autolackpflege im Winter und danach…

Im Winter schützen sich die Menschen mit warmer Kleidung vor der Kälte, genauso machen es auch die Tiere, sie legen sich ein noch dickeres Fell zu als sie bisher besitzen. Aber wie macht man die Haut (Lack) seines Pkws winterfest beziehungsweise kältefest? Regen und Salz beschädigen den Autolack und das sogar erheblich. Die richtige Lackpflege ist also ausschlaggebend und auf jeden Fall erforderlich, damit der Autolack keinen Schaden davon trägt. Wenn man eine weiße Kruste auf dem Auto erkennt, sollten die Alarmglocken klingeln: Salzreste, die angetrocknet sind, darf man auf gar keinen Fall einfach abwischen, wenn man dies unüberlegt tut, zerstört man den Lack und das hat man dann den kleinen Salzkristallen zu verdanken.

Der Lack eines Pkws ist unglaublich dünn, man kann ihn mit einem Haar von einem Menschen vergleichen, trotz der unglaublichen Dünne des Lacks weist er starke Abwehrkräfte vor, die man von ihm eigentlich nicht erwartet. Die Lacke der heutigen Autos sind so entwickelt, dass sie gegen Salz, Regen und die Kälte im Winter gut standhalten, dies bestätigt auch Ralf Robert von dem bekannten Lackhersteller BASF Coatings. Der Autolack ist aber auch mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt wie einem Steinschlag, in diesem Fall gibt es keinen eindeutigen Schutz für den Lack. Wenn kleine Steine gegen den Lack katapultiert werden, können Risse erzeugt werden, die im schlimmsten Falle auch auf dem Blech zu sehen sind. Wenn im Winter dann noch das Streusalz hinzukommt, kann man warten, bis der Rost ansetzt.

Autolack von Streusalz befreien

Salzwasser und das Streusalz an sich können sich auch an den noch so schwierigsten Ecken festsetzen. Deswegen ist es wichtig, dass man den Autolack im Winter so oft wie möglich mit sauberem Wasser reinigt und dadurch den Lack vom Salz befreit. Dies rät einem auch Sascha Pfeffer von dem Lackhersteller Standox. Vor allem, wenn man längere Zeit in salzhaltigem Spritzwasser fährt, wie auf Autobahnen, sollte man schnell danach sein Auto mit Wasser abspritzen. Am effektivsten ist es wenn man mit seinem Auto eine Waschanlage besucht. Trotzdem sollte man nicht zu häufig in die Waschanlage fahren, betont Sascha Pfeffer, die Reinigungsprozesse, die dort ablaufen, benötigen per Hand circa 1-2 Stunden, in der Anlage nimmt dieser Vorgang gerade einmal 8 Minuten in Anspruch.

Der Autolack wird durch die Chemikalien und Bürsten sehr herausgefordert, deshalb sollte man dies nicht zu oft machen, sonst zerstört man den Lack mit Gewalt. Wenn das Streusalz auf dem Autolack trocknet, dann entsteht eine milchige Schicht in der Farbe Weiß. Diese Schicht verfügt über kleine Salzkristalle, die auf dem Autolack wie Schmirgelpapier wirken. Wenn man mit dem Auto ohne irgendeine Vorwäsche in die Waschanlage fährt, kann man den Lack dadurch beschädigen. Man sollte auf keinen Fall mit einem Handfeger versuchen, die Schicht zu entfernen, dadurch kann man den Lack stark beschädigen.

Autolack schützen durch Versiegelung und Politur

Unsere Tipps zur Autolackpflege im Winter und danach…Wenn man seinen Autolack schützen möchte, dann kann man dies mit einer Politur und einer Versiegelung tun. Der richtige Zeitpunkt für dieses Vorhaben ist im Herbst, wenn man es da verpennt hat, kann man es an Tagen mit milderen Temperaturen in einer Garage machen. Durch die Politur wird der Autolack aufgefrischt, dabei werden Oberflächenstörungen und kleine Kratzer beseitigt. Dies ist eine sehr effiziente Methode, meinte Pfeffer. Auch eine interessante Möglichkeit sein Autolack in der Winterzeit zu schützen ist die Wachsversiegelung. Eine Wachsversiegelung weist Wasser und Schmutzpartikel ab. Mit der Zeit nutzt sich diese Schutzschicht aber ab, das erkennt man durch den fast nicht mehr vorhandenen Perleffekt. Ein normales Autowachs hält um die vier Wochen, ein Premium Wachs hält circa doppelt so lang.

Autos mit einem Mattlack deutlich empfindlicher

Unsere Tipps zur Autolackpflege im Winter und danach…Wenn ein Auto matt lackiert ist, sollte man besonders aufpassen. Man sollte ein matt lackiertes Auto mit klarem Wasser waschen, das ist bei dieser Art von Lack am effektivsten gegen Salz und Rost. Von Wachs- und Poliertipps sollte man Abstand nehmen, diese bringen ohnehin keinen Erfolg. Die Oberfläche solcher Lacke sind rau, deshalb muss man besonders aufpassen, das bestätigt auch Volkmar Stenzel von dem Frauenhofer Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM). In Expertenkreisen wird die Pflege von diesen Lacken häufig diskutiert. Sascha Pfeffer rät, dass man mit solchen Autos nur eine Waschanlage aufsuchen sollte, die auch mit textilen Lappen ausgestattet ist und nicht mit Nylonbürsten. Aber auch wenn die Anlage mit textilen Lappen arbeitet, besteht ein Restrisiko. Jeder starke mechanische Einfluss, sogar schon eine zu starke Handwäsche, kann zu Schäden im Lackbild führen, die man nicht wieder beheben kann.

Aufbau von Lacken in Schichten

Egal, ob matt oder glänzend, ein Autolack ist in der Regel durch vier Schichten versehen. Es beginnt mit der Tauchlackierung, diese schützt die Haut des Autos vor einer Korrosion, darauf kommt die Füllschicht, diese behebt die Unebenheiten. Die Farbgebung erfolgt durch den Basislack. Der letzte Lack ist der Klarlack und dieser agiert als Versiegelung und Schutzschild. Seit einiger Zeit haben die meisten Klarlacke einen Reflow Effekt. Das bedeutet, dass sie elastisch sind trotz der enormen Festigkeit. Der Vorteil von diesem Reflow Effekt ist, dass kleinere Kratzer, die oberflächlichen Charakter haben, sich von allein verschließen, mit der Zeit. Dies wird durch ein unterschiedliches Bindemittel erreicht. Des Weiteren kommen immer mehr neue Harze, die von der Industrie hergestellt werden, auf den Markt. Diese Harze schützen die Oberflächen der Lacke effektiv vor schädlichen Einflüssen und Winterdreck. Für Mattlacke gibt es aber kein konkretes Pflegemittel.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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