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Tyre Stretch / Tyre Stretching – Was ist das eigentlich?

Lesezeit 6 Min.

Kürzlich aktualisiert am 29. September 2023 um 07:55 Uhr

Tyre Stretch / Tyre Stretching – Was ist das eigentlich?

[Update: 18.09.2023] Dieser Beitrag wurde aktualisiert, um neuere Informationen zu berücksichtigen. Wer sich für einen neuen Satz Felgen interessiert und dabei nicht unbedingt ein typisches Standardmaß wie 7,5j x 17 Zoll vor Augen hat, der hat eventuell schon einmal vom Begriff Tyre Stretch / Tyre Stretching gehört. Doch was bedeutet Tyre Stretch / Tyre Stretching (zu Deutsch: Reifenstretchen / Reifenziehen) eigentlich? Im Hinblick auf das Thema auch gleich vorab die Info, viele Möglichkeiten in diesem Bereich sind nur „außerhalb“ der STVZO erlaubt. Dies aber nur als Hinweis und nicht als Pauschale! Liegt eine entsprechende Reifenfreigabe seitens des Reifen Herstellers vor, so spricht nichts gegen eine legale Nutzung. In der Freigabe erwähnt ist das entsprechende Reifenmaß zur Nutzung auf der Felge. Die genauen Abmessungen sind dort exakt aufgeführt. Für den Tire Strech relevant ist übrigens nicht der Durchmesser, sondern die Breite, die Flankenhöhe und die Felgenbreite.

Stufe 1 Stretch

Wie erreicht man einen solchen Stretch? Beispiel: der Reifen hat das Maß 255/35 R18 und die Felge hat die Dimensionen 10×18 Zoll. Der Reifen ist also 255 mm breit und die Felge 254 mm. Dieses Format bezeichnet man als Stufe 0! Reifen und Felge sind nahezu identisch und der Reifen steht sehr gerade auf der Felge.

Tyre Stretch / Tyre Stretching – Was ist das eigentlich?

Um einen Tyre Stretch zu erreichen kann man mit der Reifenbreite und der Flankenhöhe im gewissen Maß „spielen“. Möchte man beispielsweise einen Stufe 1 Stretch erreichen, dann zieht man auf die vorhin erwähnte 10×18 Zoll Felge einen 245/35 R18 Reifen, oder will man beim 255er bleiben, dann muss man die Flankenhöhe reduzieren und beispielsweise auf einen 255/30 R18 setzen. Beide Fälle ermöglichen einen Stretch der Stufe 1. Das ist eine Variante, die in den meisten Gutachten aufgeführt ist und damit auch legal nutzbar ist, sowie gut ausschaut. Um eventuelle Platzprobleme im Radkasten zu beheben ist das vielleicht eine Möglichkeit.

Stufe 2 Stretch, oftmals noch fahrbar

Tyre Stretch / Tyre Stretching – Was ist das eigentlich?

Prinzipiell erreicht man die Stufe 2, indem man die Dimensionen vom Reifen weiter nach unten verändert. Ausgehend von unserer 10×18 Zoll Felge zum Beispiel mit dem Reifenformat 235/35 R18, 245/30 R18 oder 255/25 R18. Je stärker die Änderungen, desto stärker ändert sich natürlich aber auch der Abrollumfang. Dieser ist aber entscheidend für die Genauigkeit der Geschwindigkeitsanzeige und sollte unbedingt beachtet werden. Auch sollte man bedenken, dass die Reifenflanke immer kleiner wird und damit der Fahrkomfort und die Bodenfreiheit schwinden. Zeitgleich erhöht sich auch die Möglichkeit im Hinblick auf Beschädigungen an der Felge. Ein eventueller Flankenschutz (Felgenrippe) am Reifen hat dann kaum noch eine Wirkung.

Stufe 3 Stretch & Stufe 4 Stretch

Tyre Stretch / Tyre Stretching – Was ist das eigentlich?

Immer wieder ausgehend von unserer 10×18 Zoll Felge erreicht man die Stufe 3 mit noch weiter reduzierten Abmessungen vom Reifen. Also beispielsweise mit 225/35 R18, 235/30 R18 oder 245/25 R18. Stufe 3 reduziert also das Reifenmaß der Stufe 0 um drei Einheiten. Spätestens hier ist das Thema Zulässigkeit im Straßenverkehr aber ganz genau zu prüfen. In der Regel ist die Stufe 3 nicht mehr im Straßenverkehr nutzbar, da sich, abgesehen vom Umfang, auch die Möglichkeit vom Verrutschen des Reifens auf der Felge auftut.

Möchte man noch weiter gehen und einen Stufe 4 Tire Stretch erreichen so spricht man auch vom japanischen Sudani Style. Hier wird der Reifen derart weit auseinander gezogen, dass die Flankenhöhe kaum noch vorhanden ist und das Felgenhorn zum Teil die Straße berührt. Erreicht wird die Stufe 4 mit entsprechend starken Reduzierungen der Reifenbreite/Flankenhöhe.

negativer Reifenstretch für mehr Performance

Wer besonderen Wert auf viel Performance legt, der sollte darauf achten, dass sich der Reifen auf der Felge bewegen kann. Das erreicht man mit einem „negativen Tire Stretch„. Diesen erreicht man, indem man, ausgehend von der Stufe 0 (Beispiel: 255/35 R18 sowie 10×18 Zoll Felge) die Abmessungen vom Reifen nicht reduziert, sondern erhöht. Hier geht es dann in den Minusbereich. Zum Beispiel Stufe -1: 265/35 R18 oder 255/40 R18 auf der 10×18 Zoll Felge. Stufe -2 ist entsprechend höher aber für die Rennstrecke dann schon nicht mehr geeignet. Hier wird der Reifen instabil und das Fahrverhalten verschlechtert sich deutlich. Optisch sieht es dazu unschön aus. Und auch der Abrollumfang ist hier wieder zu beachten. Noch einmal gut erklärt wird das ganze Thema im folgenden Video von West-Berlin-Customs, aus dem auch wir auch unsere Infos haben.

PS: Alle Stufen erreicht man übrigens, auch wenn man den Reifen gleich lässt, das Felgenmaß in der Breite aber entsprechend ändert. Also 12×18, 13×18 usw. Wie erwähnt spielt der Durchmesser keine Rolle!

Tyre Stretch / Tyre Stretching – Was ist das eigentlich?
Sudani Style

Zusammenfassung:

Das Konzept des Tyre Stretch, auch Reifenstretchen oder Reifenziehen genannt, hat in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen, insbesondere unter Autoliebhabern, die nach einem einzigartigen Aussehen suchen. Der Vorgang beinhaltet das Installieren eines Reifens, der schmaler als die Felge ist, was zu einem „gestreckten“ Look führt. Das Hauptaugenmerk beim Tyre Stretching liegt auf der Breite des Reifens, der Flankenhöhe und der Felgenbreite, nicht auf dem Durchmesser. Der Grundgedanke hierbei ist, durch die Anpassung der Dimensionen verschiedene „Stufen“ von Stretch zu erreichen. Stufe 0 beispielsweise bedeutet, dass Reifen und Felge nahezu identische Abmessungen haben. Stufe 1, oft in Reifenfreigaben erwähnt und somit oft legal, bringt bereits einen leichten Stretch mit sich. Mit Stufen wie 2 und 3 wird der Stretch intensiver, kann jedoch die Zulässigkeit im Straßenverkehr und die Fahreigenschaften beeinträchtigen. Bei Stufe 4, auch als Sudani Style aus Japan bekannt, ist die Dehnung extrem und kann dazu führen, dass das Felgenhorn die Straße berührt. Für diejenigen, die Performance über Ästhetik stellen, gibt es den „negativen Reifenstretch“.

Hier wird der Reifen nicht gestreckt, sondern ist breiter als die Felge, was in der Regel zu besserer Fahrdynamik führt, aber optisch weniger ansprechend ist und bei extremen „negativen“ Stufen das Fahrverhalten negativ beeinflussen kann. Es gibt viele Informationen und Meinungen zum Thema Tyre Stretch, sowohl positive als auch negative. Bevor man sich für einen solchen Stil entscheidet, sollte man sicherstellen, dass er den Vorschriften der STVZO entspricht und eine Reifenfreigabe vom Hersteller vorliegt. In dem Kontext könnte eine Reifen stretch Tabelle hilfreich sein, um genaue Abmessungen und Kombinationen von Reifen und Felgen zu überprüfen.

Wir hoffen, dass Euch unser Infobericht zum Thema/Begriff Tyre Stretch (weitere Bezeichnungen/Stichworte sind: negativer Reifenstretch, negativer Tyre Stretch, negativer Tyre-stretch, negativer Tyrestretch, Räder Stretching, Räderstretching, Reifen Stretching, Reifen ziehen, Reifenstretching, Stretch tyre, Stretched, Stretching, Stufe -1 Stretch, Stufe -2 Stretch, Stufe 0 Stretch, Stufe 1 Stretch, Stufe 2 Stretch, Stufe 3 Stretch, Stufe 4 Stretch, Stufen-Prinzip, Stufenprinzip, Sudani Style, Tyre-stretch, Tyre Stretching, Tyrestretch) aus der Rubrik Autotuning gefallen hat.

Weiter unten folgen ein paar Beispiele aus unserem Tuning-Lexikon:

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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