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Bedeutung vom Buchstaben „Y“ auf Kennzeichen der Bundeswehr

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 16. Dezember 2022 um 02:11 Uhr

Bedeutung vom Buchstaben „Y“ auf Kennzeichen der Bundeswehr

Bestimmt ging Ihnen beim Anblick eines Bundeswehr-Fahrzeugs schon einmal die Frage durch den Kopf, warum der erste Buchstabe ein „Y“ ist. Hier erfahren Sie, warum das so ist und welche Besonderheiten damit verbunden sind. In der Nähe von Bundeswehr-Stützpunkten und auf der Autobahn sieht man häufiger Fahrzeuge mit einem „Y-Kennzeichen“. Der Buchstabe steht gerüchteweise nicht für den letzten Buchstaben von „Germany“ zu Deutsch „Deutschland“, sondern für etwas viel Einfallsloseres.

Y: seit der Gründung der Bundeswehr

Das „Y“ kam mit der Gründung der Bundeswehr im Jahr 1955 auf. Die Bundeswehr war auf der Suche nach einem passenden Anfangsbuchstaben für Ihre Kennzeichen. Alle passenden Variationen wie beispielsweise BW waren bereits vergeben.

Bedeutung vom Buchstaben „Y“ auf Kennzeichen der Bundeswehr

Die Bundeswehr entschied sich darauf für den Buchstaben „Y“, da keine größere Stadt oder Landkreis mit dem Y beginnen. Das „Y“ war also frei für die Fahrzeuge der Bundeswehr. Der Buchstabe „X“ war auch noch in der Auswahl, aber Kurt Vogel, der damalige Brigadegeneral entschied sich dagegen. In Deutschland wird das „X“ seit seiner Entscheidung für Fahrzeuge der NATO verwendet. Mehr Informationen dazu gibt es in unserem gesonderten Beitrag „Bedeutung vom X Kennzeichen an Bundeswehr Fahrzeugen„.

Nicht nur das Y macht den Unterschied!

Bedeutung vom Buchstaben „Y“ auf Kennzeichen der Bundeswehr

Die besonderen Merkmale der Bundeswehr-Nummernschilder sind nicht nur das „Y“, sondern auch die deutsche Flagge links am Rand des Schildes. Zivile Kraftfahrzeuge aus der Europäischen Union besitzen dort die Flagge Europas mit der jeweiligen Länderkennung. Nach dem „Y“ kommt das Siegel des Zentrums für Kraftfahrwesen der Bundeswehr und bis zu sechs Ziffern. Die Kombination wird durch das Fahrzeugregistrierungssystem der Bundeswehr-Zulassungsstelle frei zugeteilt. Es ist unabhängig vom Truppenteil oder Fahrzeugtyp.

  • dreistellige Erkennungsnummern = für Bundeswehr-Fahrzeuge die in den USA erworben wurden
  • einstellige Sonderkennzeichen = für Inspekteure von Heer, Luftwaffe und Marine
  • Kennzeichen Y-1 = z.B. für Generalinspekteur der Bundeswehr, weitere einstellige „Y“-Kennzeichen („Y-2“ oder „Y-6“) sind bekannt und vermutlich für Dienstfahrzeuge der Inspekteure der Bundeswehr und anderer Repräsentanten
  • Y-Kennzeichen aus den 50er und 60er-Jahren trugen Dienstsiegel in Form von Bakelit-Plaketten und danach auch silberne bzw. weiße Klebeplaketten mit Vermerk auf die jeweilige Bundeswehr-Zulassungsstelle
  • neben standardmäßigen einzeiligen Kennzeichen mit einer Länge von 520 mm x 110 mm gibt es eine Reihe von Sonderformaten
  • Y-Kennzeichen für E-Fahrzeuge = auch die Bundeswehr nutzt Elektro- bzw. Plugin-Hybrid-Fahrzeuge, Besonderheiten: nur fünfstellige Erkennungsnummer, in fetter Engschrift geprägtes „E“
  • Y-Kennzeichen gibt es auch als Klebekennzeichen

Ein weiteres besonderes Merkmal ist, dass die Kennzeichen der Bundeswehr und auch der NATO nicht reflektieren und in einer anderen Schrift gefertigt sind. Kennzeichen von zivilen Fahrzeugen müssen dagegen reflektieren, Bundeswehr-Kennzeichen nicht, damit diese von feindlichen Streitkräften nicht so leicht erkannt werden. Das „Y“ Kennzeichen wird beliebig an die Bundeswehr vergeben und gibt keine Auskunft über die Art von Fahrzeug und welche Truppen damit im Einsatz sind. Es lässt sich nicht erkennen, zu welchem Stützpunkt die Fahrzeuge gehören.

Keine offizielle Hauptuntersuchung notwendig!

Bedeutung vom Buchstaben „Y“ auf Kennzeichen der Bundeswehr

Trotz der genehmigten Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr entfällt für Fahrzeuge mit „Y“ Nummernschild die Pflicht für die Haupt- und Abgasuntersuchung, also muss keine Prüfplakette am Kennzeichen angebracht werden. Ungeprüft sind die Fahrzeuge trotzdem nicht, sondern sie werden intern vom Personal der Bundeswehr überprüft und überwacht. Diese Überprüfung lehnt sich an die Straßenverkehrsordnung an. Um den Missbrauch von „Y“ Nummernschildern zu verhindern, sind diese sicher vor Fälschungen. Die Zulassungsstelle der Bundeswehr hat ein Siegel, dass auf die Vorderseite des Kennzeichens eingebrannt und auf der Rückseite eingestanzt wird. Bei Fahrzeugen der Bundeswehr wird auf eine Kfz-Versicherung verzichtet, da die Bundeswehr bei Unfällen mit Militärfahrzeugen im Straßenverkehr haftet. Falls ein Soldat beim Fahren eines solchen Fahrzeuges gegen die geltenden Vorschriften verstößt, wird dies der Wehrverwaltung mitgeteilt. Solche Fälle werden intern geklärt und können mit Disziplinarstrafen bestraft werden. Info: Es gibt sogar rote Y-Kennzeichen. Sie werden für Fahrzeuge in Erprobung ausgegeben.

  • 04 -> Probefahrt- und Überführungszwecke (alt)
  • 05 -> Sachverständige, Prüfer, wehrtechnische Dienststellen
  • 06 -> Probefahrt- und Überführungszwecke (neu)
  • 07 -> Oldtimer im militärhistorischen Museum der Bundeswehr

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Das war es natürlich längst noch nicht gewesen!

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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