Kürzlich aktualisiert am 30. April 2021 um 08:25 Uhr
Das am 12. Juni 2020 beschlossene Gesetz für die Anpassung der Kfz-Steuer, das ab 2021 in vollem Umfang wirksam wird, orientiert sich nun stark am Ausstoß von Kohlendioxid. Der Beschluss richtet sich somit an alle, dessen Fahrzeuge unmittelbar mit hohem Spritverbrauch in Verbindung stehen. Das politische Statement macht die Absicht der Förderung Verbrauchs-geringer Fahrzeuge deutlich und soll parallel dazu sparsame Kaufentscheidungen unterstützen. Schon im Klimakabinett beschloss die Koalition sich angesichts der Kfz-Steuer auf die Umwelt zu berufen.
Hier die KFZ-Steuer berechnen
Was sind die geplanten Änderungen?
Neben dem Einfluss des Hubraums gelten in naher Zukunft folgende Konditionen: je höher der CO2 Wert, desto höher die Steuer. Beträgt der Ausstoß des Fahrzeugs mehr als 115 g CO2/km, sollen ab Januar 2021 die Kosten bei der Neuzulassung erheblich steigen. Bereits zugelassene Fahrzeuge sind davon nicht betroffen. Als Grenzwert bezeichnet, sind 95 Gramm pro Kilometer festgesetzt. Bewegt sich also ein PKW, unabhängig vom Treibstoff, unter dem genannten Wert, können so 30 Euro pro Jahr an Steuern gespart werden. Ab einem Verbrauch von 116-135 g/km steigt die Komponente zunächst um 2,20 Euro, bei 135-155 g/km um 2,50 Euro, bei 155-175 g/km um 2,90 Euro, bei 175-195 g/km um 3,40 Euro und schlussendlich bis hin zu einem Maximum von 4 Euro für Fahrzeuge mit einem Ausstoß, welcher über 195 g/km liegt. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass dieses Jahr noch richtig beim Autokauf gespart werden kann. Zusätzlich besteht die bis Jahresende begrenzte Mehrwertsteuer-Senkung von 19 auf 16 Prozent, was den Kaufprozess folgend etwas günstiger gestaltet.
Bin ich mit meinem Fahrzeug betroffen?
Wie bereits erwähnt gelten die folgenden Aussagen nur für Neuzulassungen ab dem 01.01.2021, was Gebrauchtwagenfahrer zunächst einmal aufatmen lässt. Des Weiteren gilt es zu erwähnen, dass Elektroautos in den nächsten 10 Jahren, bis einschließlich 2030, von der Steuer freigestellt sind. Für klimafreundliche Fahrzeugbesitzer wird sich ebenfalls nicht viel verändern. Kosten in Relation zum bisherigen Steuersatz entstehen, sobald ein CO2-Ausstoß von 116 g CO2/km vorliegt. In der Regel beziehen Kleinwagen keinen bis einen sehr geringen über 95 Gramm pro Kilometer liegenden CO2 Wert und unterliegen somit keinen deutlich höheren Kosten. Anders als bei den so beliebten SUVs steigt die Kfz-Steuer bei Fahrzeugen wie dem Audi Q7 mit 175 g CO2/km um knapp 40 Euro. Bei Sportwagen, welche deutlich über 195 g CO2/km liegen, ist der erhöhte Steuersatz absehbar. Familienautos wie der Seat Alhambra, welcher 157 g CO2/km ausstößt, würde ebenfalls um einen Satz erhöht.
Rechenbeispiele verschiedener Fahrzeuge
- VW Golf R 8 mit 320 PS würde aktuell 178 Euro kosten. Ab 2021 dann 205,90 Euro.
- Mercedes AMG E 63 S mit 4Matic Allradantrieb und V8-Biturbo mit 450 kW / 612 PS kostet aktuell 380 Euro im Jahr und ab nächstes Jahr ca. 540 Euro.
- VW Touareg V8 TDI mit 7,4 l/100 km Verbrauch kostet momentan 580 Euro Kfz-Steuer pro Jahr und ab nächstes Jahr 640 Euro.
Die Politik setzt diesen Gesetzesentwurf vorab für die nächsten fünf Jahre fest. Die Zielsetzung lässt Raum für Kritik und stößt bei vielen Umweltaktivisten auf Unbehagen. Inwiefern diese Strategie der Verschmutzung durch Treibhausgase entgegenwirkt lässt sich bis dato nicht definieren. Der vom Bundeskabinett stammende Entwurf muss im Weiteren noch durch den Bundestag sowie vom Bundesrat abgesegnet werden, was entsprechend weitere Veränderungen zur Folge haben könnte.
zusammenfassend die neue Kfz-Steuer 2021:
- neu zugelassene SUV & Sportwagen u.ä. werden teurer
- bereits zugelassene Autos sind nicht betroffen
- Klima-Komponente greift ab 96 Gramm CO2 pro Kilometer
- erhöht werden soll sie ab 116 Gramm pro Kilometer
- für Kleinwagen und Familienautos weniger relevant
- Erhöhung der Kfz-Steuer ist eine Maßnahme aus dem Klimapaket der Bundesregierung
- Flugzeuge sollen nach und nach stärker mit Biokraftstoff betankt werden
- CO2-Preis für klimaschädliche Brennstoffe aus Öl, Erdgas, Kohle wird ansteigen
- Pendler Zuschuss soll ab dem 21. Kilometer um 5 Cent ansteigen (auch für Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel)
Achtung: Auch die Spritpreise steigen!
2021 bleibt es keinesfalls nur bei der Erhöhung der Kfz-Steuer! Eine weitere Belastung für Verbrenner Fahrer und Besitzer von Plug-In-Hybriden ist der sogenannte CO2-Preis. Er lässt Benzin und Diesel auch teurer werden. Eine Besteuerung nach CO2 die nach der Kfz-Steuer und der Ökosteuer den Autofahrer kräftig zur Kasse bittet. Die zusätzliche Steuer wird bereits seit über 20 Jahren auf Kraftstoffe erhoben und der Plan für 2021 ist nun die dritte CO2-Besteuerung. Wer also mit einem sparsamen Fahrzeug viel unterwegs ist, wird früher oder später durch die höheren Benzinkosten die oben angesprochene Steuer-Ersparnis auf Dauer in den Tank stecken.
Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen.
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