Montag , 15. April 2024
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Die Einpresstiefe bei den Felgen – was passt eigentlich?

Lesezeit 4 Min.

Die Einpresstiefe bei den Felgen – was passt eigentlich?

Eines der wichtigsten Merkmale an einem Tuning-Fahrzeug sind seit jeher die Felgen. Doch das hier längst nicht alles verbaut werden darf, das gefällt, das haben wir kürzlich mit unserem Beitrag „Neue Felgen für das Fahrzeug gesucht? Das ist erlaubt!“ erst aufgezeigt. Und heute möchten wir ein Stückchen tiefer in die Materie eintauchen und uns mit der Einpresstiefe beschäftigen. Beim Wechsel zu breiteren Rädern darf man die Einpresstiefe der Felgen nämlich nicht vernachlässigen. Passt die ET nicht, dann gefährdet es die Fahrsicherheit und kann sogar zum Verlust der Betriebserlaubnis des Fahrzeugs führen.

Was ist die Einpresstiefe?

Die Einpresstiefe bei den Felgen – was passt eigentlich?

Mit Einpresstiefe ist der Abstand zwischen der Mitte der Felge in Längsrichtung und dem Berührungspunkt der Felgeninnenseite, dem sogenannten Flansch (Radnabe), gemeint. Die ET bestimmt, wie tief ein Rad im Radkasten steht. Die Maße sind dabei wie folgt angegeben:

Beispiel: 8,5 J x 19 H2 ET 40 LK 5×112

In unserem Beispiel bedeutet ET 40, dass die Einpresstiefe bei 40 Millimetern liegt. Bei einer Einpresstiefe = 0 liegt der Flansch genau mittig im Rad. Eine negative Einpresstiefe ist durch ein Minuszeichen (bspw. ET -15) gekennzeichnet. In einem solchen Fall steht das Rad weiter nach außen, als nach innen. Bei einem zu hohen Wert ist genau das Gegenteil der Fall. Je nach Hersteller der Felgen kann es sein, dass die Einpresstiefe manchmal auf Englisch angegeben wird. Das ist aber nicht weiter schlimm. Statt ET ist sie dann mit IS oder Offset angegeben. Der Wert muss aber nicht umgerechnet werden.

Eine falsche Einpresstiefe ist fatal!

Eine falsche Einpresstiefe ist laut STVZO verboten. Jedes Fahrzeug hat individuell vorgeschriebene Werte für die Einpresstiefe. Es ist daher sinnvoll, die vorgegebene Einpresstiefe unbedingt einzuhalten, da auch die Fahrsicherheit beeinträchtigt sein kann. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die man alternativ am Fahrzeug vornehmen kann.

Zu wenig Einpresstiefe:

  • Bei einer zu geringen Einpresstiefe steht das Rad nach außen. Das erlaubt dem Reifen vielleicht, am Radhaus außen zu schleifen. Die Lösung: Die Kotflügel ziehen/verbreitern oder vielleicht reicht es auch bereits die Kanten umzubördeln.
  • Außerdem vergrößert sich die Spurweite. Lösung: Auf der Vorder- und Hinterachse sollte die gleiche Spurweite gefahren werden. Es kann sonst zu einer Über- oder Untersteuerung kommen.

Die Einpresstiefe bei den Felgen – was passt eigentlich?

Zu hohe Einpresstiefe:

  • Bei einer zu hohen Einpresstiefe schleift das Rad von innen am Radhaus und kann im schlechtesten Fall die Bremsanlage in ihrer Funktion beeinträchtigen. Lösung: Distanzscheiben verbauen. Sie gibt es in unterschiedlichen Kombinationen für nahezu jeden Fahrzeugtyp.

Die Einpresstiefe bei den Felgen – was passt eigentlich?

Wenn man Distanzscheiben einsetzt, muss man aber entweder entsprechend längere Schrauben für das Rad verwenden, oder ein System, das gesondert auf der Nabe verschraubt wird, verwenden. Die Länger der Schrauben muss dabei proportional zur Stärke der Distanzscheibe vergrößert werden. Im Normalfall werden die passenden Radbolzen aber stets mitgeliefert.

Welche Einpresstiefe haben meine Felgen?

Im Teilgutachten oder in der allgemeinen Betriebserlaubnis finden sich die genauen Angaben der Einpresstiefen. Für die Abnahme sollte man eines der Dokumente parat haben. Sie sind die Eintragungsgrundlage. Im Falle der ABE reicht es aber aus, diese stets im Fahrzeug mitzuführen und bei einer Kontrolle entsprechen vorzuzeigen. Noch mehr Infos zum Thema? Gibt es hier!

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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