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Rotes H-Kenn­zeichen – Wann und wo bekommt man es?

Lesezeit 5 Min.

Kürzlich aktualisiert am 7. Juni 2021 um 02:19 Uhr

Rotes H-Kenn­zeichen – Wann und wo bekommt man es?

Schon irgendwie verrückt, wie viele Arten von Kennzeichen es im Straßenverkehr gibt. Da wäre beispielsweise das E-Kennzeichen, das grüne Kennzeichen, das beliebte kurze Kennzeichen, das Wunschkennzeichen, das Kurzzeitkennzeichen oder auch das Wechselkennzeichen. Und auch das rote Kennzeichen für Autohändler ist ein oft hinterfragter Begriff. Doch wert hat schon einmal vom „roten H-Kennzeichen“ gehört? Genau damit wollen wir uns heute beschäftigen. Besitzer historischer Fahrzeuge können ein Auto einfach regulär zulassen, oder ein begehrtes Oldtimerkennzeichen beantragen. Es kommt hier das einfache H-Kennzeichen und das rote 07-Kennzeichen in Frage. Jede Variante hat ihre Vorteile, die mit unterschiedlichen Auflagen belegt sind. Welche der beiden für Sie die optimale Lösung ist und wie ein Oldtimer-Kennzeichen beantragt wird, lesen Sie hier. (viele Infos rund um das Thema H-Kennzeichen gibt es in unserem Special)

Welche Fahrzeuge werden als Oldtimer zugelassen?

Rotes H-Kenn­zeichen – Wann und wo bekommt man es?

Das Fahrzeug muss einige Voraussetzungen erfüllen, um sich nach den deutschen Verordnungen „Oldtimer“ zu nennen und das entsprechende Kennzeichen zu erhalten. Der Veteran muss erstmalig vor mindestens 30 Jahren zugelassen worden sein. Dabei wird vom Tag der Erstzulassung ausgegangen. Das Fahrzeug muss sich im Originalzustand befinden und es muss zum Kfz-technischen Kulturgut dienen, damit es ein Oldtimer-Kennzeichen bekommt. Auch ein historisches Tuning ist an einem Oldtimer erlaubt. Hier sind die Auflagen aber sehr streng. Oldtimerbesitzer können beispielsweise von März bis Oktober ihr Fahrzeug auch mit dem oben bereits erwähnten Saisonkennzeichen ausstatten. Das H-Saisonkennzeichen ist eine Kombination der Vorteile von Saison- mit denen der Oldtimerkennzeichen!

Ein Oldtimer-Gutachten ist die Voraussetzung

Rotes H-Kenn­zeichen – Wann und wo bekommt man es?

Damit geklärt wird, ob das Fahrzeug zur Pflege des Kulturgutes überhaupt geeignet ist, wird ein Oldtimer-Gutachten von einer anerkannten Prüfstelle oder einem Sachverständigen verlangt. DEKRA, TÜV, KÜS oder GTÜ erstellen solche Gutachten für Sie. Im Rahmen des Gutachtens prüft der Techniker, ob sich das Auto, Motorrad oder ein sonstiges Fahrzeug größtenteils im Originalzustand befindet. Wenn umfangreiche Um- oder Ausbauten gemacht wurden bzw. das Fahrzeug einen anderen Motor erhalten hat, kann eine Anerkennung zum Oldtimer nicht erteilt werden. Ist der Erhaltungszustand besonders schlecht, gibt es auch kein grünes Licht. PS: unser Beitrag „Das richtige Kennzeichen für historische Motorräder?“ informiert über alles Wichtige zum H-Kennzeichen fürs Mopped.

Oldtimer-Kennzeichen: H oder 07?

Ziel vieler Halter historischer Fahrzeuge ist es, ein H-Kennzeichen oder das rote 07er-Kennzeichen zu bekommen. Das rote 07-Kennzeichen ist sehr begehrt, da man es für mehrere Oldtimer nutzten darf. Es ist allerdings schwerer zu erhalten, als ein H-Kennzeichen. Der Vorteil der beiden Oldtimerkennzeichen liegt in einer geringen jährlichen Kfz-Steuer von lediglich 46,02 Euro für Motorräder und 191,73 Euro für die anderen Fahrzeugarten. Noch ein Plus des Oldtimer-Kennzeichens ist das erlaubte Befahren von Umweltzonen in den Innenstädten – auch ohne eine Umweltplakette.

Das rote 07-Kennzeichen: Die Auflagen und der Antrag

Rotes H-Kenn­zeichen – Wann und wo bekommt man es?

Das rote 07-Kennzeichen, heißt im Gesetzestext „rotes Kennzeichen zur wiederkehrenden Verwendung“ und es ist sehr begehrt. Der Hintergrund hierbei ist, dass Sie dieses Oldtimer-Kennzeichen im Wechsel an beliebig vielen Oldtimern anbringen können. Die Kfz-Steuer erhöht sich hierbei nicht. Weitere Vorteile vom roten H-Kennzeichen sind:

  • eine amtliche Zulassung und die gültige ABE sind nicht erforderlich
  • die HU wird nicht vorgeschrieben
  • ein Oldtimer-Gutachten ist nur bei der erstmaligen Zuteilung erforderlich

Das rote H-Kennzeichen ist aber mit Auflagen und Einschränkungen verbunden. Die Auflagen sind:

  • ein geeigneter privater Stellplatz muss vorhanden sein
  • das Kennzeichen darf im Alltag nicht verwendet werden
  • das Kennzeichen darf nur für „Veranstaltungen verwendet werden, die der Darstellung von Oldtimern und der Pflege von kraftfahrzeugtechnischem Kulturgut dienen
  • Nachweise über Einzelfahrten sind in vielen Bundesländern vorgeschrieben
  • Hin- und Rückfahrt zu einer Veranstaltung sind gestattet. Das gilt auch für Fahrten zu einer Werkstatt und für Probe-, Überführungs- sowie Prüfungsfahrten.

Zur Erlangung eines roten H-Kennzeichens wird die persönliche Zuverlässigkeit des betreffenden Halters von der Behörde überprüft. Sie müssen also eine weitgehend weiße Weste im Verkehrszentralregister haben und ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Sie müssen schriftlich glaubhaft machen, dass Sie zu sämtlichen Auflagen genau informiert wurden und dass Sie diese einhalten werden.

Für wen ist das rote 07-Kennzeichen?

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Das  Kennzeichen erhalten alle motorisierten Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind und sich in originalgetreuem Zustand befinden.

Was kostet das rote 07-Kennzeichen?

  • das polizeiliche Führungszeugnis: 13 Euro
  • Steuer für ein oder mehrere Motorräder: 46 Euro/Jahr, ansonsten 191 Euro/Jahr
  • Zulassung: 26 bis 205 Euro
  • Fahrzeugscheinheft: 10 bis 15 Euro
  • Oldtimer-Gutachten (§23 StVZO, inklusive Hauptuntersuchung): ab 120 Euro
  • einige Zulassungsbezirke verlangen regelmäßige Verkehrssicherheitsnachweise

Was braucht man für die Erteilung des roten 07-Kennzeichens?

  • polizeiliches Führungszeugnis
  • Versicherungsnachweis für sämtliche Fahrzeuge
  • Oldtimer-Gutachten gemäß §23 StVZO für jedes der Fahrzeuge

Die 07 Zulassung für historische Fahrzeuge wurde zu Beginn der 1990er-Jahre in Deutschland eingeführt und erfreut sich großer Beliebtheit. Allerdings zählen zu den Kosten beispielsweise das Oldtimer-Gutachten eines Sachverständigen. Das vergessen oder wissen viele nicht. Die 07-Nummer ist definitiv ein außergewöhnliches Kennzeichen, das nicht mit dem klassischen H-Kennzeichen zu vergleichen ist. Gegenüber dem normalen H-Kennzeichen zeigt sich die 07-Nummer mit rotfarbiger Prägung auf weißem Untergrund. Wie beim roten Kennzeichen für Autohändler muss auch hier ein Fahrtenbuch geführt werden nach Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) in § 17. Die Beantragung der historischen, rotfarbigen Kennzeichen erfolgt in der Zulassungsbehörde vor Ort. PS: Diese Optimierungen darf man am Oldtimer durchführen ohne das H-Kennzeichen zu gefährden.

Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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