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ADAC fordert: Tacho-Manipulation muss ein Ende haben!

Lesezeit 4 Min.

Kürzlich aktualisiert am 20. Dezember 2022 um 11:08 Uhr

ADAC fordert: Tacho-Manipulation muss ein Ende haben!

Eine Tacho-Manipulation ist (leider) mit nur wenigen Handgriffen vollzogen. Der ADAC hat untersucht, dass der Vorgang nicht nur bei älteren Autos vorgenommen werden kann, sondern auch bei aktuellen Modellen. Für den Test wurden verschiedene Autos ausgewählt. Mit der Hilfe eines frei verkäuflichen Manipulationsgerätes wurde die Stichprobe durchgeführt. Für den Tacho-Manipulations-Test wurde ein 2019er Ford Kuga, ein 2019er Peugeot 208 und ein 2020er Opel Grandland X gewählt. Das Ergebnis sorgte für eine böse Überraschung, denn innerhalb kürzester Zeit konnte ein beliebiger Kilometerstand eingegeben werden. Die Polizei geht davon aus, dass etwa jeder dritte Gebrauchtwagen in Deutschland mit einer Tacho-Manipulation verkauft wird.

Tacho-Manipulation

ADAC fordert: Tacho-Manipulation muss ein Ende haben!

Die Manipulation der Testfahrzeuge gestaltet sich als kinderleicht. Für den Versuch wurde lediglich ein Gerät zur Tacho-Manipulation verwendet. Beim Opel und Ford muss das Manipulationsgerät nur mit der Onboard-Diagnose-Einheit verbunden werden, der Opel hingegen zusätzlich noch mit dem Tacho. Eine Recherche des ADAC hat ergeben, dass sich rund 170 andere Automodelle, die seit 2019 auf den Markt gekommen sind, ebenfalls auf diese einfache Weise manipulieren lassen. Seit September 2017 gilt eigentlich eine EU-Verordnung, die den Kilometerstand für neue Automodelle unantastbar machen sollte. Eine Erweiterung auf sämtliche Neuwagen, die ab September 2018 Gültigkeit erlangte, sollte den Schutz abrunden. Laut ADAC ist die Umsetzung aber noch immer nicht vollständig erfolgt.

Wirksamkeit von Schutzvorrichtungen soll festgesetzt werden

Um einen allumfassenden Schutz zu gewährleisten, fordert der ADAC die Verordnung, um einige wesentliche Punkte zu ergänzen. Allem voran soll die Wirksamkeit der Schutzvorrichtungen klar festgesetzt werden. Das ist aber noch nicht alles, was dem Automobilclub vorschwebt. Sie fordern eine unabhängige Behörde, die den Schutz vor Manipulationen an Tachos kontrolliert. Als Beispiel gibt der ADAC das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik an, die nach der Methodik der Common Criteria (ISO 15408) agieren.

Tachomanipulationen sind schnell und mit nur wenigen Handgriffen erledigt. Geräte samt Software können Verbraucher legal im Handel erwerben. Für die Manipulationsgeräte ist kein Fachwissen notwendig. Es muss kein Ausbau von Kfz-Teilen vorgenommen werden, der Anschluss des Gerätes genügt. Auf diese Weise werden niedrigere Kilometerstände an Gebrauchtwagen erschlichen und sie führen zu einem höheren Preis beim Verkauf. Oftmals sind auch Leasingfahrzeuge von der Manipulation betroffen. Diese wird allerdings nicht zum Ende der Laufzeit durchgeführt, sondern bereits währenddessen. Der Schaden für die Vertragswerkstätten ist enorm, da dem Fahrzeug eine geringere Laufleistung zugeschrieben wird.

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Nicht nur die Vertragswerkstatt von Leasingfahrzeugen ist von der Tachomanipulation betroffen. In erster Linie gehören die Gebrauchtwagenkäufer zum Klientel, das am Ende die Zeche zahlt, denn das Problem ist nicht nur der überzogene Kaufpreis. Letztendlich weiß der Käufer nicht, wann die Wartungsintervalle einzuhalten sind oder wann ein Austausch von besonders anfälligen Kfz-Teilen notwendig wird. Eine unterlassene Wartung kann schnell zu einem vermeidbaren Totalschaden des Fahrzeuges führen. Tachomanipulationen sind kaum erkennbar. Selbst Profis wie Sachverständige und Kfz-Werkstätten stehen vor einem großen Problem. Ein wichtiges Indiz ist die Historie des Fahrzeuges. Dazu gehören etwa TÜV-Berichte samt AU oder Rechnungen über durchgeführte Reparaturen. Selbst banale Dinge wie der Ölwechsel sind Hinweisgeber für die Plausibilität des Kilometerstandes.

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.

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Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

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