Donnerstag , 25. April 2024
Menu

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Lesezeit 15 Min.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Der Zweck vom Tuning am Auspuff ist vorwiegend die Verbesserung vom Klang des Fahrzeuges. Doch Veränderungen am Auspuff können gleichzeitig auch die Leistungsfähigkeit des Motors verbessern. Aber nicht jede Veränderung ist legal. Modifikationen am Auspuff, um den Klang zu optimieren, können zu Bußgeldern, Stilllegungen und Fahrverboten führen. Doch welche Modifikationen am Auspuff sind legal und welche nicht? Darüber möchten wir Sie im folgenden Ratgeber informieren. Was kann ich tun, um die Auspuffanlage vom Fahrzeug zu modifizieren? Modifikationen können an den Schalldämpfern, dem Krümmer, am Endrohr und am Katalysator durchgeführt werden. Kann der dB-Killer ausgebaut werden? Nein. Der dB-Killer ist Vorschrift, da das Fahrzeug sonst zu laut wird. Was sind die Folgen, wenn der Auspuff zu viel Lärm macht? Wenn die Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) nicht befolgt werden, wird die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug entzogen.

Tuning am Auspuff: was ist erlaubt?

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?Wer sich nur für ganz bestimmte Bereiche rund um das Thema „Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?“ interessiert, der kann sich mit den folgenden Sprungmarken direkt zum gewünschten Thema mit nur einem Klick navigieren. Und genauso schnell kommt man mit nur einem Klick vom ausgewählten Menüpunkt auch wieder zu dieser Übersicht zurück. Wir empfehlen aber unseren Lesern, immer den kompletten Beitrag durchzulesen. Einige Punkte sind nämlich erst dann wirklich nachvollziehbar und verständlich, wenn der vollständige Info-Beitrag gelesen wurde.

  1. Der Aufbau des Auspuffsystems!
  2. Der Abgaskrümmer!
  3. Der Katalysator!
  4. Die Schalldämpfer!
  5. Dezibel (dB)!
  6. Abgassystem: welche Veränderungen möglich?
  7. Endrohr – Auspuffblende – Austauschendrohr – Sportauspuff
  8. Tuning mithilfe eines Sportauspuffs
  9. Anbohren des Endrohrs
  10. Tuning des Katalysators
  11. Ausbau des Katalysators ist illegal.
  12. Tuning des Schalldämpfers
  13. Lärmschutz-Grenzwerte für Deutschland und die EU
  14. Auspuff-Modifikationen Motorrad: Sportschalldämpfer
  15. Modifikationen am Motorradschalldämpfer
  16. Absicht und Konsequenzen!
  17. Bußgeldtabelle Auspuff-Tuning

Der Aufbau des Auspuffsystems!

Das Auspuffsystem besteht nicht nur aus dem sichtbaren Teil, dem Endrohr, sondern besteht außerdem aus vielen anderen Teilen. Das System dient dazu, die Emissionen, die entstehen, wenn das Fahrzeug Kraftstoff verbrennt, zu filtern und möglichst geräuscharm nach draußen abzuleiten. Die Auspuffanlage umfasst die folgenden Teile: Abgaskammer, Katalysator, Vorschalldämpfer, Mittelschalldämpfer, Endschalldämpfer, Endrohr. 《zurück zur Übersicht

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Der Abgaskrümmer!

Der Abgaskrümmer verbindet den Verbrennungsmotor mit dem Auspuff. Er sitzt direkt am Motor und dient dazu, die Emissionen, die durch das Verbrennen des Kraftstoffes entstehen, in die Auspuffanlage zu leiten. Normalerweise besteht der Krümmer aus Gusseisen oder Edelstahl, die beide der Hitze gut standhalten. Rennfahrzeuge, sportliche und teure Fahrzeuge besitzen sogar sogenannte Fächerkrümmer. Diese hochpreisigen Krümmer sind für hohe Leistungen entworfen und in der Lage mehr Abgase abzuleiten.《zurück zur Übersicht

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Der Katalysator!

Der Katalysator, kurz Kat genannt, ist eine wichtige Komponente vom Auspuffsystem. Die Abgase werden in diesem Bauteil vom Kfz gefiltert und von Schadstoffen befreit. Dabei spielen chemische Prozesse innerhalb des Gehäuses vom Katalysator eine Rolle. Die Funktionsweise von Katalysatoren von Benzin- und Dieselfahrzeugen ist unterschiedlich. Bei Fahrzeugen mit einem Ottomotor wird etwa der Drei-Wege-Katalysator (G-Kat) eingesetzt. In diesem ereignen sich parallel zueinander die Oxidation, ein chemischer Prozess mit Sauerstoff, und die Reduktion der Abgase. In Dieselmotoren entsteht bei der Verbrennung meist ein Überschuss an Luft. Dieser überschüssige Sauerstoff wird in Dieseloxidationskatalysatoren für die Oxidation von Kohlenstoffmonoxid und Kohlenwasserstoff eingesetzt. Bei Dieselkatalysatoren können Stickoxide nicht reduziert werden. Dazu werden zusätzliche Einrichtungen wie Stickoxid-Speicherkatalysatoren benötigt. Das ist auch der Grund, warum die Steuern auf Dieselfahrzeuge höher sind. Dafür liegen die Preise für Diesel-Kraftstoff normalerweise deutlich unter denen für Superbenzin.《zurück zur Übersicht

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Die Schalldämpfer!

Auspuffanlagen bestehen aus verschiedenen Schalldämpfern, die die Mündungsgeräusche des Motors verringern und so den Lärm, den ein Fahrzeug verursacht, senken. Die verschiedenen Bauteile befinden sich auf der ganzen Länge des Rohrsystems der Auspuffanlage. Man trifft in der Regel auf Vorschall-, Mittelschall- und Endschalldämpfer. An den Endschalldämpfer schließt sich zum Abschluss das Endrohr an. Welche Arten von Schalldämpfern gibt es? Reflexionsschalldämpfer, Absorptionsschalldämpfer, Sportschalldämpfer!

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

  • Bei Reflexionsschalldämpfern durchläuft der Schall mehrere Kammern. Dabei werden die Schallwellen von den Wänden der Kammern zurückgeworfen und heben sich zum Teil selbst auf.
  • Absorptionsschalldämpfer bestehen aus einer mit Glaswolle oder Glasfasern gefüllten Kammer. Der Schall wird durch diese Kammer geleitet und wird von der Glaswolle oder den Glasfasern aufgenommen, wodurch die Lautstärke verringert wird. Es können auch mehrere Reflexionskammern miteinander kombiniert sein, was die Lautstärke signifikant reduziert. Bei den Fahrzeugen sind normalerweise beide Systeme parallel zueinander eingesetzt. Sie können voneinander getrennt als Mittelschall- oder Endschalldämpfer funktionieren oder sie sind beide im Endschalldämpfer kombiniert. Diese Kombination findet man aber vorwiegend nur bei Motorrädern.
  • Vor allem Freunde des Tunings setzen gerne Sportschalldämpfer ein. Bei dieser Art von Schalldämpfern werden die tieferen Töne nicht unterdrückt und der Klang des Fahrzeuges hört sich sportlicher an. Dadurch wird auch der Eindruck von höherer Leistung vermittelt. Auch optisch sehen Schalldämpfer besser aus. Vor allem bei Motorrädern ist in der Regel ein Dezibel oder dB-Killer (dB-Eater oder -Absorber) im Sportschalldämpfer integriert. Der dB-Killer kann ausgetauscht, darf aber nicht komplett ausgebaut werden. Im öffentlichen Straßenverkehr sorgt er dafür, dass die gesetzlichen Richtlinien zum Lärmschutz auch im Sportschalldämpfer eingehalten werden.《zurück zur Übersicht

Dezibel (dB)!

Ein Dezibel ist ein Zehntel von einem Bel. Bei einem Bel handelt es sich um eine physikalische Messeinheit, die nach Alexander Graham Bell benannt wurde. Im Bereich der Akustik wird damit die Stärke der Ausbreitung der Schallwellen gemessen. Je höher der Messwert, desto weiter ist die Ausbreitung des Schalls oder wie ein Laie sagen würde, desto lauter ist das Geräusch. Im deutschen Straßenverkehr ist es aus Gründen des Lärmschutzes Vorschrift, dass Fahrzeuge mit funktionierenden Abgasschalldämpfern versehen sind. Wenn von der Polizei oder vom TÜV festgestellt wird, dass ein Fahrzeug zu laut ist, kann der Besitzer mit einer Strafe und rechtlichen Problemen rechnen. Trotzdem ist für Tuner (oder auch Autoposer) die Veränderung oder Modifikation der Schalldämpfer interessant. Die meisten möchten durch solche Modifikationen den Klang ihrer Fahrzeuge verbessern. Bei den Veränderungen sollte jedoch streng auf die Einhaltung der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) geachtet werden. Bei Nichteinhaltung droht der Entzug der Betriebserlaubnis für das Fahrzeug. Es kann sogar möglich sein, dass das Fahrzeug an Ort und Stelle eingezogen wird und bis zur Beseitigung der Veränderungen nicht mehr gefahren werden darf.《zurück zur Übersicht

Abgassystem: welche Veränderungen sind möglich?

Im Bereich des Tunings gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Änderungen am Fahrzeug vorzunehmen. Je nachdem, was beabsichtigt wird, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Modifikationen können an den Schalldämpfern, am Endrohr oder am Katalysator vorgenommen werden. Welche Modifikationen können legal durchgeführt werden? Bei welchen Modifikationen müssen Sie mit Strafe rechnen? Folgend die Antworten!《zurück zur Übersicht

Endrohr – Auspuffblende – Austauschendrohr – Sportauspuff

Für Tuner ist neben der Steigerung der Leistung und der Veränderung des Motorklanges auch das Aussehen wichtig. Hierbei spielt das Endrohr, der eigentliche Auspuff, eine große Rolle. Bei dem Abgassystem ist das Endrohr der einzig sichtbare Teil. Normalerweise sehen diese Endrohre ziemlich unscheinbar aus. Genau deswegen gibt es für Tuner viele Angebote auf dem Markt, um das Aussehen ihres Fahrzeuges in diesem Bereich zu verbessern. Das Endrohr kann breiter, länger und glänzender gestaltet werden – es bleiben hierbei keine Wünsche offen. Absicht und mögliche Konsequenzen!

  • Damit ein Auspuff am Kfz besser aussieht, ist die Anbringung einer Auspuffblende möglich. Diese verkleidet das eigentliche Endrohr, indem sie darauf montiert wird. Dadurch verändert sich der Klang des Fahrzeuges aber nicht. Die Auspuffblende sollte so montiert werden, dass sie nicht länger ist als das eigentliche Endrohr. Wenn sie länger ist, gilt das als ein Verstoß gegen die vorgeschriebenen Maße des Fahrzeuges. Die Abmessungen vom Kfz sind in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 zu finden. Ein Verstoß gegen die zulässigen Maße ohne die entsprechende Genehmigung zieht ein Bußgeld in Höhe von 60 Euro nach sich und es droht 1 Punkt in Flensburg. Fahrer in der Probezeit sollten wissen, dass es sich dabei um einen A-Verstoß handelt.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

  • Als weitere Möglichkeit der optischen Verbesserung kann ein Austauschendrohr montiert werden. In diesem Fall wird das ursprünglichen Endrohr demontiert (abgeschnitten) und ein anderes Endrohr durch Anschweißen montiert. Auch hier steht die Verbesserung der Optik im Vordergrund, aber bei dieser Möglichkeit ist auch eine leichte akustische Veränderung möglich. Für die Veränderung müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden, damit die Betriebserlaubnis nicht in Gefahr gerät. Zusätzlich wird für das Ersatzrohr und die Blende neben der Betriebszulassung für Fahrzeugteile ein Teilegutachten benötigt, das beim Kauf mitgeliefert werden sollte. Es dient zur Vorlage bei einer staatlich anerkannten Prüforganisation. Alternativ gibt es auch Endrohre mit ABE. Diese muss immer im Fahrzeug mitgeführt werden.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

  • Bei der Überprüfung wird vom Prüfer ein Prüfzeugnis ausgestellt, in dem er bestätigt, dass die relevanten Vorschriften eingehalten wurden und die Modifikation an der Auspuffanlage den Bestimmungen entsprechend vorgenommen wurde. Dieses Prüfzeugnis sollte von einer bekannten und vertrauenswürdigen Prüforganisation stammen. Eine komplette Überprüfung des Fahrzeuges ist in diesem Fall nicht notwendig. Wenn Sie mit ihrem so veränderten Fahrzeug unterwegs sind, sollten Sie das Prüfzeugnis aber immer mit sich führen. Sollte dieses Prüfzeugnis nicht vorhanden sein, können Sie mit einem Verwarngeld in Höhe von 10 Euro rechnen und außerdem könnten Sie die Fahrzeugzulassung verlieren. Um ganz sicher zu sein, sollten Sie das Prüfzeugnis bei Ihrer zuständigen Zulassungsstelle vorlegen und die Modifikationen in den Fahrzeugschein eintragen lassen.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Während die Abnahme einer angebrachten Auspuffblende nicht zwingend notwendig ist, muss die Modifikation des Endrohrs durch TÜV, DEKRA o. ä. abgenommen werden. Selbst bei einem gültigen Gutachten und bei ordnungsgemäßer Anbringung müssen Sie die bauliche Modifikation abnehmen und eintragen lassen, da sonst die Betriebserlaubnis und vielleicht sogar der Versicherungsschutz erlöschen. Das Prüfzeugnis muss auch die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zum Lärmschutz bestätigen. Und der Sachverständige kann das Prüfzeugnis verweigern, wenn er aufgrund der Auspuff-Modifikation feststellt, dass ein Verstoß gegen das Emissionsschutzgesetz vorliegt.《zurück zur Übersicht

Tuning mithilfe eines Sportauspuffs

Modifikationen mit einem Sportauspuff betreffen zumeist nur den Endtopf. Genauer betrachtet, betrifft die Modifikation jedoch den Austausch der gesamten Auspuffanlage. Der Sportauspuff erfreut sich beim Tuning besonderer Beliebtheit. Diese Art der Modifikation erzeugt einen satteren Klang und soll auch die Leistung etwas steigern. Zur Umsetzung des Vorhabens für mehr Leistung muss meistens aber das ganze Abgassystem durch eine Sportauspuffanlage ersetzt werden. Die Schalldämpfer der Sportauspuffanlage sind vorwiegend mit Stahlwolle (oder anderen Metallen) gefüllt. Sie wird dadurch widerstandsfähiger und optimiert die Ableitung der entstehenden Wärme. Durch Bohrungen in den Endrohren wird der Luftdruck im Rohrsystem geringer. Die Kolben müssen deshalb zum Ablassen der Abgase weniger Kraft aufwenden.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Wenn für das Ablassen der Emissionen weniger Kraft aufgewendet werden muss, kommt diese Kraft der Leistung zugute. Aber es ist nur selten effektiv, lediglich einzelne Bestandteile der Auspuffanlage auszutauschen. Sie wurden vom Fahrzeughersteller auf den jeweils eingesetzten Motor abgestimmt und optimiert. Daher ergibt es in der Regel nur dann Sinn, wenn der Sportauspuff im Ganzen neu verbaut wird. Oft muss dann aber eine zusätzliche Anpassung mittels Chiptuning vorgenommen werden. Der Wechsel auf einen Sportauspuff (i. S. v. Endtopf) ist normalerweise nicht schwierig. Er kann simpel montiert werden, vorausgesetzt die ABE und ein Teilgutachten liegen als notwendige Belege vor. Die Modifikation kann dann offiziell abgenommen werden. Die Steigerung der Leistung wird nur beim Wechsel von einem Bauteil, aber normalerweise gehemmt, da die restliche Auspuffanlage und der neue Sportendtopf nicht richtig miteinander harmonieren. Eine Leistungssteigerung vom Motor ist dann kaum zu erkennen. Nur der Klang wird sich in diesem Fall wohl „verbessern“.《zurück zur Übersicht

Anbohren des Endrohrs

Die Klangkulisse eines Sportauspuffs kann laut manchen Bastlern zum Teil auch durch das Anbohren des Endrohrs/Endtopfes auf günstige Art und Weise erreicht werden. Hier muss aber eine Warnung ergehen: Solche Modifikationen sind nicht erlaubt. Die Veränderung einzelner Bauteile ist nicht erlaubt und führt zum Verlust der Fahrzeugzulassung. Laut StVZO sind Manipulationen an zulässigen Bauteilen und selbst gebaute Ersatzteile nicht erlaubt. Sie können durch diese Veränderungen an Ihrem Fahrzeug Probleme bei einer Verkehrskontrolle oder bei der wiederkehrenden HU/AU Haupt- Abgasuntersuchung bekommen. Gleiches gilt übrigens auch für das „ausräumen“ (öffnen, ausleeren, zuschweißen) von Kat, Mittel- oder Endschalldämpfer.《zurück zur Übersicht

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Tuning des Katalysators

Bei den anerkannten Prüforganisationen wird immer wieder festgestellt, dass Fahrzeughalter den Katalysator ausbauen und teilweise sogar Attrappen einbauen. Dabei entsteht aber das Problem, dass die Abgase des Fahrzeuges nicht mehr reguliert werden. Weil jedoch die Grenzwerte in Deutschland sehr hoch liegen, können Modifikationen am Katalysator bei der Abgasuntersuchung (AU), die heute ein Bestandteil der Hauptuntersuchung (HU) ist, nur schwer festgestellt werden. Trotzdem können Zuwiderhandlungen und die erhöhte Luftverschmutzung zu Strafen führen.《zurück zur Übersicht

Ausbau des Katalysators ist illegal.

Sie können nicht nur die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug verlieren und die Nutzung kann Ihnen untersagt werden, sondern auch das Finanzamt kann eine Untersuchung einleiten. In manchen Fällen war schon ein Steuerverfahren die Folge (wenn auch äußerst selten). Das liegt daran, dass durch die Modifikationen die Abgase nicht mehr zu der angegebenen Schadstoffklasse passen, die die Grundlage für die Steuerberechnung vom Fahrzeug ist. Das stellt eventuell den Tatbestand der Steuerhinterziehung nach Paragraf 370 der Abgabenordnung (AG) dar. Für das Kfz wurden also geringere Steuern abgeführt als aufgrund der Änderung der Abgaswerte durch das Tuning angefallen wären. Solche Steuerstraftaten werden von Gerichten mit hohen Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen bis zu fünf, und in besonders schweren Fällen, bis zu zehn Jahren geahndet. Sie sehen also, dass sie mit dem Ausbau des Katalysators nicht nur gegen die StVZO und das Bundesemissionsschutzgesetz, sondern vielleicht auch gegen das deutsche Steuerrecht verstoßen. So zumindest die bekannten Halbwahrheiten im Netz!

So ist es wirklich: Ist das Fahren ohne Katalysator Steuerhinterziehung?

Besonders Moped-/ Motorradfahrer wenden oft ein illegales Auspuff-Tuning an. Aber auch Autofahrer. Sie sollten jedoch auf solche Veränderungen verzichten, da zum einen die Leistungssteigerung des Fahrzeuges sehr gering ist, aber zum anderen die Strafen ziemlich hoch sind. Zuverlässige Tuning-Werkstätten weisen in der Regel auf die entsprechenden Konsequenzen und die Gesetzesverstöße solcher Veränderungen hin. Zudem gibt es genug legale Möglichkeiten!《zurück zur Übersicht

Tuning des Schalldämpfers

Veränderungen des Schalldämpfers dienen vorrangig der Klangveränderung des Fahrzeuges. Der Klang soll sportlicher, voller und satter werden. Für die Tuner spielt aber auch die Steigerung der Leistung eine Rolle. Dämpfermodelle, die den Schall besser durchlassen, verringern den Luftwiderstand und damit auch die Kraft, die die Kolben aufbringen müssen, um die Abgase durch das Auspuffsystem zu pressen. Bei den Modifikationen sollten Sie aber besonders vorsichtig sein, da schnell die Betriebserlaubnis für das Fahrzeug erlöschen kann.《zurück zur Übersicht

Lärmschutz-Grenzwerte für Deutschland und die EU

Die EU-Mitgliedstaaten beschlossen im Jahr 2013, die Grenzwerte für Geräusche innerhalb der EU in Schritten zu verringern. Bis 2028 sollen Neufahrzeugen nur noch mit einem Lärmausstoß von maximal 68 Dezibel zugelassen werden. Die schrittweise Herabsetzung der Werte wurde 2016 in Kraft gesetzt: 2016 Herabsetzung auf 72 Dezibel /2024: Herabsetzung auf 70 Dezibel / 2028: Herabsetzung auf 68 Dezibel. Von den gesetzlichen Bestimmungen sind aber nur Neuwagen betroffen. Die bereits existierenden Fahrzeug müssen sich nach den zurzeit bestehenden gesetzlichen Bestimmungen richten. Der in Deutschland aktuell geltende Grenzwert für den Lärmausstoß durch Kraftfahrzeuge liegt bei 74 Dezibel. Für Kfz mit einer stärkeren Leistung liegt der Höchstwert bei 75 Dezibel. In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) finden Sie den Wert, dem Ihr Fahrzeug entsprechen muss. Wenn Ihr Kfz durch etwaige Modifikationen diesen Grenzwert überschreitet, kann die Betriebserlaubnis entzogen werden.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Warum ist der Lärmschutz für die Gesellschaft von so großer Wichtigkeit? Jahrzehntelange Studien haben gezeigt, dass ständiger Lärm die Gesundheit dauerhaft schädigt. Allerdings haben mittlerweile andere Studien gezeigt, dass der Lärmbelästigung weniger Bedeutung zugemessen werden sollte. Die Experten diskutieren noch darüber. Aber besonders Menschen, deren Wohnung in der Nähe von Flughäfen, Bahnstrecken oder Hauptverkehrsstraßen liegt, können verstehen, dass übermäßiger Lärm auf Dauer Stress verursacht. Das ist vorwiegend dann der Fall, wenn verschiedene Lärmquellen sie 24 Stunden am Tag belästigen. Und es ist wissenschaftlich bekannt, dass Stress viele gesundheitliche Schäden verursachen kann. Der Wert, der gerade noch erduldet werden kann, liegt bei 130 Dezibel.《zurück zur Übersicht

Auspuff-Modifikationen Motorrad: Sportschalldämpfer

Aufgrund der geringeren Größe sind Motorräder in vielen Aspekten anders konstruiert als mehrspurige Fahrzeuge. Daher ist auch der Auspuff eines Motorrades oft anders. In der Regel ist der Endschalldämpfer beim Mopped in das Endrohr eingeschlossen. Tuner setzten daher Sportschalldämpfer ein, um den Klang des Motorrades zu verbessern und die Leistung zu steigern. Wie bei Autos sind diese Bauteile durch Löcher in der Außenhülle erkennbar. Der Klang beim Ausstoß der Abgase wird so stärker. Doch auch bei Motorrädern müssen beim Tuning viele Gesichtspunkte berücksichtigt werden, primär in Bezug auf den dB-Killer. Dieser ist wie ein kurzes Rohr mit einem Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern und einer Länge von etwa 5 Zentimetern.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Im Sportschalldämpfer ist der dB-Killer integriert, um die Lautstärke des Auspuffs an die Bestimmungen der StVZO anzupassen. Daher darf ein Sportschalldämpfer durchaus am Motorrad angebracht werden. Er darf jedoch nicht weiter verändert werden. Das heißt, dass der dB-Killer nicht ausgebaut werden darf. Die Lautstärke, die ohne dB-Eater erreicht wird, würde die vorgeschriebenen Grenzwerte deutlich übertreffen. Wenn im Straßenverkehr ein zu lautes Motorrad festgestellt wird, dass keinen dB-Killer besitzt, kann die Betriebserlaubnis entzogen werden. Die Strafe für Fahren ohne dB-Killer kann zudem sehr hoch ausfallen. Neben dem Fahren ohne Betriebserlaubnis, für die ein Bußgeld von 50 Euro fällig ist, fällt auch ein Verstoß gegen den Lärmschutz an, für den in der Regel weitere 10 Euro Strafe erhoben werden. Die Nutzung des manipulierten Motorrades kann zudem untersagt werden, bis die Modifikationen rückgängig gemacht wurden. Merke: Die Entfernung des dB-Killers ist strafbar. Neben einem Bußgeld kann auch die Nutzung des Motorrades untersagt werden und die Zulassung kann entzogen werden.《zurück zur Übersicht

Modifikationen am Motorradschalldämpfer
„dB-Killer kürzen, dB-Killer modifizieren, dB-Killer entfernen

Wenn Sie einen Sportschalldämpfer für Ihr Motorrad kaufen, sollten Sie auf die Mitlieferung der entsprechenden Bescheinigungen achten. Zu diesen gehören vorwiegend die ABE und ein Gutachten für die neuen Fahrzeugteile. Diese beiden Belege werden in der Regel nur dann ausgestellt, wenn der Sportschalldämpfer einen entsprechenden dB-Killer besitzt. Sie sollten die Allgemeine Betriebserlaubnis für das Fahrzeug immer mit sich führen, damit Sie bei einer Kontrolle die notwendigen Belege vorzeigen können. Wenn Sie an Ihrem Motorrad einen Auspuff ohne ordnungsgemäße ABE verbaut haben, drohen Strafen. Beim Tuning dürfen nämlich nur zugelassene Komponenten genutzt werden. Um die Änderungen am Fahrzeug genehmigen zu lassen, müssen Sie das Teilgutachten bei TÜV, DEKRA und Co. vorlegen. Der Prüfer kontrolliert das Bauteil und seine ordnungsgemäße Anbringung und Funktion am Fahrzeug. Dann stellt er ein Prüfzeugnis aus, um zu bestätigen, dass alle Änderungen legal nutzbar sind.《zurück zur Übersicht

Absicht und Konsequenzen!

Durch den Ausbau des dB-Killers wollen viele einen besseren Klang des Auspuffs erreichen. Außerdem soll das Tuning auch die Leistung vom Motor steigern. Wie beim Auto soll der Gegendruck durch die Entfernung entsprechender Bauteile verringert und dadurch die Leistung des Motors verbessert werden. Jedoch ist die Steigerung der Leistung, wie bereits beim Auto beschrieben, sehr gering oder nicht messbar, wenn Sie etwa den dB-Killer entfernen. Es ist es also kaum wert, eine Untersagung der Nutzung vom Motorrad in Kauf zu nehmen. Und Modifikationen am Auspuff sind, anders als andere Umbaumaßnahmen, ziemlich auffällig. Der sattere und sportlichere Klang, der dem Fahrer vorgaukelt, dass das Fahrzeug leistungsstärker ist, fällt natürlich auch Polizeibeamten auf. Der Verstoß gegen die Lärmschutzverordnung kann schon mit bloßen Ohren festgestellt werden. Und die Überprüfung bei einer anerkannten Prüfstelle wird das dann auch bestätigen.

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Für die Behörden ist es leicht, einen Verstoß gegen die Lärmschutzverordnung festzustellen, ganz gleich, ob der Auspuff defekt ist oder ein absichtliches Tuning vorgenommen wurde. Verzichten Sie daher darauf, an Ihrem Motor den Klang des werksseitigen Auspuffs verbessern zu wollen. Sie können Veränderungen auch legal durchführen, wenn Sie sich an die gesetzlichen Grenzwerte halten. Bedenken Sie allerdings, dass diese Grenzwerte schnell überschritten werden können. Wenn Sie ABE und Gutachten mit entsprechendem Prüfzeugnis vorlegen können, sind die Modifikationen der Auspuffanlage legal. Weitere Veränderungen an den einzelnen Komponenten machen die Belege jedoch ungültig. Die Zulassung des Fahrzeuges ist dann nicht mehr gewährleistet. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Sie sich bei Veränderungen an Ihrem Fahrzeug von einer kompetenten und zuverlässigen Tuning-Werkstatt beraten lassen. Informationen rund um das Thema Tuning können Sie auch bei den amtlichen Prüforganisationen erhalten.《zurück zur Übersicht

Bußgeldtabelle Auspuff-Tuning

Beschreibung Strafe Punkte
Belästigung anderer mittels unnötigen Lärm- & Abgasausstoß 80 Euro
Fehlen der ABE / Bauartgenehmigung 10 Euro
Auspuffrohr ragt seitlich/nach hinten übers Fahrzeug hinaus 20 Euro
Fahren ohne Betriebserlaubnis 50 Euro
Überschreitung der Abmessungen 60 Euro 1
Fahren ohne Katalysator Bußgeld & evtl. Steuerverfahren
《zurück zur Übersicht

Das war es natürlich längst noch nicht gewesen.

tuningblog.eu hat noch jede Menge anderer Artikel rund um das Thema Auto & Tuning auf Lager. Wollt Ihr sie alle sehen? Klickt einfach HIER und schaut Euch um. Aber auch geplante Gesetzesänderungen, Verstöße im Straßenverkehr, aktuelle Regelungen im Bereich der STVO oder zum Thema Prüfstellen möchten wir Euch regelmäßig informieren. Alles dazu findet Ihr in der Kategorie Prüfstellen, Gesetze, Vergehen, Infos„. Klickt einen der folgenden Beiträge an!

weitere thematisch passende Beiträge

Wohnmobil überladen? Das droht Camping-Urlaubern in den verschiedenen Ländern!

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Die Vor- und Nachteile vom Sportluftfilter!

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

HiFi Tuning im Auto: was ist beim Soundtuning erlaubt?

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

Ist das Fahren mit Winterreifen im Sommer gestattet?

Tuning am Auspuff: was ist eigentlich erlaubt?

„tuningblog.eu“ – zum Thema Autotuning und Auto-Styling halten wir Euch mit unserem Tuning-Magazin immer auf dem Laufenden und präsentieren Euch täglich die aktuellsten getunten Fahrzeuge aus aller Welt. Am besten Ihr abonniert unseren Feed und werdet so automatisch informiert, sobald es zu diesem Beitrag aus der Prüfstellen, Gesetze, Vergehen, Infos & Co. Ecke etwas Neues gibt. Und natürlich auch zu allen anderen Beiträgen.

Über Thomas Wachsmuth

Thomas Wachsmuth - Seit 2013 ist er ein integraler Bestandteil von tuningblog.eu. Seine Leidenschaft für Autos ist so intensiv, dass er jeden verfügbaren Cent darin investiert. Während er von einem BMW E31 850CSI und einem Hennessey 6x6 Ford F-150 träumt, fährt er aktuell einen eher unauffälligen BMW 540i (G31/LCI). Seine Sammlung an Büchern, Heften und Prospekten zum Thema Autotuning hat mittlerweile solche Ausmaße erreicht, dass er selbst zu einem wandelnden Nachschlagewerk der Tuningszene geworden ist.  Mehr über Thomas

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert